Kapitel 6 - Ein Butterbier mit etwas mehr Sahne und Puderzucker

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Mit einem Schwung stieß ich die Tür zu den drei Besen auf, wobei sich Sirona sofort zu uns drehte. Ihr Blick lag auf mich und sichtlich überrascht, schreckte sie hoch, ehe sie zu den anderen sah. Wie lange war es her, seitdem ich hier war? Es war bestimmt schon über ein Jahr vergangen. Damals war ich Rookwood und Ranrok auf dem Fersen. Sirona war mir diesbezüglich eine treue Freundin. Ihr konnte ich vertrauen und sie tat alles für sich erdenkliche um mich zu unterstützen.
Das würde ich ihr nie vergessen. 

"Meine Güte!", kam sie auf uns zu. Die Freude in ihren Augen war kaum zu verkennen, als sie nach meinen Händen griff. Sanft umklammerte sie diese, ehe sie mir ein warmes Lächeln schenkte. Das machte mich beinahe sentimental.

Ein etwas lauteres Räuspern Sebastians, holte Sirona aus ihrer Trance, wobei sie sich nun zu den anderen drehte.

"Ich bin so überrascht euch sehen, explizit jedoch dich, Ellie", ließ sie sich keines Falls von Sebastian Ungeduld lenken. Sirona war es wichtig Zeit sich für ihre Gäste zu nehmen. 

"Und wen haben wir denn da? Dich kenn' ich ja noch gar nicht!", ihre Augen gingen zu Henry, welcher sich verlegen am Hinterkopf kratzte. 

"Ich bin Henry Rookens, freut mich Sie kennenzulernen, Miss!", grinste er ihr breit entgegen, typisch für einen Gryffindor. Sie waren eine Naturgewalt für sich, aber irgendwie konnte man sie auch leicht wieder erkennen, ihre außerordentlich positiv extrovertierte Art und Weise. Auch wenn sie dazu neigten mit dem Kopf durch die Wand zu brechen.

"Sehr erfreut, Henry", nickte Sirona gediegen, woraufhin sie sich etwas von uns entfernte.

"Wir wären gerne etwas unter uns, kannst du da weiterhelfen?", trat Ominis nun an die Brünette heran, ehe sie lächelnd nickend mit dem Finger schnipste. Hinter ihr stellten sich zwei Tische zusammen, wie vier Stühle. Sie zogen sich automatisch in die hinterste Ecke, weit ab von den anderen Tischen, daraufhin zog Sirona nur selbstsicher ihre Augenbraue nach oben.

"Macht es euch bequem, ich bringe vier Krüge voll Butterbier, die gehen aufs Haus!", zwinkerte sie und machte sich zu ihrer Theke auf. Sebastian ging stattdessen vor, verschwendete keine Zeit und nahm kurz darauf auf einen der Plätze platz. Ominis setzte sich ihm gegenüber, während Henry sich neben ihn und ich mich neben Ominis setzte. 

"Das ist mein erstes Mal hier in drei Besen! Mensch, Sirona ist wirklich nett! Wird sie heute Abend auch da sein?", wand er sich an die Jungs, wobei ich mich desinteressiert im Raum umsah. Etwas weiter von uns entfernt tummelten sich einige Gryffindorschüler. Sie begannen den Raum passend für ihre "Party" zu schmücken, gingen wahrscheinlich eine Musikliste durch und waren sehr auf sich selbst konzentriert. An Sironas Bar saßen dagegen zwei ältere Zauberer. Sie tranken genüsslich ihr Butterbier und unterhielten sich lautstark.

"Nein, Sirona ist dann oben... Sie hat Vertrauen in uns Schüler, dass wir die Kneipe nicht auseinander nehmen...", murmelte Sebastian, Ominis seufzte nur und lehnte sich entspannt etwas zurück. Sie warteten wohl auf Sirona, die uns zeitnah das Butterbier brachte. Zwinkert deutete sie auf meinen Krug und lehnte sich zu meinem Ohr.

"Mit ein bisschen mehr Puderzucker und Sahne, so wie du's am liebsten hast", flüsterte sie leise, ehe ich ihre Aufmerksamkeit mit einem zaghaften Lächeln erwiderte. Kurz darauf ließ sie uns alleine und meine Gruppenkameraden kamen direkt zum Punkt. Ich entschied mich dazu mich erstmal aus der Angelegenheit rauszuhalten, zuzuhören, was der Gryffindor zu sagen hatte, auch wenn mich seine Faszination gegenüber dieses Tierwesen verwunderte.

"Also du kennst dich mit Tierwesen aus?", lehnte sich Sebastian etwas nach vorne, nahm sein Butterbier in die Hand und ebenso einen Schluck davon. Er wirkte gefasster als vorhin, doch ich hörte ein leises tippeln unter dem Tisch, welches von seinem Fuß ausgehen musste. Vielleicht plagte ihm der Gedanke, dass er eventuell selbst fast einem Letifold zum Opfer gefallen wäre. Eine Tatsache worüber ich gar nicht nachdachte. Vielleicht war das eine Art Selbstschuss meines Verstands, damit ich mich besser auf das Wesentliche konzentrieren konnte.

The Devil was upon us - Sebastian SallowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt