Kapitel 12

208 17 7
                                    

*Sirius*

Mein Kopf brummte. Aber wir hatten es fast geschafft, eine Nacht lag noch vor uns. Ich lag in meinem Bett und starrte an die Decke, wie lange würde es wohl noch dauern bis uns unsere Eltern zum Essen riefen? Ich wollte sie nicht sehen, nicht nach diesen Tagen. Leise schlich ich mich zu Regulus' Zimmer, ich klopfte und wartete bis ich er mich hineinbat. Er saß, vollangezogen, auf seinem Bett und hielt ein Schulbuch in der Hand, typisch, dass er sogar in den Ferien lernte.

„Was gibt's?", fragte er, ohne von dem Buch aufzusehen.

„Wie geht es deiner Schulter? Hast du noch schmerzen?", ich hatte versucht sie zu heilen und war mir nicht sicher, ob ich den Richtigen Zauberspruch verwendete. Ich hatte die schwere Befürchtung es nur schlimmer gemacht zu haben.

„Das wird schon wieder.", tat er es ab.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet."

Reg atmete hörbar laut aus und verdrehte die Augen, „Ja, aber es ist auszuhalten."

„Okay." Vor einigen Tagen ist was Unschönes passiert, eigentlich wollte ich nicht mehr daran denken. Ob ich wollte oder nicht, es wird mich in meinen Albträumen verfolgen.

Es klopfte an der Tür, Regulus und ich sahen und gegenseitig fast schon verängstigt an, Mutter und Vater hießen es nicht gut, wenn wir beide alleine waren. Die Tür öffnete sich, aber es war bloß Kreacher, „Das Abendessen wird in Kürze fertig sein." Anfangs bemerkte er mich gar nicht, dann blieb sein Blick auf mir hängen, er hielt kurz inne und nickte mir zu. Er ging, ohne noch ein Wort zu sagen aus dem Zimmer.

„Was war das?", fragte mein Bruder, anscheinend war ihm das komische Verhalten unseres Hauselfen auch aufgefallen. Normalerweise hätte er mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich zurück in mein Zimmer gehen sollte und unsere Eltern darüber informiert, das hatte er nicht getan, sonst wäre Mutter schon längst hier. Obwohl ich dieses kleine Vieh nicht ausstehen konnte, und er mich genau so wenig, war ich ihm kurzzeitig dankbar.

Dieses Abendessen war schlimmer als die gesamten Ferien. Es begann damit, dass Regulus sein Glas ausversehen umkippte, er fing sich einige zornige Blicke von unserem Vater ein.

Dann fing meine Mutter an sich komisch zu verhalten, noch komischer als normalerweise, sie redete von Krieg, Blutsverrätern und einer neueren, besseren Zukunft für unsere Familie. Langsam erkannte ich in welche Richtung dieses Gespräch ging. Und das reichte mir, ich hatte genug gehört also rannte ich nach oben und knallte die Tür zu meinem Zimmer zu, das würde vermutlich noch mehr Konsequenzen haben. Ich wartete nur darauf bis die Tür aufflog und meine Mutter mit hochgehaltenem Zauberstab vor mir steht, aber es passierte nicht. Ihre Worte hallten immer in meinen Kopf „Ihr werdet euch für unsere Seite entscheiden, euch wird sowieso keine Wahl gelassen." Und „Lord Voldemord wird erfreut sein euch beide aufzunehmen." Ich würde eher sterben, als mich den Todessern anzuschließen. Um mich nicht weiter damit befassen zu müssen, setzte ich mich an meinem Schreibtisch und fing an Briefe zu schreiben, die ich sowieso niemals abschicken würde. An James, Peter, Regulus und natürlich an Remus. Letzteren würde ich wohl verbrennen müssen, es wäre mir zu peinlich, wenn ihn jemand zu Gesicht bekäme. Eine Welle von Schuldgefühlen überkam mich, Ich hätte einen Weg finden sollen ihn öfter zu schreiben. Hoffentlich nahm er es mir nicht übel.

Ich wartete so lange, bis ich mir wirklich sicher war, dass unsere Eltern schon schlafen würden, ich hatte kein Interesse daran noch mehr Drama zu verursachen. Vorsichtig, huschte ich im Dunkeln zum Zimmer meines kleinen Bruders. Ich würde diesen Weg, blind, taub oder ohne jegliche anderen Sinne finden. Ich wusste genau welchen Dielen ich ausweichen musste, weil sie unfassbar laut knirschten.

[the moon knows][Wolfstar]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt