,,Gut, hör mir genau zu.'' sagte Simon.
Sie saßen, im Rules, in einem, extra für Prominente abgeschotteten Bereich, sodass sie für die normalen Besucher nicht sichtbar waren. Louis war das Recht, obwohl er den Trubel um seinen Prominentenstatus sonst eigentlich nicht mochte.
,,Da du ja anfängliche... nennen wir es Differenzen bezüglich deiner Solointegration gezeigt hast, habe ich mir gedacht, dass es sinnvoll wäre, deine erste Single als Collabration zu vermarkten.''
Louis nickte. Trotz der nicht gerade supernetten Formulierung, die er von Simon jedoch gewohnt war, sah er den Sinn hinter der Idee. Und sie gefiel ihm.
,,Wie du mir aber am Telefon bereits deutlich gemacht hast, gibt es noch keinen Song, den man schon produzieren könnte, trotzdem habe ich mir die Freiheit genommen, schon mal ein paar Künstler herauszusuchen, die infrage kommen könnten.
Unter anderem stehen Bebe Rexha, Steve Aorki, Rita Ora und Elton John auf meiner Liste. Elton hatte ich aber vor, wieder runter zu nehmen.",,Warum?", fragte Louis. Er mochte Elton.
,,Wenn du die erste Single mit so 'nem Alten Hasen wie Elton droppst, sieht es ganz leicht so aus, als bräuchtest du Daddy's Hilfe, um auf eigenen Beinen zu stehen. Und für dein Image wäre das alles andere als gut. Zumal die erste Single ziemlich wichtig für den ersten Eindruck von dir als Soloartist ist. Sie wirft ein anderes Licht auf dich. Wenn die also floppt, bist du im Schlimmsten Falle raus."
Simon beäugte Louis kritisch und zog obendrein noch eine ernste Miene.
Louis nickte. Eigentlich recht logisch, was sein Manager ihm sagte.
,,Das einzige, was du jetzt machen musst, ist 'nen akzptablen Song zu schreiben. Mit wem du was, wo und wie machst, darum kümmere ich mich dann.''
Wieder nickte Louis nur, und versuchte, nicht genervt davon zu sein, wie wenig Freiheit er in seinen Entscheidungen hatte.
Warum konnte er nicht selbst entscheiden, mit wem er seine erste Single droppte?
,,Glaubst du, du bekommst bis Ende des Sommers was auf die Beine?''
Simon klang fordernd, als ob er kein ,Nein' oder ,vielleicht' akzeptieren würde.
Weil er nicht schon wieder einfach nur nicken wollte, bejahte Louis die Frage.,,Schön, dann wäre das Thema abgehakt. Kommen wir jetzt zu dem, was ansteht. Ich habe es geschafft, dich in Good Morning America zu lotsen. Morgen sind die Dreharbeiten. Heißt für dich, dass du, wenn ich dich jetzt gleich entlasse, nach Hause fährst und dein Zeug packst. Um halb vier wirst du abgeholt und zum Flughafen gebracht.''
Ein Blick auf die Uhr und fast hätte Louis genervt aufgestöhnt. Das kam jetzt wirklich extrem kurzfristig.
Simon hatte es offenbar eilig damit, die Nachricht zu publizieren.
Louis' Blick auf die Uhr und die für sich sprechenden Gesichtszüge waren Simon jedoch nicht entgangen und sofort wurde er mit einem typischen Simon-Tadel-Blick gestraft.
,,Ich denke anderthalb Stunden werden genug sein.'', zischte er.
,,Wie lange bleib' ich?'', fragte Louis, beteiligte sich damit das erste mal aktiv am Gespräch und lenkte dabei geschickt vom Thema ab.
,,Du fliegst nach den Dreharbeiten wieder zurück. Also solltest du morgen Abend wieder in London sein.''
,,Okay"
,,Ich habe der Redaktion einen Tipp gegeben, warum du auftrittst. Was die Fragen angeht, lass ich dir im Thema Briana deinen Freiraum. Ich will nur, dass du es glaubwürdig rüberbringst. Das sieht immerhin die ganze Welt und das bedeutet, es hängt von dir ab, ob die Larry-Gerüchte endlich vom Markt sind oder nicht.''
Louis fixierte einen Punkt nahe Simons Gesicht. Er wusste, dass das kommen würde und doch wollte er sich nicht mit Harry auseinandersetzen. Wie so oft heute nickte er einfach wieder , dieses Mal fiel es jedoch sehr stumpf aus.
Und da Simon schon oft mangelndes Taktgefühl bewiesen hatte, hoffte Louis, dass die Stumpfheit seiner Bewegung einfach an seinem Manager vorbei gegangen war.
,,Tu einfach so, als hättest du ein perfektes Leben, mit einer perfekten Beziehung und bald einer perfekten kleinen Familie.''
In Louis fing es an zu brodeln. Hatte Simon nicht gerade noch von Freiheit geredet?
Pff. Louis hatte sich schon gewundert, dass Simon dieses Wort ihm gegenüber überhaupt in den Mund genommen hatte. Es war ja klar, dass da ein Haken sein musste.
Du kannst sagen, was du willst, hauptsache es entspricht meinen Vorstellungen von einem perfekten Leben.
Und obwohl es eigentlich genau das war, was Louis sich selbst immer wieder sagte, machte es ihn wütend, diese Worte von seinem Manager zu hören.
Aus irgendeinem Grund fühlte er sich ertappt, als hätte Simon eine Lüge entlarvt oder mindestens sein größtes Geheimnis entlüftet und das schien die Worte für ihn potentiell gefährlich zu machen.
Louis hatte das Gefühl, dass er dich gegen diese Worte wehren musste, um etwas bei sich zu behalten, dass nicht zu Simon gehörte. Und dad tat er am besten mit Bestätigung.
Fast schon zu euphorisch nickte er mit dem Kopf und setzte ein falsches Lächeln auf.
Simon lächelte zufrieden und die Wut und das Gefühl von Ertapptheit wichen der Erleichterung.
,,Dann war's das von meiner Seite. Von mir aus kannst du gehen.''
Erneut schwand Druck aus Louis' Brust, als er sich tonlos erhob. Er hatte das Meeting überstanden, ohne großartig mit seiner vergangenen Beziehung konfrontiert zu werden und er beschloss, zu gehen, bevor Simon das noch ändern konnte.
Doch als er sich gerade verabschieden wollte, hielt Simon nochmal inne.
,,Ja?'', fragte Louis und betete fast.
,,Es werden sicher auch Fragen zu One Direction gestellt.", begann er.
Oh nein. Louis' Bauch kribbelte vor Angst. Was ein Schisser er doch war.
,,Ich habe dir Antworten auf die Fragen zusammengestellt. Bitte lies sie dir im Flieger durch."
,,Okay", sagte Louis und hoffte, dass seine Erleichterung nicht durchsickerte.
,,Dann darfst du jetzt gehen. Tschüss, Louis.'' Sein Manager lächelte.
Auch er zwang sich zu einem letzten Lächeln, verdrang das Gefühl, in der Schule in einer Notenbesprechung zu sein, verabschiedete sich und verließ dann schnellen Schrittes das Rules.
Einfach weg, dachte er, als er in den schwarzen Van stieg, der ihn erst nach Hause und dann zum Flughafen bringen sollte.
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Midnight Sun
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Still Wanted. - Larry Stylinson
FanficBriana, Louis Freundin ist Schwanger. Für Louis ein Schock. Er ist noch nicht bereit für ein Kind. Doch mit der Zeit gelingt es ihm, sich einzureden, dass er mit Briana angekommen ist und sich auf das Kind freut. Zumindest bis er in New York auf ein...