6. -Anzug-

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Was mich da anlächelt sorgt für eine überraschende Reaktion.

Eine Pistole. Sie liegt dort umhüllt von Stofffetzen und weiterer Munition. Die Stofffetzen sind wahrscheinlich dafür das man nicht hört das dort etwas in dem Buch drinnen ist. Ich bin clever. Etwas unbeholfen schaue ich den besagten Gegenstand an. Irgendwie wundert es mich nicht das ich mir sowas eingepackt habe aber andererseits schon. Ich nehme die Pistole in die Hand. Das kühle Metall, das Gewicht, die Form des Griffes... alles fühlt sich so gewohnt und vertraut aber auch gleichzeitig so fremd an. Rette sie. Steht auf einem kleinem Fetzen Papier der unten auf dem Boden der Schachtel liegt. Ich seufze überfordert, lege die Waffe zurück und fahre mir gestresst durch die Haare. Was soll ich jetzt tun?

Mein Blick fällt auf mein verwüstetes Zimmer. Überall liegen Sachen umher. Ich ziehe den Brief unter meiner Bettdecke vor und fange an ihn nochmal zu lesen. Wieder in den Fängen von WCKD? Was soll das heißen? Meinem Dad nicht vertrauen? Ich seufze und werfe meinen Kopf nach hinten. Was ist wenn der Brief nicht von mir ist? Oder er aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Wie kann ich mir vertrauen, ohne zu wissen wann und warum ich das gemacht habe? Vertraue ich meinem Dad? Nein. So schnell vertraue ich keinem. Vertraue ich meinem altem Ich? Nein. Sie ist genau so fremd zu mir wie alle anderen hier.

Ich lege den Brief, die Akten, die Pistole unter mein Kopfkissen und lasse mich seufzend auf mein Bett gleiten. Ich werde mich der Sache morgen zuwenden. Immer wieder drehe ich mich um bis ich nach einer halben Ewigkeit endlich einschlafe.

„Hallo" ertönt mit einmal eine freudige Stimme hinter mir. Ich zuckte stark zusammen ,durch die plötzliche Unterbrechung meiner Ruhe, und drehe mich um. Der kleine pummlige Junge von vorhin steht am Gitter um mustert mich belustigt. „Was gibts da zu grinsen kleiner?" frage ich schnippisch und wundere mich selbst über die weise wie ich das gesagt habe. Er schaut mich jetzt verwundert und schuldbewusst an und vermeidet Blickkontakt. Ich gebe nur ein einfaches „Sorry" von mir. „Alles gut. Ich bin Chuck." sagt dieser dann wieder fröhlich. Seine Locken bedecken seinen ganzen Kopf, und seine Wangen stechen kugelförmig heraus. Zusammen mit seiner etwas pummligem Form gibt ihm das irgendwie eine fröhliche Ausstrahlung, wie bei einer Sonne. „Hey, ich bin ...." ich stocke und mir fällt erneut auf das ich mich an nichts erinnern kann.
...
Vorsichtig schiebe ich die Tür auf und gebe ein normal lautes „Hallo?" von mir. Sofort kommt Clint hinter einer Holzwand hervor und fragt mich halb panisch „Alles ok?" „Ja alles ok" antworte ich ihm lachend. Er atmet beruhigt aus und sagt „komm ich stell dir mal Jeff vor." Ich folge ihm hinter die Holzwand und ein dunkelhäutiger Junge mit ganz kurzen, aber gelockten, Haaren schaut mich an.
...
„Ach Alby, kann ich dich was fragen?" Der zweite Anführer nickt und ich stelle die Frage die mir schon seit meiner Ankunft im Kopf herumschwirrt „Also du weißt ja das ich den Job als Läufer aus-" „Derzeit brauchen wir keine weiteren Läufer. Wir haben genug aber wenn wir mal eine zusätzliche Person brauchen dann kommst du mit in die Auswahl." Ich schaue ihn an und überlege ob ich die Antwort jetzt gut oder schlecht finden soll. „Isabelle... ich hab gesehen das du schnell bist aber auch wenn ich dafür wäre das du ein Läufer wirst reicht das nicht. Newt und vor allem Minho müssen der Sache zustimmen und die zwei sind strikt dagegen."
...
Im Schneidersitz setze ich mich in die Mitte der Box „Wie heißt du kleiner?" „Liam" kommt es leise von ihm. Ich lächle ihn an „okay Liam, ich bin Isabelle, aber wenn du willst kannst du mich Isa oder Belle nennen."

Ich schrecke hoch. Mein Atem geht stoßweise und hektisch. Mein Herz schlägt hart gegen meine Brust und meine Hände zittern. Tränen laufen mir über die Wangen. Mein Gesicht ruht in meinen Händen. Ich schluchze und fahre mir durch die Haare. WIESO MUSSTEN SO VIELE STERBEN?! WIESO KOMMT MAN AUF SO EINE IDEE JUGENDLICHE EINZUSPERREN UND TÖTEN ZU LASSEN?!
Ich lasse mich mit dem Kopf voran ins Kissen fallen und schreie rein. WIESO TUT MAN SOWAS? Chuck, Alby, Jeff, Clint, Liam... sie könnten alle noch leben! Jeder einzelne könnte sein Leben so leben wie er möchte.

Maze Runner FF/  Das Kind von W.I.C.K.E.D/ A0 -the soldier -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt