Erst vor einer halben Stunde hat Derrick mich zu Micah und Felicia nach Hause gebracht, wo ich mich sofort ins Bett gelegt habe.
Er wollte noch kurz weg, etwas klären und das habe ich natürlich auch akzeptiert, doch gerade öffnet sich wieder die Tür, also sehe ich auf.
Ich beobachte ihn dabei, wie er mit zwei Koffern den Dachboden betritt, die Koffer auf das Bett legt, sie öffnet und dann an unseren Schrank geht.
"Was machst du?", frage ich verwirrt, während er beginnt einige Kleidungsstücke zu nehmen und sie entweder in den schwarzen oder den grünen Koffer zu legen.
"Ich habe mit Danny und Beatrix alles geklärt. Die beiden werden auf das Reservat achten, während wir für das Wochenende in das Haus fahren", erklärt er und packt weiterhin unsere Sachen in die Koffer.
Vor einigen Wochen haben wir meine Sachen in seinem Zimmer verstaut und somit mein Zimmer für Cynthia freigegeben, sodass ihr Zimmer nah an dem Zimmer ihres Bruders ist.
Dementsprechend teilen wir uns schon eine Weile ein Zimmer, ein Bett und ein Badezimmer.
"In das Haus?", frage ich und betone das zweite Wort viel klarer als die anderen.
Er nickt.
"Wir könnten auch irgendwo anders hin, aber um etwas zu organisieren, fehlt mir die Zeit, also fahren wir in deine Geburtsstadt und verbringen das Wochenende dort", erklärt er so konzentriert, dass es mich sowohl besorgt als auch beruhigt.
"In Ordnung", sage ich und steige aus dem Bett, nur um dann ins Badezimmer zu gehen und dort ebenfalls unsere Sachen zu packen.
Mit den Sachen aus dem Badezimmer gehe ich dann zurück ins Schlafzimmer und reiche ihm die Taschen, die er dann in den passenden Koffer legt.
"Aber nur für das Wochenende, richtig?", frage ich besorgt, weshalb er sich zu mir dreht.
Er legt seine Hände an meinen Hals und streicht mit seinem Daumen an meinen Wangen auf und ab.
"Wir fahren heute Abend los, kommen noch in der Nacht an und fahren Sonntagabend wieder zurück", versichert er mir und lehnt sich dann zu mir herunter, nur um mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn zu setzen.
Dann dreht er sich wieder um, schließt die Koffer und nimmt beide in die Hände.
"Du solltest dir eine Decke und ein Buch für die Fahrt mitnehmen", sagt er noch, als er durch die Tür geht und damit verursacht, dass ich ihm total perplex hinterher sehe.
Dass ich gerne lese, ist definitiv kein Geheimnis, doch es wundert mich trotzdem, dass er davon weiß.
Trotzdem höre ich auf ihn, nehme mir eine flauschige Decke und vier Bücher, da ich mich nicht zwischen ihnen entscheiden kann.
**
Ich lege ein Stück Papier zwischen die Seiten und klappe das Buch zu, ehe ich es in meinen Schoß lege und mich zur Seite drehe.
"Können wir darüber reden?", frage ich und möchte Dannys Rat nicht unversucht lassen.
"Wenn du das möchtest", antwortet er und greift gleichzeitig nach meiner Hand, ehe er unsere Finger miteinander verschränkt.
Wahrscheinlich ist es bloß die Angst, die diese Geste hervorgerufen hat, doch stören tut es mich nicht, weshalb ich sanft mit meinem Daumen über seinen Handrücken streiche.
"Seit wann wusstest du davon?", frage ich leise und versuche konzentriert dabei zu bleiben.
"Als du mit fünfzehn im Krankenhaus warst, habe ich nach deiner Akte verlangt. Aus dieser Akte habe ich übrigens deinen Geburtstag erfahren. Irgendetwas in der Akte aus unserem Krankenhaus hat aber nicht zusammen gepasst, also habe ich mir durch Kontakte die Akte aus dem Krankenhaus deiner Stadt besorgt. Erinnerst du dich daran, dass du einmal im Krankenhaus warst und eine Blutspende brauchtest?", fragt er, während ich ihm gespannt dabei zuhöre und dann nicke.
"Dein Vater hätte ursprünglich spenden können, doch als sie das Blut deines Vaters untersucht haben, hat sich herausgestellt, dass es nicht dieselbe Blutgruppe war."
Ich versuche die Informationen zu verarbeiten, streiche aber trotzdem weiterhin mit meinem Daumen über Derricks Handrücken, sodass er weiß, dass ich damit klarkomme und ihm nicht gleich den Kopf abreiße."Als du mir dann die ganze Sache mit Silas erzählt hast, passte wieder so einiges nicht zusammen, also habe ich einige Puzzleteile zusammengesetzt. Ich habe ihn zur Rede gestellt, Nael gefragt, was er wirklich über dich weiß und dann hat er ausgepackt. Mir ist klar, dass der Zeitraum nicht von Belang ist, in dem ich davon wusste, aber ich habe es für besser gehalten. Ich wollte dich nur schützen, Makenzie", versichert er mir und verfestigt den Griff um meine Hand.
"Ich weiß", murmel ich leise.
Das tue ich wirklich.
Derrick würde, nach all dem, was wir zusammen durchgestanden haben, nichts mehr tun, das mich verletzten würde.
"Trotzdem wusstest du, wie nah mir die Sache mit meiner ersten Verwandlung ging. Keine Ahnung, ob es etwas gebracht hätte, aber du hättest mir davon erzählen können, um mich zu beruhigen oder sowas in der Art", erkläre ich und sehe ihn aus dem Augenwinkel nicken.
"Hätte ich. Ich fand es trotzdem besser, dir nichts davon zu erzählen", sagt er, was ich natürlich auch irgendwie verstehen kann.
Ich drehe mich wieder zu ihm, drücke seine Hand etwas fester und lehne mich dann zu ihm, nur um ihm einen Kuss auf die Wange zu setzen.
"Ich liebe dich, Derrick, das tue ich wirklich, aber verheimliche mir wieder so etwas Wichtiges und ich reiße dir den hübschen Schädel ab", warne ich, was ihn leicht zum Lächeln bringt.
Die Dinge mit etwas Humor einfacher zu gestalten, ist definitiv besser, als sich dauerhaft darum zu sorgen, dass man einander nicht mehr vertrauen kann und niemals darüber hinwegkommt.
Ich vertraue meinem Seelenverwandten und weiß genau, dass er es nur getan hat, um mich zu beschützen.
Genau aus diesem Grund ist es so leicht, ihm diesen Fehler zu verzeihen.
"Es dauert noch etwas, bis wir da sind, also solltest du etwas schlafen", sagt er, ehe er flüchtig seinen Kopf in meine Richtung dreht und sich einen Kuss von meinen Lippen stiehlt.
"Den hole ich mir zurück, das verspreche ich dir", sage ich und zeige ihm mahnend meinen Zeigefinger, ehe ich seine Hand etwas fester drücke und mich dann wieder gemütlicher in den Sitz setze.
Ich lasse ihn nicht los, während ich müde aus dem Fenster sehe und dabei spüre, wie sich meine Augen immer schwerer anfühlen.
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The Alpha Girl
FantasyMakenzie hat bereits so viel erleben müssen, doch als ihr gesagt wird, dass ihr eine noch schlimmere Zeit bevorsteht, hat sie keine Angst mehr davor. Im Gegenteil sogar. Sie fühlt sich bereit dazu, in den Kampf zu ziehen und diesen mit ihren Liebste...