Gloomy Time Killers #Wattys2014

Reflection of Voices

Alles was ich hörte, waren dumpfe Geräusche.
Alles was ich fühlte, war Nässe.
Alles was ich sah, war die Dunkelheit meiner geschlossenen Augen.
Ich schmeckte nichts, ich roch nichts.
Doch in meinem Kopf kreisten nur so die Gedanken, wie die Geier um das Aas.
Warum nur? Warum immer diese Gedanken? Warum könnten diese Stimmen nicht einfach mal verstummen und mich alleine lassen?
Stimmen... Stimmen, mein Leben drehte sich nur um dieses eine Substantiv mit nur sieben Buchstaben, die nicht einmal ein bisschen das Ausmaß ihrer Bedeutung ankratzen konnten. Stimmen, helle, dunkle, schöne, glockenklare und bassartige. Seitdem ich die Karriere als Sänger begangen hatte, begleiteten sie mich. Jeder dieser hatte eine andere Meinung, eine andere Intention, einen anderen Klang, doch sie alle gingen nicht weg. Egal wie oft ich versuche sie ignorieren.

Ich tauchte auf. Warmes Wasser lief and meinen nackten Körper hinab und schmeichelte ihn. Ich prustete laut, schappte nach Atemluft und öffnete langsam die Augen. Es war grell, das Licht, das mich gleißend empfang. Nach einigen Wimpernschlägen fügten sich die helle, verschwommen Bilder zusammen. Ich sah zur Seite und betrachtete die glänzend, weiße Wand der Badewanne und fuhr mit den Fingern hinüber. Sie war glatt, leicht feucht.

Ich seufzte und sah hinab. Wasser rann an meine Haaren hinab, machte tröpfelnde Geräusche, wenn es auf die Oberfläche des Wannenwassers auftraf. Sie zerrissen, das Antlitz meiner selbst, welches sich mir widerspiegelte.
Ich hob meine Hand und spreizte vorsichtig einen Finger in Richtung meines Antlitzes. Sanft berührte ich die Oberfläche, die sich erst nur leicht kräuselte und dann zerrissen wurde von immer weiter ausbreitenden schwingendem Wasser.

Ich schluckte. Die Stimmen sprachen zu mir und ich wusste, dass sie mich innerlich schon völlig zerrissen hatten.

Was.. was will ich machen? Was wollte ich eigentlich tun? Ich wusste es nicht. Nicht mehr... denn es gab zu viele Möglichkeiten...