*Remus*
Meine Augen wussten gar nicht wo sie als erstes hinsehen sollte, es passierten so viele Sachen auf einmal. Heute fand das erste Quidditch-Match des Schuljahres statt, alle hatten schon sehnlichst darauf gewartet. Auf den Tribünen war kein einziger freier Platz zu sehen, die ganze Schule war hier versammelt, obwohl es wie aus Eimern schüttete. Es war fast unmöglich irgendwo den goldenen Schnatz zu erkennen. Der Wind wurde immer heftiger und mir lief ein Eiskalter Schauder über den Rücken, als er mir ins Gesicht peitschte. Es war erstaunlich zu sehen wie die Zuschauer das Wetter ausblendeten. Ich wünschte, ich könnte es genauso machen, aber in wenigen Tagen war Vollmond und ich riskierte eine Erkältung. Doch wenn es bedeutet meine Freunde unterstützen zu können, war es mir das wohl wert.
Abwechselnd beobachtete ich Sirius und James, zum einen, weil es bei ihnen so einfach aussah so unbekümmert durch die Luft zu Fliegen, und zum anderen, weil ich Angst hatte das die beiden durch den starken Regen nichts sahen und einen Klatscher abbekamen. Gryffindor lag zwar 80-30 vorne, aber der Sucher von Hufflepuff hatte den Anschein gemacht den Schnatz schon zweimal verfolgt zu haben, jedoch erfolgslos. Peter zupfte an meiner Jacke, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen, anscheinend hatte ich ihm nicht zugehört, „Guck! James verfolgt den Schnatz.", sagte er nervös. Und tatsächlich hatte unser Sucher den kleinen goldenen Ball im Visier. Der Hufflepuff-Sucher erkannte ihn auch, doch James war schneller, es dauerte keine zehn Sekunden bis er den Schnatz zwischen den Fingern hielt. Das Spiel dauerte nicht Mal eine ganze Stunde. Auf der Tribüne, der Gryffindor's brach tosender Jubel aus. Unsere Mannschaft landete wieder auf dem Boden und nahm den Applaus dankend entgegen. Die Hufflepuffs verschwanden schmollend in ihrer Umkleidekabine.
Ich wollte eigentlich auf Sirius und James warten, aber Peter und Lily bestanden darauf in den Schlafsaal zu gehen, mit den Worten, „Komm schon! Du musst dich umziehen, sonst wirst du krank." Obwohl er recht hatte und ich ihm dafür dankbar war, sträubte ich mich ein wenig dagegen. Am Weg ins Schloss wurde der Regen immer heftiger, der Wind peitschte ihn gegen die steinigen Wände, ich zippte meine Jacken bis oben hin zu und versuchte das Zittern zu unterdrücken.
Nachdem ich heiß geduscht hatte, war die Kälte, die in meinen Knochen saß, endlich wieder verschwunden. Während ich mir meinen Pullover über den Kopf zog, hörte ich Poltern aus dem Schlafsaal, hörte sich so an als wären Sirius und James zurück. Ich öffnete die Badezimmertür und mein Verdacht bestätigte sich. Die beiden hatten sich in Prongs' Bett fallen lassen und waren bis unters Kinn zugedeckt.
Peter begann zu kichern, nahm eine Feuerwhiskeyflasche und hielt sie hoch, „Bald wird euch nicht mehr kalt sein."
„Das stimmt", lachte James, „Ich kann es kaum noch erwarten."
Das hätte ich schon fast vergessen, jedes Mal, wenn Gryffindor ein Quidditch-Match gewann, gab es eine riesige, und vor allem laute, Party. Darauf konnte ich heute allerdings gut verzichten. Ich blickte kurz zu Sirius hinüber, er wirkte irgendwie nicht so begeistert, fast als hätte er gar keine Lust auf die Party, was schon ziemlich ungewöhnlich war. Seufzend nahm ich ein Buch aus meiner Tasche und legte mich ins Bett, so würde mein restlicher Tag wohl auch aussehen.
Nach dem Abendessen sollte die Party losgehen. James schickte Sirius noch mit seinen Tarnumhang nach Hogsmeade, um einen neuen Vorrat Butterbier zu besorgen. Als wir von der großen Halle zurück in den Gemeinschaftsraum gingen, wimmelte es schon von Schülern, die warteten bis die Feier startete.
Ich verzog mich wieder in unseren Schlafsaal, vielleicht würde ich später runtergehen um ein Butterbier zu trinken, aber im Moment hatte ich keine Lust auf so viele Menschen. Ich hörte wie sich die Tür öffnete und hoffte, dass mich niemand überreden wollte mitzukommen. Es war Sirius, während er sich die Jacke auszog lächelte er mich an, „Na, nicht in Partystimmung?"
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[the moon knows][Wolfstar]
Fanfic"Was ist, wenn wir unsere Freundschaft zerstören?", sagte er so leise, dass ich ihn fast nicht verstehen konnte. "Haben wir das nicht schon längst getan?"