Suffocation

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Inspiriert von dem Song Suffocation von Lori Lee

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Jeder kennt dieses Gefühl, welches deine Kehle zuschnürrt und dir deinen Atem nimmt. Das, was passiert wenn du keinen Atem mehr hast, wenn dir die Luft weg bleibt. Jeder kennt es. Das Gefühl zu ersticken.

Schon von Kind auf, wenn man die Luft anhält, um zu tauchen. Es ist grässlich zu bemerken, dass man auftauchen muss, um einmal tief Luft zu holen. Es ist ein Verlangen des Körpers. Ein Trieb, welcher sofort erfüllt werden muss. Ein Instinkt von Anbeginn der Menschheit. Doch oft kommt es nicht bis zu diesem Gefühl. Das Gefühl zu ersticken. Dieses Verlangen zu atmen.

Jeder Mensch mit einen halbwegs funktionierenden Verstand wäre lange aufgetaucht und hätte Luft geholt, wenn ihm der Atem fehlt. Aber nur wenige, einzelne Menschen auf diesem luftgefüllten Planeten können dieses Atmen und das Verlangen danach in bestimmten Situationen nicht erfüllen. In der Situation in der sie das Gefühl haben zu ersticken. Bei Mord auf grausamster Art und Weise. Ertrinken, vergasen und gar andere schreckliche Taten, die das Ersticken zur Todesqual macht. Einen solch qualvollen Todes zu sterben ist, das was sich kein Mensch wünscht, oder? Gibt es Menschen, die Selbstmord auf dieser Weise begehen? Bestimmt... Wahrscheinlich zeigen sie damit, wie grausam das Leben war und noch immer ist und sie nur darauf brennen zu sterben.

Ich habe mir immer gewünscht, nicht einen solchen Tod mit diesen Qualen zu erleiden, doch nicht alle Wünsche erfüllen sich...


Das Gas strömt langsam in den fest verriegelten Raum. Dieses monotone Zischen erfüllt die kleine, schmutzige Kammer. Warum muss mein Leben so enden? Schon seit einigen erfüllte mich das Gefühl zu ersticken. Meine Kehle hatte sich zugeschnürrt, doch ich achtete nicht darauf. Ich atmete einfach weiter, wie gewohnt, durch die Nase ein und starrte die gegenüberliegende Wand an, als wenn nichts wäre. Sie war schmuddelig weis - keine schöne Farbe. Und so paradox zu dem, was gleich passieren würde.

Ich seufzte. Warum nur? Warum nur diese Art von Tod? Warum zur Hölle?!

Das Gas zischte weiter und vermischte sich mit dem taktvollen Tropfen des Wassers. Das Wasser welches von der Zimmerdecke tropfte -wahrscheinlich war irgendein Rohr undicht- war besänftigend. Immer und immer wieder, dieses Platschen. Es war wie ein Metrum oder - besser noch - eine Uhr. Die Uhr des Todes. Bald war meine Zeit abgelaufen, das wusste ich genau.

Eigentlich hätte man, um der Tatsache Willen traurig sein müssen, doch ich lächelte nur vor mir hin. Bald wäre ich bei ihnen... Meiner Familie. Bald würde ich sie endlich wieder sehen.

Die Uhr des Todes tropfte weiter und und das Gas zischte lauter als zuvor. Ich konnte kaum noch einatmen und lehnte mich an die Wand. Langsam wurde mir schwindelig, alles drehte sich um mich auf einmal. Mit den Händen an der Kehle rang ich nach Luft, röchelnd. Luft war mein einziger Gedanken, der verlangend und befehlend war. Mein Atem fing an zu rasseln... und stockte dann augenblicklich. Genau im diesem Moment hört die Uhr des Todes auf zu tropfen.

Gloomy Time Killers #Wattys2014Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt