8. Vermutung

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"Also wir sind uns einig, dass es Mord war, ja?" Fragte Izuku nach und Katsuki nickte zustimmend. Inzwischen hatte er sich Stift und Papier besorgt und schreib mit.

"Jetzt zum Motiv und dann zum Tat Hergang."

"Du redest echt wie nenn Bulle weißt du das?"

"Katsuki halt die Klappe oder ich schlag' dich. Lass mich einfach erzählen."
"Is ja schon gut! Dann mach aber auch!"

"Also schön, das Motiv ist das folgende:
Ich habe etwas gehört, gesehen oder erfahren, was ich nicht wissen durfte. Ich bin mir noch nicht 100 % sicher, aber es gibt zwei Möglichkeiten.
1. Es war eine Schutzmaßnahme, mich aus dem wegzuräumen.
2. Ich habe es irgendjemanden mitgeteilt und wurde deswegen weggeschafft."

"Naja, wenn 2 der Fall wäre, dann wäre die andere Person sicher auch aus dem Weg geschaffen worden. Also wenn du außer mir noch freunde hättest, sollten wir schauen, ob die noch leben oder verschwunden sind. Deine Mutter kann es ja nicht gewesen sein, sonst wäre sie sicher auch schon tot. Mir hast du auch nichts erzählt also ist das erste deutlich sinnvoller."

Bei der frage, ober denn noch andere Freunde hätte, was Izuku völlig rot angelaufen.
"Gut kombiniert Watson." Sagte er dann, weil er wusste, dass es Katsuki aufregen würde.

Dieser warf seinen Notizblock nach Izuku, welches einfach durch ihn durchging.
"Ich bin ein Geist zu voll honk."

"Ja aber ich konnte dich anfassen."

"Das sind Ausnahmen oder Sonderfälle, keine Ahnung man. Du kannst mich aber nicht einfach mit Sachen abwerfen." Meckerte Izuku herum und warf das Buch zurück und traf Katsuki an der Wange, da er nicht rechtzeitig ausweichen konnte.

Er blutete nun leicht und verfluchte Izuku scherzhaft.

"Okay wir haben, glaube ich das bisschen vom Motiv, wir müssen warten bis ich weitere Erinnerung wieder bekomme, damit wir herausfinden können, wer mich ermordet hat."

"Darf ich kurz anmerken wie schön es zu hören ist, dass du 'wir' sagst?"

"Willst du mir etwa nicht helfen?" Fragte Izuku, der den Hintergrund von Katsukis Worten nicht verstanden hatte.
"Nein du Vollidiot. Ich finde es nur schön... dass wir zusammen arbeiten... als Freunde."

"Keine Freunde zu sein, wäre ja auch dumm! Immerhin bin ich jetzt keine Konkurrenz mehr für deine Zukunft."
Katsuki verzog sein Gesicht, als hätte er gerade in eine Zitrone gebissen.

"Der war echt böse, oder?" Lachte Izuku.
"Ich verstehe wirklich nicht, wie du einfach in Lage bist über deinen eigenen Tot zu lachen."

"Ganz einfach, der Spruch, wenn du tot bist, hast du nichts mehr zu lachen."
Katsuki nickte nur und versuchte an sich zu halten.
"Ich weiß nicht, ob du depressiv oder lustig bist."

"Tot trifft es da wohl eher."

"Okay, jetzt ist der Moment etwas ausgelutscht. Lass uns zurück zum Thema kommen. Du sagtest, du hättest eine Idee zum Tathergang?"

"Jap. Ich habe mir das so gedacht, dass ich, nachdem ich das, was auch immer es ist, erfahren habe, auf dem Weg nach Hause war. Ich habe bemerkt, dass ich verfolgt wurde, darauf hin bin ich geflohen. Mein Verfolger hat auf mich geschossen und erst meine Schulter erwischt und mir dann ins Bein geschossen. Daraufhin bin ich zu Boden gestürzt was meine Schürfwunden erklären mögen.
Dann wurde mir das Gift gespritzt.
Da ich nicht die Wirkungszeit des Giftes kenne, kann alles Mögliche passiert sein.
Ich könnte erst eingeschlafen und dann verschleppt worden sein.
Ich könnte direkt dort gestorben sein.
Es aber sein könnte ist, dass um meinen tot zu garantieren, mein Angreifer, mit einer Art Schwert oder so, mein Bauch aufgeschlitzt, um mich verbluten zu lassen, im Falle dafür, dass das Gift nicht wirkt.
Ich dürfte nicht mehr lang weiter gelebt haben.
Was dann mit meiner Leiche passiert ist, kann ich nicht sagen, dafür müsste man sie finden."

"Oh wow. Sag mal, hast du dir das alles nur hergeleitet oder kannst du dich an Stücke erinnern?"
Fragte Katsuki nach, der natürlich wieder mitgeschrieben hatte.

"Ich habs mir hergeleitet. Ich habe wirklich keinerlei Erinnerungen, was meinen Tot angeht. Das Einzige, an was ich mich erinnern kann, ist, dass mir jemand gesagt hat, ich soll still schweigen bewahren."

"Mhm... könntest du die Stimme wieder erkennen?"

Izuku schüttelte nur den Kopf.
Die Jungen rätselten den ganzen restlichen Abend zusammen.
Auf ein weiteres Ergebnis kamen sie allerdings nicht.

Katsuki war irgendwann mitten im Gespräch eingeschlafen und Izuku hatte ihn zugedeckt.
Auch wenn er selber nicht schlafen konnte, so holte er sich doch eine Ersatz decke und kuschelte sich mit ein.
Es war so wie früher, wenn die beiden eine Übernachtung gemacht hatten.

Die Freundschaft, die sie als Kinder verband war stark gewesen.
Jetzt hatten sie eine andere Art von Freundschaft, die Izuku auch viel lieber war.

Katsuki war wie ein anderer Mensch, wenn sie gemeinsam unterwegs waren. Er war zurückhaltender, freundlicher und jagte ihn nicht sofort in die Luft.
Izuku war gespannt, wie lange es dauern würde, bis er wieder der alte war.

Tatsächlich dauerte es gar nicht mal so lange.
Denn nur wenige Zeit später stand er vor der großen Tür seines neuen Klassenraumes.
Katsuki hatte die Aufnahmeprüfung bestanden und im praktischen teil der Prüfung sogar als bester abgeschnitten.

Er trat hinein, suchte sich einen Platz aus und bequemte sich dort hin.
Während dessen schwebte Izuku im Raum umher.

Inzwischen hatte er herausgefunden, dass er sich nach Wunsch nur für bestimmte Personen sichtbar machen. Das bedeutete, dass Katsuki ihn nun durchgehend sehen konnte.
Allerdings war seine Gestalt in keiner Form menschlich sichtbar, wie sie es zuvor für kurze Zeiten war.

Izuku war ziemlich durchsichtig und von ihm ging ein leichter Schimmer aus. So wie man sich Geister eben vorstellte.

Mensch Katsuki, nimm die Füße vom Tisch!
Meckerte Izuku telepathisch und Katsuki rollte nur mit den Augen.

Nur wenig später kam ein blauhaariger Typ auf ihn zu und bat ihn dasselbe.
"Hals Maul, Brillenschlange und kümmer dich um deinen eigenen Scheiß!" Meckerte Katsuki herum und zeigte dem jungen den Mittelfinger.

Der junge beschwerte sich empört und Izuku wurde das langsam zu doof.
Er holte aus und gab dem jungen einen saftigen Nacken Klatscher.

Die Brillenschlangen reagierte nicht sofort, sondern brauchte erst einen Moment um sich wieder zu fangen, bevor er Katsuki dann anschrie, dass sich so ein Held doch nicht verhalten sollte und dass das ja absolut respektloses Verhalten war.

Hast du ihn nicht gehört, Brillenschlange?! Sei still und nimm den Stock ausm Arsch
Der Geist sprach mit dem Jungen telepathisch, der nun scheinbar zu kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand.

In diesem Augenblick öffnete sich die Tür.

Ghost BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt