Es war ruhig in Louis' Hotelzimmer. Eleanor und Er lagen mittlerweile beide auf dem Doppelbett und starrten an die Zimmerwand. Die Stille hielt jetzt schon etwas länger an, sodass man denken könnte, einer der beiden wäre eingeschlafen.
Pusteblume.
Sie hatten nur beide zu sehr in Erinnerungen geschwelgt und irgendwann den Anschluss verloren. Passierte halt manchmal - vor allem nach Bier, Champagner und Tequila. Jetzt hingen sie alleine in ihren Erinnerungen.
,,El?'', nuschelte Louis.
,,Hm?''
,,Ist es eigentlich schlimm, wenn ich ihn vermisse?''
Sie drehte sich, sodass sie ihm zugewandt war. Er hielt den Blick an der Decke. Trotz dass Eleanor nun beinahe fast betrunken war, konnte sie die Ernshaftigkeit in Louis' Stimme raushören, und wusste, dass Louis das unterbewusst sehr auf der Seele brannte. Trotz Freundin und Kind.
,,Tust du es denn?''
Lange kam keine Antwort. Sehr lange. Dann flüsterte er ein leises, ersticktes ,,Ja''.
Eleanor konnte die Tränen, die Louis versuchte zurückzuhalten, in seinen Augenwinkeln sehen.
,,El, ich glaub ich vermisse ihn. Ich vermisse ihn so furchtbar sehr.''
Die erste Träne befreite sich und lief ihm schräg die Wange hinunter.
,,Lou, hey... '', er wandte ihr nun endlich seinen Blick zu, ,,warum glaubst du es ist schlimm, ihn zu vermissen?''
Er schwieg, starrte wieder an die Decke
,,Ich hab doch Briana, ich muss doch eigentlich glücklich sein.'' Sie konnte seine Verwirrung über all diese Gefühle in ihm raushören, es war fast, als spräche er mit sich selber.
,,Aber du bist es nicht, hm?''
,,Nein... nein, ich glaube nicht''
Eleanor wollte ihm die Tränen aus dem Gesicht wischen, doch irgendwas sagte ihr, dass sie ihn besser jetzt nicht berühren sollte.
Schweigen. Louis Tränen liefen.
,,Weißt du, ich war vor ein paar Wochen in New York. Im - Im gleichen Zimmer, wie mit ihm, damals. Ich - Ich hab mir die Nummer gemerkt. Dieses Zimmer war besonders.
Harry hat geweint, weil er Taylor was vorgaukeln musste. Si- Simon wollte dieses mal nicht, dass wir offen über die PR-Stands reden, wir durften nicht sagen, dass Harry und ich... du weißt schon. Weil, es war eben Taylor.
Harry war so fertig. Und in diesem Zimmer haben wir das erste mal überlegt, zu heiraten. Ich- Ich weiß noch, wann es war. Wir konnten beide nicht wirklich schlafen, deshalb haben wir einfach nur gelegen. Es war nachts um 3. Er hat gesagt, wir könnten einfach alles an den Nagel hängen. Ich- ... Ich hab gesagt, dass wir das nicht können. Und dann hat er gesagt, dass wir auch einfach heiraten könnten.''
Louis schluchzte. ,,El, wir wollten heiraten. Und ich? Ich hab ihn einfach aufgegeben.''
,,Lou'', sie setzte sich auf. ,,Hör mir zu. Ich weiß, du hast eine Freundin und die ist schwanger, aber es ist total okay, dass du Harry vermisst. ''
Eleanor wusste nicht genau, was sie weiter sagen sollte, also breitete sie die Arme aus und Louis kam zu ihr.
Beide wussten, dass Louis es in nüchternem Zustand niemals so weit kommen lassen hätte, doch er nuschelte, dass er wenigstens wissen wollte, wie es ihm geht.
,,Schreib ihm'', schlug Eleanor sachte vor.
,,Das kann ich nicht'', wisperte er zurück. ,,Ich kann doch nicht jetzt einfach ankommen. Immerhin hab ich ihn verlassen''
,,Lou, nur weil du wissen willst, wie es ihm geht, heißt es nicht, dass du ihn sofort wiederhaben willst.''
Er schwieg. Eleanor zog ihr Handy heraus und öffnete Instagram. ,,Sein privates Insta ist immer noch das alte oder?''
Louis hob seinen Kopf. ,,El, was machst du da?''
,,Ich check sein Insta, was sonst?''
,,Hör auf, ich will das nicht.''
Eleanor zog eine Augenbraue hoch.
,,Zwingt dich doch keiner, oder?''
,,El, hör auf."
Schwacher Versuch, das hörte Eleanor aus Louis Stimme. Wenn er sie wirklich hätte abhalten wollen, würde er jetzt nicht so neugierig auf ihr Display schauen.
Doch es gab nichts wirklich zu schauen. Harry hatte nicht viel auf seinem Account geändert oder gepostet.
Sie blickte ihn an, er blickte sie an.Stille.
,,Schreib ihm."
,,Nein."
Louis stand vom Bett auf, auch wenn ein bisschen unsicher auf den Beinen. Irgendwas hatte sich in seiner Miene geändert. Er wirkte... rationaler.
,,Ich bin beinahe besoffen, das ist keine gute Idee. Morgen werde ich ganz bestimmt anders darüber denken und dann bereue ich es."
Eleanor seufzte. Ja, Louis war allerdings ganz schön angeheiert, doch sie kannte ihn. Seinen Gefühlsausbruch mag man zwar vielleicht auf den Alkohol schieben können, doch nicht etwa die Gefühle dahinter.
Doch sie konnte ihn ja trotzdem nicht zu seinem Glück zwingen. Sie schloss die App und beobachtete, wie Louis sich seine Vans anzog.
,,Gehst du jetzt?", fragte sie.
,,Tut mir leid, El. Aber ich glaub' ich sollte wirklich ins Bett."
Er drehte sich zu ihr um und zu Eleanors Erleichterung fand sie ein Lächeln auf seinen Lippen. Ein gequältes. Die Erleichterung verschwand.
,,Sehen wir uns Morgen beim Frühstück", fragte sie schnell, als er sich in Bewegung setzte.
,,Ja, klar ", nuschelte er.
Dann packte er sein Bier, stolperte dabei beinahe und steuerte in Richtung Tür.
Kurz bevor er sie öffnete, sah er aber noch einmal zu ihr.
,,El, es war wirklich schön, dich wieder zu sehen.'' Diesmal bekam sie ein echtes, dankbares Lächeln.
Eleanor atmete auf. ,,Fand ich auch, Lou."
,,Gute Nacht."
,,Dir auch"
Als Louis die Tür von außen schloss und sie im Zimmer alleine ließ, fiel ihr auf, dass das Frühstück überhaupt nicht morgen war. Es war immerhin schon weit nach Mitternacht.
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Wait for the signal when i meet you after dark
Show me the places where the others gave you scars... ~ T.S.
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Still Wanted. - Larry Stylinson
FanfictionBriana, Louis Freundin ist Schwanger. Für Louis ein Schock. Er ist noch nicht bereit für ein Kind. Doch mit der Zeit gelingt es ihm, sich einzureden, dass er mit Briana angekommen ist und sich auf das Kind freut. Zumindest bis er in New York auf ein...