Asche. Asche war alles was ich sah. Ein Feld, eine Ebene, so unendlich, so weit... Über den Horizont hinaus. Einzelne Nebelschwaden zogen hinauf zum monotonen Himmel, grau und schwarz, genauso wie die Asche. Ich sah mich um. Eine monotone Landschaft. War das alles echt? Oder träumte ich nur? Ich sah hinab auf meine Hände, geschwärzt, wie mit Kohle. Wie war ich bloss hier her geraten?
Ein Seufzen ging mir von den Lippen. Eigentlich war es doch berechtigt, dass ich hier war. Nach alledem, was ich getan habe. Ich sah auf zum bläulich grauen Horizont. Ich seufzte noch einmal. Ich habe immer gedacht, dass ich doch nach allem, was ich erlebt habe, in den strahlenden Himmel sehen könnte. Doch dort oben war nur, wie hier unten auch eine schwere, undurchdringlich graue Decke aus Staub und Asche.
Es war warm, drückend. So war es wohl, so war wohl das Fegefeuer, die Hölle, die feurige Ewigkeit in der die dunklen Seelen verschmorten, eine unendliche Ödnis.
Naja, wenn man seine Eltern umgebracht hat, ist es zu verstehen, dass man hier landet, vorallem wenn man keinen anderen Grund hatte, als die Lust jemanden blutig zu ermorden.Einen Psychopathen hatte man mich genannt, zu Recht. Ich lächelte, sackte zusammen und saß da, der Kopf breit lächelnd gen Himmel gerichtet, und dachte über mein Leben nach. War es nicht toll gewesen? So zufriedenstellend, all die Jahre lang?
Mit all den schrecklich schönen Schreien meiner Opfer und ihrem bittersüßen Blut an meinen Händen? Ein so wundersames und befriediges Leben hatte kaum jemand. Also warum war ich hier gelandet, in der ewigen Ödnis? Lag es an dem Freitod den ich gewählt hatte?
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Gloomy Time Killers #Wattys2014
Short StoryKurzgeschichtensammlung für regnerische Tage. Geschichten angehaucht von Trauer, Reue, Wut, Kummer und Fragen - da ist sicherlich für jeden etwas dabei.