Es war kurz vor Mitternacht als ich die Treppen zum Astrologieturm erklomm. Sebastian hatte mich heute Vormittag dort um ein Treffen gebeten und es ließ sich für mich nur erahnen, was mich erwarten würde. Doch rein spekulativ war es mir insgeheim klar.
Was würde Sebastian wohl nach unserem gemeinsamen Ausflug und den aufkommenden Mordfällen wollen?
Natürlich mussten wir abklären, ob es sich hierbei um eine Machenschaft des so seltsamen "Predigers" Devil handelte. Auch wenn mir nicht wirklich bewusst war, was für eine Intention dieses Wesen hatte, war es durchaus angebracht einige Dinge abzuklären.
Meine Angst musste ich hierbei nach hinten stellen, denn auch, wenn er mir direkt drohte, konnte ich nicht stillhalten, wenn andere in Gefahr waren. Das war mein Wesen, meine tragische Melancholie. Der Grund, weshalb ich statistisch gesehen eher als alle anderen sterben würde.
Ich wollte den Held spielen, egal wie sehr mein Verstand sich dagegen wehrte.
"Da ist sie", hörte ich schließlich Sebastians Stimme, was mich schließen ließ, dass wir nicht alleine waren.
"Merlin sei Dank", vernahm ich Ominis Stimme, wobei sich mein Gesicht erhellte.
Ominis!, hallte es in meinen Gedanken nieder, ehe ich die letzten Stufen schneller erklomm.
Mein aufgeregter Blick traf den Blinden, ehe ich ein verdutztes Stöhnen neben ihn ausmachen konnte.
"Ernsthaft, du freust dich ihn zu sehen?", brummte Sebastian, woraufhin ich schnippisch zu ihm sah.
"Ominis war immer lieb zu mir, also warum sollte ich mich nicht freuen?", entgegnete ich konternd, wobei Ominis nur mit seinem Kopf schüttelte. Er war nicht der Typ für solche Sticheleien, was ich aber auch ganz angenehm fand. Wäre Sebastian nicht zwischen uns, wären wir wahrscheinlich sehr gute Freunde - immer noch.
Das Licht vom abnehmenden Mond fiel auf uns nieder, weshalb ich die Gesichtszüge meiner Gegenüber besser erkennen konnte.
"Ich war mir unsicher ob du kommen würdest, wenn Sebastian dich nach einem Treffen fragt, aber er hat darauf bestanden. Ihr solltet euch nach diesem gemeinsam Gespräch nochmal einzeln unterhalten. Es ist unaushaltbar sich die ganze Zeit sein Gejammer anhören zu müssen", fing Ominis an, woraufhin ich Sebastian verwirrt ansah. Er jammerte Ominis voll? Irgendwie ironischerweise ganz süß.
Für Sebastian war das jedoch ziemlich beschämend, weshalb er sein wohl rot gewordenes Gesicht vor uns versteckte.
"Wie auch immer, es geht um deine und Sebastians Begegnung mit diesem Zauberer. Es hat eine Weile gedauert alle erforderlichen Informationen aus Seb' raus zu bekommen, aber als ich die gesamte Geschichte hörte, hätte ich euch beiden eine Vernunftsschelle geben müssen", war Ominis schon immer der vernünftigste von uns dreien.
"Erstmal ist es unverzeihlich, dass du Salazars Slytherins Wissen an Wildfremden weitergibst, es überhaupt weitergibst, dazu das auch Nachts im verbotenen Wald, ganz alleine, Sebastian", war es klar, das er uns eine Moralapostel halten musste. Sebastian fluchte dabei leise, ehe Ominis zu mir sah.
"Und auch, wenn ich froh bin, dass du Sebastian zur Hilfe gekommen bist, ist es gefährlich Nachts alleine im verbotenen Wald unterwegs zu sein? Was hast du dort überhaupt gesucht?", sprach er mich nun direkt an, wobei ich angestrengt die Luft aus meinen Lungen prustete. Meine Hände fuhren zu meinen Haaren, strichen sie nervös nach hinten.
"Imelda hatte mich etwas provoziert... Mir ging es nicht so gut und dann kam dieses Angebot-", stammelte ich unwillkürlich vor mir her, wobei Ominis sich räusperte. Das tat er immer, wenn ich mit meinen Worten nicht klar genug war. So ermahnte er mich.
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The Devil was upon us - Sebastian Sallow
FanfictionEs ist das siebte Jahr in Hogwarts angebrochen und Elizabeth Holmes, wie Sebastian Sallow reden nur noch das geringste miteinander. Sebastian wollte trotz allem was passiert war, nicht aufhören nach Heilung für Anne zu suchen und begann Elizabeth Vo...