Verbrannt ✔️

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„Ihr müsst hier sofort weg", rief ich und sprang auf. Verwirrt schauten mich Nya und Jacob an und ich erklärte: „Ich hab euch wieder angelogen. Der Grund, warum ich euch alles erzählt habe, ist weil wir hier möglicherweise angegriffen werden. Es gibt Woodwalker, die uns und auch den Menschen schaden wollen."

Jetzt stand auch Nya auf und Jacob schaute sich alarmiert um. „Akira, was sagst du da? Wer will uns schaden?"

Aber ich hatte keine Zeit, alles zu erzählen. Die vier Männer hatten gemerkt, dass ich hier weg wollte und kamen unauffällig in unsere Richtung. „Weißt du noch, was an jenem Tag passiert ist?", fragte ich deshalb. „Heute wird vielleicht etwas ähnliches passieren, das war nämlich alles von Woodwalkern, was damals geschah, also bitte, ihr müsst hier sofort weg."

Jetzt schienen Nya und Jacob endlich zu verstehen, was ich sagen wollte und sahen sich besorgt um. Bevor Nya mich noch etwas fragen konnte, sagte ich schnell: „Bitte vertrau mir dieses Mal. Wir werden jeden Moment angegriffen, ihr müsst euch verstecken!"

Zum Glück war Nya gut darin, Situationen – egal wie seltsam sie waren – schnell zu erfassen und fragte nicht weiter nach.

„Wenn ihr diese Straße entlang geht und dann links, seht ihr dort ein Hotel, versteckt euch dort", wies ich sie an.

Nya packte Jacobs Arm und schaute in die Richtung, in die ich zeigte. „Und was machst du?", fragte Jacob besorgt.

„Ich muss in der Clearwater High Bescheid geben und helfen, sie zu beschützen."

Erschrocken drehte sich Nya zu mir um. „Auf keinen Fall! Was, wenn..." Ich ließ ihr keine Zeit, zu Ende zu sprechen, ich drehte mich um und rannte seitlich an den Geysiren entlang. Hinter mir hörte ich wütendes Bellen und nicht wenige Leute schrieen erschrocken auf, als mehrere Wölfe jaulend durch die Menge rannten und nach jedem schnappten, der ihnen im Weg war.

Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass sich mir einer der Wölfe direkt von der Seite näherte. Shit, die hatten es von Anfang an darauf abgesehen, mich zu umzingeln. Schoss es mir durch den Kopf. Auf der Suche nach einem Fluchtweg, glitt mein Blick auf die Geysire. Dort war noch kein Wolf. Das Risiko, gekocht zu werden, dabei verdrängend, kämpfte ich mich durch die unruhige Masse aus Menschen und rannte weiter zu den Geysiren.

Das heiße Brodeln aus ihrem Inneren konnte ich immer deutlicher hören. Fast hätte ich aus Reflex angehalten, aber das Knurren und Jaulen hinter mir, spornten mich an, noch schneller zu sein. Ich musste es eh so schnell wie möglich durch die Gefahrenzone schaffen, ansonsten würden mich entweder die Wölfe einholen oder das kochende Wasser würde mich verbrennen.

Ich stürmte an dem ersten Loch vorbei, das Wasser hatte mittlerweile eine dichte Schaumkrone und ich spürte die Hitze, wobei ich noch einen Meter von dem Geysir entfernt war. Ich spürte selbst durch die Schuhe die Hitze des Bodens und der Gestank nach Schwefel betäubte meine empfindliche Nase.

Hinter mir näherte sich das Bellen der Wölfe immer weiter und ich zwang mich, noch schneller zu rennen.

Heißer Wasserdampf umhüllte mich und ich spürte ihn mit jedem Atemzug in meiner Lunge brennen. Ich musste husten und verlor beinahe das Gleichgewicht.

Meine Schuhe sanken in dem heißen Schlamm ein und bremsten mich. Dann brach der erste Geysir aus. Er war noch ein paar Meter weit weg, aber der Wasserstrahl schoss so weit hoch, dass ich abbremsen musste.

Hinter mir stürmten die Wölfe immer noch auf mich zu und ich rannte nach links, weg von ihnen und von dem ausgebrochenem Geysir.

Das kochende Wasser landete auf dem schlammigen Boden und vereinzelte heiße Tropfen landeten auf meiner Haut.

Eiskalte Krallen • WoodwalkersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt