Kapitel 2

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*Sirius*

Es war viel zu früh am Morgen, als James die Vorhänge meines Bettes aufzog, „Komm schon! Du musst aufstehen."

Unsanft drehte ich mich auf die andere Seite, „Noch fünf Minuten.", murmelte ich in meine Decke.

„Soll ich den Wassereimer holen?", ich hörte schon förmlich das schelmisches Grinsen aus seiner Stimme heraus.

„Nein!" Nicht schon wieder „Ich bin wach!", ich sprang aus meinem Bett und ging gleich weiter ins Badezimmer, bevor Prongs noch seine Meinung mit dem Wassereimer ändern konnte. Im Spiegel betrachtete ich meinen nackten Oberkörper, der Bluterguss auf meinem Bauch war schon fast nicht mehr zu sehen, ehrlicherweise wusste ich nicht mehr wie ich zu dem gekommen war, ich wusste nur, dass er auf die Kappe meiner Mutter ging, ich wollte in aller Früh nicht genauer darüber nachdenken. Den restlichen Tag vermutlich auch nicht.

Nachdem ich geduscht, Zähne geputzt und mich angezogen hatte, gingen wir zusammen frühstücken. Abgesehen von Remus, er hatte wegen des Vollmondes diesen Tag noch von McGonagall freibekommen. Das hatte er sich absolut verdient.

In der großen Halle, goss ich mir Kürbissaft in ein Glas und hievte eine Scheibe Toast auf meinen Teller, „Was haben wir in der ersten Stunde?", fragte ich James und Peter, immer noch etwas geistesabwesend.

„Zaubertränke.", murmelte Pete in seine Tasse, „Mit den Slytherin's."

„Verarsch mich nicht. Nicht um so eine Uhrzeit." Das musste doch ein Scherz sein.

„Macht er nicht, wir haben dann wirklich Zaubertränke mit den Slytherin's.", meinte James.

Was für ein wundervoller Start in das neue Schuljahr.

Ich stöhnte genervt auf, „Welcher Vollidiot hat diesen Stundenplan gemacht?"

Hinter mir räusperte sich jemand, „Das dürfte dann meine Wenigkeit gewesen sein Mr. Black. Es ist auch schön Sie wiederzusehen."

„Verdammte scheiße...", murmelte ich, legte meinen Kopf auf den Tisch und weigerte mich wieder aufzusehen. Ich hatte beschlossen, dass das Schuljahr für mich gelaufen war, obwohl es noch nicht richtig angefangen hatte.

„Guten Morgen Professor McGonagall!", sagten James und Peter wie aus einem Mund. Diese Verräter.

Ich wagte es meinen Kopf zu heben, „Ist sie weg?", flüsterte ich meinen Freunden zu.

„Ja." Die beiden kriegten sich kaum noch ein vor lauter Lachen. Das würde ich ihnen noch heimzahlen.

Ich werde an meiner Meinung festhalten, Zaubertränke, in der ersten Stunde an einem Montag und noch dazu mit den Slytherin's ist meine persönliche Hölle. Lieber würde ich Professor Binns einen ganzen Tag dabei zuhören, wie er über die Gründer von Hogwarts spricht.

Merlin sei Dank waren die Unterrichtsstunde bei Professor Kettleburn dagegen ein wahrhaftiger Glücksgriff. Es war inzwischen Mittag, wir gingen gerade in die große Halle, wo Remus schon auf uns wartete. Er sah viel erholter aus im Gegensatz zu gestern. Auch während dem Essen hielten mir die beiden meinen Tritt ins Fettnäpfchen vor. Natürlich berichteten sie Moony gleich die Neuigkeiten.

Er lachte mich mindestens genauso heftig aus wie Peter und James, aber bei ihm störte es mich komischerweise nicht, „Und sie ist wirklich die ganze Zeit hinter dir gestanden?"

„Die ganze Zeit!", bestätigte Prongs während er sich die Lachtränen von der Wange wischte.

„Ihr seid unerträglich!"

Moony beharrte darauf den Unterricht am Nachmittag zu besuchen, da es nur eine Stunde Verwandlung war, ließen wir ihn mitgehen. Zu meinem Glück sah sie den Vorfall nicht so streng und donnerte mir kein Nachsitzen auf, sie erwähnte es auch nicht mehr. Ich spürte nur hin und wieder ihren wissenden Blick auf mir, was mindestens genau so unangenehm war.

[the moon knows][Wolfstar]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt