12. -Wahrheit-

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Es wird dunkel und wir suchen uns einen sicheren Unterschlupf. Einige Stunden sind vergangen und ich habe seitdem mit keinem ein Wort gewechselt. Ich halte mich distanziert zu allen und jedem und verstecke mein Gefühlschaos hinter der kalten Mauer die ich in letzter Zeit immer häufiger nutze. Keiner hat sich bisher getraut auch nur ansatzweise über den Vorfall zu sprechen und so kommt es das wir still am Lagerfeuer sitzen. Ich halte mich bedeckt im Hintergrund und mache Aris Platz als dieser kommt um mehr Holz auf das Feuer zu werfen.

Minho ist der erste der der seitdem wieder das Wort ergreift. „Ich dachte, wir wären immun." äußert er die Bedenken die wohl jeder von uns schon die ganze Zeit hegt. Seine Stimme wirkt bedrückt und irgendwo auch wütend... und ich kann es verstehen. Man ist wütend auf alles und jeden, einfach auf diese Gott verdammte Welt! „Offenbar nicht alle" antwortet Teresa die traurig und nachdenklich ins Feuer schaut, während sie auf ihrem Rucksack liegt. Newt schaut sie an und antwortet „Wenn Winston sich anstecken konnte, müssen wir von ausgehen, dass wir das auch können" Mein Herz zieht sich zusammen. Wenn Newt sich anstecken würde, beziehungsweise sterben sollte, werde ich das nicht ertragen. Er ist der einzige Hoffnungsschimmer den ich in dieser scheiß Welt noch habe! Ihn zu verlieren, würde heißen mich zu verlieren. Es herrscht eine bedrückte Stimmung, jeder scheint seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Jeder, außer ich. Wenn ich das machen würde, wenn ich meine Gefühle zulassen würde, dann wäre ich vermutlich ein seelisches Wrack und das würde ich bestimmt nicht vor allen zeigen.

„Ich hätte nicht gedacht das ich das mal sagen würde, aber ich vermisse die Lichtung." sagt Pfanne und eine Träne läuft ihm die Wange runter. Ihn weinen zu sehen, zeigt mir nochmal richtig das Winston und alle andere nie wieder kommen werden. Ich stehe auf und gehe. Mir wird das alles zu viel. Ich gehe auf eine etwas weiter entferne Düne und blicke in die ferne. Der Mond leuchtet hell und steht heute in seiner vollen Pracht am Himmel. Ich ziehe die Knie an die Brust und stütze meine Arme darauf ab. Gestresst fahre ich mir durch die Haare. Auch wenn ich weiß das es Winston sein Wunsch war plagen mich die Schuldgefühle. Welche Freundin macht sowas und schießt einem Freund einfach-. Ich seufze und eine Träne läuft mir die Wange runter. Zumindest muss er sich den ganzen scheiß hier jetzt nicht mehr geben. Denke ich mir und binde meine Haare zu einem losen Dutt zusammen.

Ohne jegliche Vorwarnung bricht in mir alles zusammen. Die ganzen Schuldgefühle seit der Lichtung. Alle angestauten Gefühle überrollen mich mit einmal und ich fange an zu weinen. Unkontrolliert. Ich möchte einfach wieder zurück auf die Lichtung. Zu Jeff und Clint, ich will mich mit ihnen entspannt unterhalten. Zu Zart und den anderen auf die Felder, ich will sie aufziehen das sie hart arbeiten müssen, während ich unter meinem Baum sitze und einen Apfel esse. Ich möchte Winston und die Schlitzer besuchen und mit ihnen die Tiere füttern. Zu Minho und den Läufern, um ihnen einen Vortrag zu halten das ich als Mädchen besser bin als sie. zu Pfanne, um mit ihm zu kochen. zu Alby um mit ihm zu reden. zu Gally um ihn aufzuziehen und zu Chuck und Liam, um mit ihm fangen zu spielen. Ich möchte abends mit allen am Lagerfeuer reden und dem nächsten Frischling entgegenfiebern. Ich möchte nichts mehr wissen von meinen Eltern und der Welt hier draußen! Ich möchte einfach weg von hier und dem ganzen ein Ende bereiten.

Mit einmal legen sich zwei starke Arme um mich und ziehen mich zu sich. Ich brauch nicht aufzuschauen um zu wissen das es Newt ist. Ich Kuschel mich an ihn, während er mir behutsam über den Kopf streichelt. So sitzen wir bestimmt eine gute Stunde da, bevor ich mich einigermaßen beruhigt habe. „Ich hab keine Lust mehr auf das alles. Ich will ein normales Leben!" sage ich schluchzend zu Newt in die Schulter. Er nuschelt ein „Ich auch." in meine Haare und zieht mich noch näher zu sich „aber das geht nicht. Wir können nichts an der Situation ändern, sondern sie nur akzeptieren und das beste daraus machen." fährt er fort. „Wir können doch alle nichts dafür." sagt er und streichelt mir beruhigend über den Rücken. Ich verzeihe dir... und er wird es auch. Hallen mir Winston's Worte durch den Kopf und ich löse mich von Newt  und ziehe die Akten aus meiner Bauchtasche. Ich schaue auf die Blätter und seufzte. „Was ist das?" fragt Newt ruhig und leicht verwirrt. „Der beweis das ich an allem schuld bin!" sage ich knapp und meine Stimme bricht zum ende hin ab. Ich gebe sie ihm und dazu meine Taschenlampe das er sie lesen kann. Er schaut mich verwirrt an und liest sich die ganzen Akten durch.

Maze Runner FF/  Das Kind von W.I.C.K.E.D/ A0 -the soldier -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt