Kapitel 13

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*Remus*

So viele Fragen in meinem Kopf, die ich mich nicht traute auszusprechen, weil ich Angst vor den Antworten hatte. Es wäre eigentlich so einfach zu Fragen, zumindest würde ich mir das ständige Kopfzerbrechen ersparen. Die Worte wiederholten sich ständig in meinen Gedanken, immer und immer wieder. Was sind wir? Mir war nie bewusst, dass mich diese kleinen drei Worte so nervös machen konnten. Oder sollte ich warten bis er fragte? Doch würde er überhaupt fragen? Schließlich war er immer noch Sirius Black, der noch vor kurzer Zeit, der Mädchenschwarm der Schule war. Nein, das waren nur die Selbstzweifel die aus mir sprachen.

Ich saß auf meinem Bett und versuchte für Vereidigung gegen die Dunklen Künste zu lernen, Sirius saß auf seinem Bett, sein Gesicht hatte er in seinen Händen vergraben. Er saß schon eine ganze Weile so da, langsam begann ich mir Sorgen zu machen.

Es wäre leichter, wenn er mit mir darüber reden würde. Er hatte nur mal angedeutete, dass in den Winterferien irgendetwas schreckliches passiert sei. So gern ich ihm auch einen Teil seines Schmerzes abnehmen wollte, ich konnte es nicht, das konnte niemand. Vielleicht würde ihm ein bisschen Ablenkung guttun.

Ich ging zu seinem Bett hinüber und setzte mich an die Kante, „Wie wäre es, wenn wir am Freitag einen kleinen Ausflug nach Hogsmeade machen?"

„Es ist gar kein Hogsmeade-Wochenende? Willst du dich etwa heimlich aus dem Schloss schleichen Mr.Lupin?", es war erstaunlich, wie gut er seinen Schmerz weglächeln konnte.

„Klar, wär doch mal eine Abwechslung."

„Und wie stellst du dir das vor? Dass wir uns zu viert unter James' Tarnumhang quetschen?"

„Zu viert?", fragte ich, „Nein, ich dachte eigentlich, dass nur wir beide..."

„Ach so", er grinste jetzt bis über beide Ohren, „Hört sich ja noch besser an."

An besagtem Freitag, machten wir uns mit James' Tarnumhang auf den Weg nach Hogsmeade, tranken ein – zwei Butterbier, statteten dem Honigtopf einen Besuch ab und machten uns wieder auf den Rückweg. Wir redeten nicht viel, was für mich vollkommen in Ordnung war, das Gefühl in seiner Nähe zu sein war schön genug.

„Ach ja", er zögerte kurz, „Ich muss dir was erzählen."

„Was denn?"

„Ich hab James von uns erzählt, es tut mir leid, ich hätte dich vorher fragen müssen."

Kurz hatte ich ein ungutes Gefühl, aber eigentlich waren das gute Nachrichten, „Und was hat er gesagt?"

Sirius' Wangen nahmen einen knalligen Rotton an, „Er meinte, er wusste es schon.... Bevor wir es wussten."

Ich lachte auf und dachte an die Worte, die James vor einiger Zeit zu mir sagte. Frag ihn einfach ob er mit dir ausgehen will, er wird nicht nein sagen. Aber ich würde ihn nicht verraten, „Hört sich ganz nach James an."

Er tat es mir gleich und lachte auch, „Ja, das stimmt allerdings."

Es wurde wieder still um uns, jetzt wäre vielleicht kein schlechter Zeitpunkt darüber zu reden, also nahm ich all meinen Mut zusammen, „Sirius?"

„Mh?", er sah mich an.

„Also ist es jetzt...ähm offiziell?", ich atmete langsam aus, „Also wir."

Sein Ausdruck wurde ernster und ich bekam Angst, „Remus, willst du mein fester Freund sein?"

„Ja", Ich konnte mir einen Lacher nicht verkneifen und boxte ihm leicht gegen die Schulter, „Natürlich."

Er gab mir einen Kuss auf die Wange und wir gingen zurück ins Schloss.

Ich hatte schon fast vergessen, dass James heute eine Party schmeißen wollte. Aus dem Gemeinschaftsraum klang laute Musik und überall wimmelte es nur so von Schülern und Schülerinnen. Sirius blieb im Gemeinschaftsraum, ich wollte mich nur noch schnell umziehen. Eigentlich war ich schon müde, aber ich hatte versprochen, diesmal dabei zu sein. Ich schnappte mir ein Glas voller Feuerwhiskey und durchsuchte die Menge.

Lily redete die ganze Zeit mit mir, jedoch hatte ich keine Ahnung worüber, ich hatte vor einigen Minuten aufgehört ihr zu zuhören, weil etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Sirius und Marlene, die, meiner Ansicht nach, viel zu nahe aneinander, lachend in der Ecke standen. Hin und wieder, warf er mir verstohlene Blicke zu, ich konnte nur nicht so recht einordnen, was sie zu bedeuten hatten. Der Alkohol machte das auch nicht gerade leichter. Wo James und Peter waren wusste ich nicht, als ich sie das letzte Mal sah, hatten sie mit irgendwelchen Ravenclaw-Mädchen gesprochen. Ehrlicherweise war es mir gerade egal wo sie abgeblieben waren.

Lily fuchtelte mir mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum, „Remus? Hast du mir zugehört?"

„Ich schüttelte meinen Kopf um wieder klare Gedanken zu bekommen, „Sorry was hast du gesagt?"

„Schon gut.", sie schaute zufällig in die Richtung von Sirius und Marlene und deutete auf sie, „Sind die beiden endlich zusammen?"

„Nein.", schoss es sofort aus mir heraus. Was in Merlin's Namen meinte sie mit „endlich"?

„Oh, sieht aber so aus."

Tatsächlich sah es wirklich so aus und sas gab mir den Rest, ich ließ Lily alleine stehen und ging zu rüber. Ehe ich mich versah standen Sirius und ich einer Menge von Gryffindor's, Ravemclaw's und sogar einigen Slytherin's. James und Peter waren plötzlich auch wieder aufgetaucht.

"Bist du etwa eifersüchtig?", Sirius sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Mein Blut fühlte sich an als würde es kochen, doch nicht, weil ich wirklich eifersüchtig war, sondern weil er es sofort bemerkte.

Er legte seine Hand an meine Wange, strich mit seinem Daumen über mein Kinn und beugte sich zu meinem Ohr, „Du hast keinen Grund eifersüchtig zu sein", seine Stimme klang tiefer als normalerweise, „Ich will sowieso nur dich."

Meine Knie wurden weich, als die Worte aus seinem Mund kamen. Ich nahm ihn bei der Hand und zog ihn hinter mir her. Raus aus dem Gemeinschaftsraum und weg von den vielen Leuten.

Die Tür unseres Schlafsaales fiel mit einem lauten Knall hinter uns zu und Sirius grinste mich an, was ich in diesem Moment nicht ganz so witzig fand, „Was ist so lustig?", fuhr ich ihn an.

„Ich wusste nicht, dass du so eifersüchtig sein kannst."

Ich verdrehte die Augen, so sehr, dass es fast schon wehtat. Sirius trat einen Schritt vor, so dass wir nur noch wenige Zentimeter voneinander getrennt waren, er versuchte mich zu küssen, doch ich wich zurück. Ich war immer noch wütend.

„Was ist los mit dir? Ist es immer noch wegen Marlene?"

Ich sagte nichts, was ihm anscheinend Antwort genug war.

Er seufzte, „Na gut, ich verrate dir was, aber du darfst es aber niemanden erzählen, wirklich nicht."

„Solltest du es schon vergessen haben, ich bin ziemlich gut darin Geheimnisse zu bewahren"

„Marlene ist mit Dorcas zusammen, zwischen uns war nie mehr als Freundschaft."

„Oh." Das erklärte so einiges, „Aber ihr habt immer so viel Zeit zusammen verbracht ich dachte...-„

„Moony", unterbrach er mich, „Ich hab es ernst gemeint. Vorhin im Gemeinschaftsraum.", er beugte sich langsam vor und nahm mein Gesicht in seine Hände, „Ich will wirklich nur dich."

„Es tut mir leid.", flüsterte ich gegen seine Lippen bevor ich die Kontrolle verlor. Ich es hasste die Kontrolle zu verlieren, aber wenn es mit Sirius war, war es in Ordnung. Das war die gute Art und Weise die Kontrolle zu verlieren.

[the moon knows][Wolfstar]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt