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Der Nachthimmel war bereits zu sehen und die Straßen waren leer und es sah so aus als wäre das Dorf Tod. Unter Palmen versteckt schliefen die Kamele und genossen die Stille, doch in der Nachtstille waren plötzlich Pferde schritte zuhören. Langsam wurden sie lauter und schon schreckten die Kamele auf als das Pferd mit lauter Geschwindigkeit durch die dunklen Straßen der schlafenden Stadt Richtung Palast rannte. Der Mann auf dem Pferd hatte ein weißes Gewand und sein Turban war über seinem Mund gelegt, so dass der Sand ihn nicht ins Gesicht fliegen würde. Mit schneller Geschwindigkeit rannte das Pferd durch die Gassen und stoppte schließlich vor dem großen Tor des Palastes.

,,Seid gegrüßt" sagte der junge Mann auf dem Pferd.

,, Wer sind sie?" fragte der Soldat und blickte zu dem Mann hoch.

,, Ich bin ein Botschafter von Sultan Mustafa. Eine dringende Nachricht die ich der Prinzessin übergeben muss!" erklärte er dann bevor der Soldat nickte und darauf die Tore des Palastes auf gingen.

Die Hellen Lichter leuchteten sofort auf. Der Sultan stellte sich vor das Pferd und blickte verwirrt zu den Jungen Mann hoch. Langsam kammen weitere Diener raus und lauschten leise, da es ungewöhnlich war das jemand um diese Uhrzeit den Palast betrat.

,, Seid gegrüßt eure Hoheit" begrüßte der Botschafter den Sultan und stieg vom Pferd runter bevor er zu ihn hin lief und sofort schwer atmend erklärte ,, Ich bin ein Botschafter von Sultan Mustafa und habe wichtige Nachrichten die ich der Prinzessin übergeben muss"

Der Sultan schluckte und bei dem Anblick des Jungen Mannes wusste er, dass diese Nachricht keine gute war. Er drehte sich zu Azlan und murmelte etwas bevor der Diener schließlich weglief. Langsam drehte er sich um und sah Azlan der ebenfalls besorgt aussah.

,, Azlan hol die Prinzessin" sagte der Sultan und es sah so aus al wäre er selbst etwas angeschlagen von dem was sie gleich hören würden.

Er nickte nur bevor er wieder rein ging und richtung Gemach der Prinzessin lief. Tausende Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Es schien so als wäre es eine sehr wichtige Nachricht das um diese Uhrzeit jemand ankam.

,, Prinzessin?" murmelte er sanft bevor er die Türe öffnete und bereits sah wie sie auf ihrem Stuhl saß und sich die haare Bürstete.

Sie blicken zu ihm und legte ihr Kopf leicht zur Seite, bevor sie fragen: ,, Was machst du hier? Und was ist da los? Wieso ist es unten so laut?"

Er schluckte leicht bevor er erklärte: ,, Ein Botschafter von ihren Königreich ist hier und er hat wichtige Nachrichten für sie"

Senas lächeln verschwand sofort und plötzlich spürte sie diese Gefühl von Angst und sorge in ihrem Herzen. War etwas passiert? Fragte sie sich ehe sie aufstand und sofort aus ihrem gemach rannte. Azlan rannte ihr sofort nach, doch es schien so als wüsste sie bereits den Weg nach draußen. Sobald beide den Hoff betraten und Azlan die bedrückten Gesichter der anderen sah, musste er schlucken. Es war etwas schlimmes passiert.

,, Seid gegrüßt Prinzessin" begrüßte sie der Botschafter, doch sie fragte sofort aufgebracht: ,, Was ist passiert?"

Es wurde plötzlich still und langsam öffnete er die Schriftrolle bevor er Laut vorlas: ,, Hier mit Teile ich allen mit, das der Sultan Mustafa Heute Nacht von uns gegangen ist. Friedlich Starb er in seinem Schlaf und nun wird sein Jüngerer Bruder Muhammed über Assuan Regieren."

Gänsehaut breitete sich über der sanften haut der Prinzessin. Ihr atmen wurde immer schwere und ihre Haltung wurde immer wackliger. Sie schwankte etwas bevor Azlan seine Hand um sie legte und sie stützte. Ihre weißen Augen füllten sich mit Tränen und in Sekunden flossen ihr Tausende tränen die Augen runter. Schluchzend ließ sie sich auf die Knie fallen und weinte Laut. Diese ruhige und stille Nacht wurde zu einem grausamen Alptraum.

,,Bringt den Botschafter in ein Gemach und gibt ihm etwas zu essen" sagte der Sultan bevor er dem Jungen Mann ein sanftes Lächeln schenkte.

Er lief zu Azlan bevor er meinte: ,,Bring die Prinzessin bitte in ihr Gemach"

Er nickte sofort und half ihr Hoch bevor er einen Arm um ihre Taille und die andere unter ihrem Knie so das er sie die Treppe hoch zu ihren Gemach bringen konnte. Azlan legte sie sobald er ankam sanft auf ihr Bett, doch sie ließ ihn nicht los und Krallte sich weinend an seinem Gewand.

,,Bitte lass mich nicht alleine" flüsterte sie mit zittrige stimme und blickte Azlan mit roten Augen an.

,, Ich lass dich nicht alleine.." sagte er sanft und setzte sich neben sie bevor er ihr Kopf auf seine Brust legte und ihr einen Kuss auf den Kopf gab.

Das leise heulen des Windes war zu hören und in dieser Stille ihr schmerzhaftes Schluchzen. Azlans Herz zerbrach bei diesem anblick und er wollte sie am liebsten nie wieder mehr los lassen. Er wusste wie sehr sie in letzter Zeit gelitten hatte und nun das?

,,Wo ist Sulayman?" ertönte die mächtige Stimme des Sultans als er das Gemach seines Sohnes betrat, doch die Dienerinnen schüttelten nur den Kopf.

Der Sultan lief weiter und sein Blut sprudelte schon vor Wut, doch als er eine weitere Türe öffnete und sich sein Gedanke bestätigte fühlte es sich an als würde er gleich vor Wut platzen.  Der Geruch von Alkohol füllte den ganzen Raum und die laute Musik zu dem sich die Tänzerinnen bewegten war so laut das man sich selbst nicht mal mehr denken hören konnte. Die Augen des Sultan wanderten durch den Raum, doch als er ein bekanntes Gesicht sah musste er den Klos der sich wegen der Wut in seinem Hals Gebieldet hatte runter schlucken. Sulayman saß vor den Bauchtänzerinnen und schaute ihnen zu, während in einer Hand ein Glas Alkohol hatte und in der anderen den Schlauch seiner Wasserpfeife. Er kannte seinen Sohn gut genug und wusste, dass er sich die meiste Zeit hier aufhielt, doch nicht nur weil die Tänzerinnen ihn unterhielten, sondern auch weil sie ihm etwas gaben was er unbedingt wollte.

,,Sulayman!" ertönte die mächtige Stimme des Sultans und schon wurde es still im Saal und die Musik hörte auf zu spielen.

,, Verschwindet" befall er den Tänzerinnen und schon verschwanden alle so das am ende nur er und Sulayman im Gemach waren.

,, Was soll das" murmelte der betrunkene junge Mann während er taumelnd auf den Sultan zu kam, doch Sulayman verstummte sofort als plötzlich die kräftige Hand des älteren gegen seine Wange traf.

Langsam und schockiert legte er seine Hand auf seine rote Wange und blickte zu den älteren hoch. Der Wütende blick seines Vaters schüchterte ihn so ein das er nichts sagte und still zu Boden blickte.

,, Was ist nur los mit dir?" fragte der Sultan wütend, doch er antwortete nicht und schluckte nur sanft.

,, Ich habe dich nur um eins Gebeten und das war es zu heiraten und du? Und du sitzt jetzt hier und lässt dich von Tänzerinnen begnügen" rief er Wütend und schaute ihn an.

,,Schau mir gefälligst in die Augen wenn ich mit dir rede!" rief er erneut und schon blickte der jüngere auf, doch er sagte immer noch nichts und hörte still zu.

,, Sena liebt dich Sulayman. Das hat sie von Anfang an und du bist hier und machst sowas. Du brichst ihr das Herz und das immer und immer wieder. Wieso tust du ihr das an?" fragte er und langsam wurde seine Stimme leiser.

Die Wut des Sultans änderte sich plötzlich in Trauer. Er wusste wie sehr Sulayman die Prinzessin verletzt und das verletzte ihn genauso. Sena war wie eine Tochter für ihn und er behandelte sie wie Dreck.

,, Mein Sohn, ich hab dich gebeten, sie zu heiraten, aber ich habe dich nicht gebeten, sie zu heiraten, um sie zu verletzten. Du hättest mir einfach ehrlich sagen sollen, dass du sie nicht heiraten willst, aber wieso machst du ihr das Leben so zu Hölle. Ich habe Sultan Mustafa geschworen auf sie aufzupassen und du verletzt sie immer und immer wieder." erklärte er und schaute ihm in die Augen.

,, Deine Mutter wäre enttäuscht von dir" sagte der Sultan ernst und schon Blickte der Prinz beschämt zu Boden.

,, Deine Mutter hat Sena immer geliebt und gehofft das ihr beide eines Tages euch so Lieben würdet wie ich deine Mutter liebe" erzählte er bevor er hinzufügte: ,, Und jetzt? Ihr Vater ist gestorben und du hast nicht mal etwas mitgekriegt!" erklärte er wütend, doch sobald Sulayman das hörte blickte er wieder schockiert hoch.

,, Und nicht nur das mein Junge. Sena weint in den Armen eines anderen und du bist derjenige, der sie jedes Mal zum Weinen bringt. Sei nicht der Grund für ihre Tränen mein Sohn, den irgendwann wirst du es bereuen." murmelte er bevor er sich schließlich umdrehte und den Saal verließ.

Die Legende einer LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt