Undici

208 38 12
                                    

Schweigend liefen sie zurück zum Bungalow, wo Etienne im Bad verschwand und er nur gedämpft durch die Tür hören konnte, wie Milo Angelo und Dante anmaulte und sie anwies, die Weinflaschen verschwinden zu lassen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Schweigend liefen sie zurück zum Bungalow, wo Etienne im Bad verschwand und er nur gedämpft durch die Tür hören konnte, wie Milo Angelo und Dante anmaulte und sie anwies, die Weinflaschen verschwinden zu lassen.

Als er das Bad verließ, war das Licht bereits gelöscht worden. Angelo und Dante waren nicht da und nur das leise Atemgeräusch von Milo ließ darauf schließen, dass dieser auf seinem Bett lag.

Am nächsten Morgen verharrten die beiden weiter in Schweigen. Auch Dante und Angelo hatten aufgrund von Etiennes Beschimpfungen diesem nicht viel zu sagen.

„Milo, die Wellen sind heute perfekt. Das wird heute richtig gut beim Surfkurs", sagte Angelo, während Milo gelangweilt in seinen Cornflakes rumstocherte. „Ich komme nicht mit."

„Warum?, fragte Angelo überrascht. „Weil Etienne und ich heute und morgen vom Programm ausgeschlossen wurden."

Als Angelo Milo weiter fragend ansah, verlor dieser fast die Fassung. „Wir wurden erwischt, weil wir Alkohol getrunken haben?!" „Wie kann man sich nur so doof anstellen?", fragte Dante.

„An mir lag es nicht", sagte Etienne, woraufhin Milo aufstand und ging. Das kam Etienne ganz gelegen, immerhin würden sie den ganzen Tag zusammen verbringen müssen.

Als Angelo und Dante sich gut gelaunt auf den Weg zum Strand gemacht hatten, blieben Milo und Etienne alleine im Bungalow zurück. „Und was willst du heute machen?", fragte Milo nach einer Weile, weil Etienne einfach nur auf dem Bett lag und las.

Der zuckte daraufhin nur mit den Schultern. Alles, was ihm einfiel, wäre sowieso nichts für Milo. „Wir können auch einfach hier im Bungalow bleiben und so tun, als würden wir was zusammen machen", schlug Milo vor.

„Meinetwegen", erwiderte Etienne über sein Buch hinweg. So käme er noch am besten mit seiner Strafe davon. Allerdings ging ihm Milo schon nach kurzer Zeit auf die Nerven, da dieser wohl nichts mit sich anzufangen wusste.

Erst schaltete er, sehr zum Leidwesen von Etienne, das Radio ein, dann schmiss er einen Tennisball immer wieder an die Wand über dem Bett.

„Okay, mir reicht es. Komm mit." Etienne sprang vom Bett auf und ging zur Tür. Milo trottete ihm mit etwas Abstand hinterher und stockte kurz, als Etienne in dem Anbau neben der Terrasse verschwand.

Als Milo den Saal betrat, saß Etienne bereits am Klavier. Er wartete, bis Milo direkt vor der Bühne stand, schloss dann die Augen, um alle Störfaktoren, und vor allen Dingen Milo, auszublenden, und begann zu spielen.

Erst als der letzte Ton verklungen war, öffnete er wieder die Augen. Milo stand nun nicht mehr vor der Bühne, sondern direkt neben ihm am Klavier.

„Etienne, das war der Hammer. Hast du das selber geschrieben?", fragte Milo und er strahlte übers ganze Gesicht. Etienne lächelte verlegen.

„Nein, das war Für Elise von Beethoven." Milo schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. „Oh man, also triffst du dich gar nicht mit einem Mädchen, sondern bist immer hier und spielst." Etienne nickte. „Und jetzt du."

Er stand auf und bat Milo auf dem Klavierhocker Platz zu nehmen. „Ich kann aber nur Tutti gli anatroccoli" „Das macht doch nichts. Los!" Milo spielte mit dem Zeigefinger das beliebte Kinderlied und Etienne hörte gebannt zu.

„Lust, ein bisschen was zu lernen?" „Klar", erwiderte Milo und Etienne quetschte sich neben ihn auf den Hocker und erst zucke Milo zusammen, als ihre Knie aneinander stießen , doch schon bald störte es keinen der beiden Jungen mehr, wenn ihre Hände sich auf den Tasten trafen oder ihre Oberschenkel sich berührten.

Sie spielten fast zwei Stunden, bis es Milo tatsächlich schaffte, Etienne bei einem Stück mit wenigen Anschlägen zu begleiten. Nur die letzte Note vermasselte er dermaßen, dass auch Etienne in lautes Lachen ausbrach.

Milo ließ seinen Kopf auf die Tasten sinken. „Das hat überraschenderweise echt Spaß gemacht. Und du weißt ja, es geht mir immer nur um meinen Spaß", sagte Milo augenzwinkernd, was Etienne leicht erröten ließ.

Die Melodie des SommersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt