Wir schreiben das Jahr 1456. Die heiße Sonne strahlte auf das Sand der Saharawüste und die Pflanzen waren bereits ausgetrocknet. Langsam bewegten sich die Kamele hinter dem Mann der mit seinem weißen Gewand durch den heißen Sand der Wüste schlendert. Der Turban auf seinem Kopf schützte ihn vor den brennenden Strahlen der Sonne die gnadenlos auf die Menschen traf. Sein langer Bart reichte ihm bis zu seiner Brust und eine Schweißperle nach der anderen Schlief ihm die Stirn runter.
,, Wo hin wollen sie mein Gnädiger Mann?" Fragte eine müde stimme.
Er blickte zur Seite wo er einen dürren Mann auf dem Boden sitzen sah, versteckt unter einer ausgetrockneten Palme in der Hoffnung, dass die heiße Sonne ihn verschonen würde. Der Mann wischte sich mit seinem Gewand den Schweiß von der Stirn und blickte zu dem älteren hoch.
,, Ich will in den Osten" erklärte er dem jüngeren was er mit einem leichten Kopf nicken erwiderte und dann erneut fragte: ,, Wollen sie nach Assuan?"
Er war verblüfft. Woher wusste der Junge Mann wohin er wollte?
,, Ja das ist richtig" sagte der ältere und blickte rauf zur Sonne bevor er wieder zu den Jüngeren schaute und murmelte: ,, Woher weißt du das ich nach Assuan will?"
,, Weil ich auch dort hin will" erklärte er dem älteren und seufzte leicht bevor er sofort hinzufügte: ,,Sultan Mustafa und seine Gemahlin Nadira erwarten ein Kind. Jeder will nach Assuan um das Kind zu sehen."
Der ältere nickte und sagte: ,, Steh auf mein Junge. Komm mit mir sonst wirst du hier noch vor Durst sterben!"
Er nahm den jüngeren an den Arm und half ihn hoch.
,, Trink"
Er reichte ihm sein Wasser, was er sofort nahm und trank, ohne auch nur eine Sekunde zu warten. Der alte Mann schaute den jüngeren an und musste schlucken. Er hatte selbst nicht mehr viel Wasser gehabt, jedoch sah er so dürr aus das er ihn sein letztes Schluck Wasser geben musste.
,,Setz dich auf mein Kamel und ruh dich aus" meinte der ältere und half ihm hoch.
,, Ich danke ihnen gnädiger Herr. Der Allmächtige soll sie für ihre gute tat reichlich belohnen!" er schenkte ihm einen dankenden Blick was der ältere nur mit einem lächeln erwiderte.
Langsam bewegten sich die Kamele endlich wieder. Es war ein heißer Tag. Einer wie noch nie. Immer wieder wischte sich der ältere Mann den Schweiß von der Stirn und leckte sich über seine trockenen Lippen.
,, Gnädiger Herr! Schauen sie! Ich sehe dort hinten Wasser" rief der jüngere nach einer Weile und zeigte in die Ferne.
,, Wir werden noch vor Sonnenuntergang da sein." erklärte ihm der alte Mann und seufzte zufrieden.
I M P A L A S T
Die Schreie waren unerträglich. Immer wieder waren die Laute voller Schmerz durch den ganzen Palast zu hören und Gänsehaut breitete sich über die Haut des Sultans. Erneut war ein lauter Schrei zu hören und dann wurde es plötzlich still. Sein Herz stoppte kurz und er lauschte leise, bevor schließlich lautes Baby weinen den Palast füllte und die Türe aufging.
,, Seid gegrüßt eure Hoheit. Ich beglückwünsche sie, der Allmächtige hat ihnen eine wunderschöne Tochter geschenkt!" teilte ihm eine Dienerin mit, während er bereits in das Gemach blickte.
Mit Glück in seinen Augen und Lächeln auf den Lippen, betrat er schließlich das Gemach und lief direkt zu seiner Gemahlin, jedoch verschwand sein Lächeln schnell, sobald er seiner Frau in das blasse Gesicht guckte. Er setzte sich neben ihr aufs Bett und griff sofort nach ihrer Hand.
„Wird sie es schaffen?" flüsterte er und küsste ihre Rückhandfläche.
,, Verzeihen sie mir eure Hoheit, aber ich habe alles was in meiner Macht steht getan um ihr zu helfen.." erklärte ihm der Doktor und schluckte.
,,Lasst uns bitte alleine" murmelte er mit zitternder Stimme, daraufhin verließ sofort jeder das Gemach.
,, Meine Liebe öffne bitte deine Augen" bat er sie, doch er wusste wie schwach sie war.
Als er jedoch sah wie sie mit letzter Kraft ihre Augen öffnete erschien plötzlich ein Lächeln auf den Lippen des Sultans.
,,Verlass mich bitte nicht..." flüsterte er sanft und schon füllten sich seine Augen mit Wasser.
Sie lächelte ihn schwach an und murmelte ,,Versprich mir das du immer auf sie aufpassen wirst.."
Er nickte sofort und küsste immer wieder ihre Hand während ihm die Tränen die Wangen runter flossen.
,, Sena.." flüsterte sie schwach weshalb er sie fragend anschaute.
,,ist das nicht ein schöner Name für sie?" fragte sie und kicherte sanft worauf er sofort nickte und flüsterte ,,ein wunderschöner.."
Er wartet geduldig auf eine Antwort, doch als plötzliches Blut aus ihrem Mund kam und sie ihre Augen schloss stand er sofort aufgebracht auf und rief immer wieder "Nein...NEIN..NEIN"
,,Doktor schnell!" schrie er worauf der Doktor sofort rein rannte, doch es war zu Spät.
Sein Herz zerbrach hier und dort, und langsam flossen ihm die Tränen die Wange runter. Er schluckte den dicken Klos runter der sich vor Angst und Aufregung in seinem Hals gebildet hatte, während er zuschaute wie der Doktor ein weißen Laken über die Tote Nadira legte.
,, Eure Hoheit?" zog ihm eine stimme aus den Gedanken und schenkte ihm einen Blick, was er sofort verstand, weshalb er der Dienerin sofort hinterher ging, bevor sie ihn in ein weiteres Gemach brachte.
Langsam lief er auf das Kinderbett zu und nahm dann das Baby in seine Hand. Die Sonne schien direkt in das Gemach mit den großen Fenstern und sobald das Kind die Augen öffnete sagte die Dienerin: ,, So wie der Allmächtige es wollte ist sie jedoch Blind zur Welt gekommen."
Er sagte nichts, was die Dienerin zweifeln ließ ob er das Kind jetzt noch behalten wollte.
,, Sena" flüsterte er und starrte in die Augen des Kindes.
,, Wie bitte?" fragte sie verwirrt, doch sobald er sich zu ihr drehte und mit einem breiten Grinsen laut rief: ,, Sena ist ihr Name!" musste sie lächeln.
I M K Ö N I G R E I C H
Die Straßen waren voll und aufgeregt schubste die Menschenmenge hin und her, doch sobald das große Pferd den Hoff betrat verstummte die Menschenmenge. Der Botschafter schaute sich um bevor er eine Schriftrolle raus nahm und diese Aufrollte.
,, Hiermit Erkläre ich so wie der Allmächtige es wollte, das die Gemahlin des Sultans, Königen Nadira von uns gegangen ist" rief er laut in die Menschenmenge und schon war schockiertes flüstern und tuscheln überall zu hören.
,, Sie hat dem Sultan jedoch eine wunderschöne Tochter da gelassen die den Namen Sena trägt." erzählte er.
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Die Legende einer Liebe
Historical FictionWir schreiben das Jahr 1456. Sena ist die Tochter eines Sultans und wurde bereits blind geboren. Sie wird gezwungen, einen Prinzen Namens Sulyaman zu heiraten, den sie nicht liebt. Obwohl sie sich gegen die Ehe sträubt, weiß sie, dass es ihre Pflich...