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Es waren bereits Tage vergangen und schon ist der Tag der Hochzeit näher gerückt. Das Königreich war voll und überall war gute Stimmung ausgebreitet, da ja die Hochzeit der Prinzessin und des Prinzen war. Die Bewohner waren genau so glücklich wie die Sultans Familie selbst und außerhalb des Palastes drängten sich die Menschen ans Tor um einen Einblick in den Palast zu erlangen.

,, Ich sagte weiße Rosen!" rief eine der Dienerinnen die zufällig die Männer die für die Blumen verantwortlich waren sah.

Die Roten Rosen in der Hand der Männer waren der Dienerin wie ein Dorn im Auge sofort aufgefallen. Genervt verdrehte sie ihre Augen und lief dann weiter um nach dem Rechten zu sehen. Sie betrat die Küche und schaut sich jedes der Gerichte an. Mal machte sie eine kleine Kostenprobe und ließ die Köchinnen gespannt auf die Reaktion warten, doch zum Glück schmeckte ihr alles was sie mit einem Kopfnicken zeigte.

I M G E M A C H

Im Gemach der Prinzessin war ebenfalls viel los. Eine Dienerin schminkte die Prinzessin, während die anderen ihre Haare frisierter doch die Prinzessin selbst? Sie saßen nur da und lauschte den Geräuschen um sie herum. Immer wieder waren neue Stimmen zu hören. Ihr Rotes Gewand war mit goldenen Verstickungen verziert und ihre langen schwarzen Haare wurden leicht gelockt, bevor ihr schließlich ein Seidentuch über ihr Kopf gelegt wurde. Ihre Lippen wurden mit roter Farbe bemalt und ihre weißen Augen wurden mit dunklerer Farbe betont was diese Perfekt zum Vorschein brachte.

,, Du siehst bezaubernd aus!" Sagte Maha und lächelte glücklich was die Prinzessin zum grinsen brachte.

,, Ich wünschte ich könnte mich sehen" flüsterte Sena und legte ihren Kopf leicht zur Seite bevor sie schließlich aufstand und die Mädchen aufgeregt in die Hände klatschten.

,,Wunderschön!" Murmelte Amara worauf sofort die anderen zustimmten.

Langsam lief Sena mit Hilfe der Mädchen aus dem Zimmer je näher sie den Saal kamen umso lauter wurde die Musik. Sie schluckte nervös und sobald die Prinzessin vor den großen Treppen stand hörte sie die Menschenmenge rufen, doch was sie sagte verstand sie nicht da die Musik so laut war. Langsam lief sie die Treppe runter und starrte in die leere, als plötzlich jemand sanft nach ihrer Hand griff, so dass er ihr helfen konnte, die letzte Treppenstufe runte zu kommen.

,,Du siehst bezaubernd aus mein Kind" flüsterte ihr Vater mit zitternder Stimme was ihr lächeln sofort verschwinden ließ.

,, Bitte wein nicht Vater" baht sie ihn und schon fühlten sich ihre Augen ebenfalls mit tränen, doch er schüttelte sofort seinen Kopf und lachte sanft.

Sie wussten, wie schmerzhaft dies sein würde, doch das gehörte zum Erwachsen werden dazu. Sena drückte die Hand ihres Vaters so sehr als wollte sie ihn nicht loslassen.

,, Ich weine nicht mein Kind. Mach dir um mich keine Sorgen." Sagte er bevor er ihr Sanft über die Wange strich.

Er lief schließlich mit ihr raus in den Hoff wo bereits laute Menschenmassen um den Palast versammelt waren um die Prinzessin zu sehen. Die Laute rufe und die Musik brachten Sena zum Lächeln. Ihr Kopf lachte doch ihr Herz weinte vor Schmerz. Sie wollte nicht gehen und am liebsten wäre sie sofort zurück gerannt in die Arme ihres Vaters, doch das ginge nicht mehr.

,, Wie wunderschön du doch aussiehst" sagte eine weitere Stimme worauf sie sanft Lächeln musste.

,, Ich danke ihnen eure Hoheit" flüsterte sie und blickte zu boden.

,, Hiermit gebe ich meine Tochter in deine Hände mein Freund. Ich bitte dich gut um sie zu Sorgen." Sagte ihr vater mit zitternder stimme und legte ihre hand in die des sultans.

,, Ich verspreche dir das mein Freund" antwortete er und lächelte liebevoll bevor er die Gardinen des Gemaches öffnete. Sie blickte zu ihrem Vater, doch sobald sich ihre Augen trafen brach sie in Tränen aus ehe sie ihn fest umarmte.

,, Ich werde dich vermissen.." flüsterte sie mit zittriger stimme worauf er sofort murmelte: ,,Ich dich auch mein Kind"

Sie ließ langsam von ihm, bevor sie sich umdrehte und sich in das Gemach rein setzte. Die leicht durchsehbaren Gardinen waren mit wunderschönen Strickereien verziert, als schlißlich die Vier Männer das Gemach an hoben und in Richtung Tor los liefen. Sie starrte in die Leere und wischte sich die neuen tränen weg. Es war schmerzhaft zu wissen, dass man nun in ein anderes Königreich gehen würde und so weit entfernt von seinem Vater leben wird, aber das gehört zum erwachsen werden dazu.

I M   K Ö N I G R E I C H

Als sie schließlich das Königrich erreichten war es bereits Dunkel gewesen und in dem Moment in dem die Tore des Palastes geöffnet wurden standen bereits Diener und Dienerinnen vor dem Tor und warteten auf die Prinzessin. Sena lauschte leise den vielen neuen Stimmen und plötzlich rasste ihr Herz aufgeregt. Langsam ließen die Männer das Gemach auf dem Boden sinken, bevor jemand den Schleier auf die Seite zog und die Hand der Prinzessin nahm.

,, wir sind da" sagte Sulayman und schon zauberte sich ein sanftes lächeln über den Lippen der prinzessin.

Er half ihr langsam hoch und sobald sie auf zwei Beinen stand begrüßten die ganzen Dinner die Prinzessin. Sie lächelte sanft und schluckte bevor sie den Geräuschen folgte die um sie herum passierten.

,, Ich bitte euch der prinzessin etwas ruhe zu geben da die reise anstrengend war" erklärte der Prinz bevor er Sena schließlich in den palast rein führte.

Liebevoll und langsam erklärt er ihr jedes Detail und die regeln die hier gelten bevor er sie schließlich in deren Gemach führte und sie zum bett brachte, wo sie sich niederließ. Ein sanftes seufzen ließ sie von sich bevor Sena hörte wie er die Türe schloss und sich dann umdrehte und auf sie zu lief.

,, Ich danke dir-" bedankte sie sich mit einem Lächeln, doch er unterbrach sie sofort bevor er genervt murmelte: ,, Ich bitte dich"

Die Prinzessin verstummte sofort und ihr Lächeln verschwand. Verblüfft blickte sie zu ihm hoch und schluckte sanft.

,, Denk nicht das ich in irgendeiner art dich wirklich mag" erklärte er arrogant und zog sich seinen Turban aus bevor er sich durch seine dunklen Haare fuhr.

,, Ich habe das alles nur gemacht, weil mein Vater es so wollte, nicht weil ich dich liebe." fügte er mit seiner kalten Stimme hinzu und lachte dann leicht.

Er wandte sich schließlich vom Spiegel ab und blickte zu ihr, bevor er langsam ein Knopf seines Hemdes nach dem anderen öffnete und auf sie zu lief.

,,Du bist blind. Niemand würde dich wollen.." murmelte er und lehnte sich zu ihr runter so das er ihr in die Augen schauen konnte bevor er hinzufügte: ,, also sei lieber zufrieden mit dem ganzen" Ehe er das Gemach verließ.

Sie schluckte sanft und sagte nichts. Sena war so schockiert, dass kein Ton aus ihr kam. Was ist nur mit ihm passiert? Ist das wirklich wer er ist? Tausend Gedanken rasten ihr durch den Kopf und dann plötzlich dieser Schmerz. Es fühlte sich wie ein Stich im Herzen an und sie wollte nur Weinen. Eine Träne nach der anderen schlief ihren Wangen runter und es wurden immer mehr, bis sie schließlich laut schluchzte. Die stille war so laut wie ihr schluchzen. Jetzt wollte sie nichts mehr als in den Armen ihres Vaters liegen.

Die Legende einer LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt