Angesichts dessen wie nah mir Sebastian immer noch war, konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. Viel mehr fragte ich mich, wie viel näher er mir noch kommen wollte.
"Auf einmal bist du ganz handzahm...", schmunzelte er, wobei meine Unterlippe etwas bebte.
Kurz darauf ließ er von mir ab, hinterließ mein verwirrtes, verlegendes Ich. Stammelnd suchte ich nach Worten, doch Sebastian lachte nur leise vor sich hin.
Das veranlasste mich dazu, dass ich keine Unsicherheiten zeigen wollte.
"Was sollte das denn? Fühlst du dich einsam oder was?", brummte ich, drehte mich von ihm Weg und kaute frustriert an der Innenseite meiner Wange.
Merlin, war mir das unangenehm.
Vor allem, weil ich wusste wie sehr meine Augen ihn angebettelt haben mussten. Das brachte mich erst recht innerlich zur Weißglut. Ich wollte kein einfaches Mädchen für Sebastian sein, doch ich konnte meine Gefühle, wenn er mich provozierte nur schwer unterdrücken.
"Einsam?", grinste er und lehnte sich triumphierend zurück.
Noch immer sah ich ihn nicht an. Ja, vielleicht blockierte ich absichtlich, wie ein Kleinkind und auch, wenn ich mich erwachsender verhalten sollte, war es angesichts meines Gefühlschaos angebracht. Ich wollte kein Spiel für ihn sein.
"Vergiss es", ließ ich es mir nicht leugnen, dass ich sauer auf ihn war.
Unsere Sticheleien fand ich ja manchmal ganz lustig, aber das gerade? Das ging wieder zu weit. Verstand er denn nicht, dass ich nicht nur seiner Belustigung dienen wollte?
Zögerlich ließ ich meine Augen sinken, starrte vor mich her und fragte mich, ob Sebastian uns einander überhaupt ernst nahm? Es ging manchmal recht schnell, dass ich mich in ein Gedankenkarussell verlief und jedes kleinste Detail überdachte.
Sebastian musste meinen Stimmungswechsel mitbekommen haben und seufzte schließlich neben mir auf. Er rückte mit seinem Stuhl nochmal an mich heran und stupste mit seinem seitlichen Körper gegen meinen. Dabei bemerkte ich, dass sein Blick auf mir lag.
"Zieh nicht so ein Gesicht, ich wollte dich nur ein bisschen aufziehen. Tut mir Leid, falls ich zu weit gegangen bin", ließ er den Blickkontakt nicht schweifen.
Leicht zuckte ich dagegen mit meinen Schultern, nickte und entschied mich dazu seinen Blick doch zu erwidern. Dabei bemerkte ich, dass die Situation nicht mehr so lustig für meinen Gesprächspartner schien. Seine Miene zeigte durchaus, das er unseren Umstand ernst nahm. Dadurch fiel mir ein kleiner Stein vom Herzen, auch wenn mir auffiel, dass ich wohl übertrieben hatte. Seinen Reue zeigenden Augen und sein entschuldigendes Lächeln konnte ich nicht lange böse sein.
"Jetzt hör auf zu schmollen, du Kleinkind", stupste er mir danach gegen die Stirn.
Schwamm drüber, wollte ich nicht so sein.
Spielerisch kniff ich also meine Augen zusammen, ein kurzer Schlag gegen seine Brust folgte. Sebastian keuchte daraufhin nur auf.
"Konflikte löst man nicht mit Gewalt!" prustete er, ehe ich schmunzelte.
"Aber die Methode bewährt sich erstaunlich gut, Sebastian", zeigte ich ihm mit meinem neckenden Blick, dass ich ihm die vorherigen Geschehnisse nicht weiter übel nahm. Woher sollte Sebastian auch über meine Gefühle Bescheid wissen? Zumindest über die, welche bis heute bestanden? Darüber hatte ich nicht deutlich genug mit ihm kommuniziert.
Ominis kam schließlich zu uns zurück, setzte sich wieder an den Tisch und trank den letzten Schluck seines Butterbiers. Es schien als würde er uns etwas berichten wollen. Dabei war er doch nur kurz weg?
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The Devil was upon us - Sebastian Sallow
FanfictionEs ist das siebte Jahr in Hogwarts angebrochen und Elizabeth Holmes, wie Sebastian Sallow reden nur noch das geringste miteinander. Sebastian wollte trotz allem was passiert war, nicht aufhören nach Heilung für Anne zu suchen und begann Elizabeth Vo...