Kapitel 11

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*Remus*

Sirius kam lachend auf mich zu gerannt, es war eine gute Entscheidung hierherzukommen, „Du hast immer die besten Ideen Moony.", seine Wangen waren von der Kälte rot geworden und sein Ausdruck wurde wieder etwas ernster, „Danke fürs zuhören und... einfach alles."

„Freut mich, dass ich dir helfen konnte."

„Weißt du", begann er, „Du hast mein Leben oft einfacher gemacht, aber..."

Auch wenn er mich nicht anschaute, sah ich ihn verdutzt an, „Aber?", hackte ich nach.

„Gerade stellst du es ziemlich auf den Kopf."

„Was meinst du?"

Er kam näher, bis er vor mir stand. Sein Arm wanderte an meinen Hals, bis zu meiner Wange, wo sein Daumen sanft über meine Lippen strich. Schneeflocken fielen auf uns, aber mir war nicht kalt. Sirius atmete scharf aus, „Du weißt was ich meine." Und wie ich das wusste.

Ich machte keine Anstalten zurückzuweichen, er auch nicht. Wenige Zentimeter trennten uns voneinander, ich war nicht bereit dazu, sie zu überbrücken. Auch ihn schien irgendetwas daran zu hindern.

"Was ist, wenn wir unsere Freundschaft zerstören?", sagte er so leise, dass ich ihn fast nicht verstehen konnte. 

"Haben wir das nicht schon längst getan?"

"Wahrscheinlich." Nach diesem Augenblick, wäre es für mich undenkbar gewesen nur befreundet zu sein.

„Sirius?"

"Ja Moony?", seine Stimme war lauter als zuvor, und so rau, dass ich davon Gänsehaut bekam.

"Wirst du es morgen bereuen?"

"Nein.", kam es wie aus einer Pistole geschossen. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihm glaubte, aber jetzt war es sowieso schon zu spät.

Er war derjenige, der den Abstand zwischen uns auf null verringerte. Auch wenn es banal klingen mag, ich bewunderte ihn für seinen Mut, ich hätte mich das niemals getraut. Vielleicht hätte mich der sprechende Hut doch nicht nach Gryffindor schicken sollen.
Als ich seine Lippen das erste Mal auf meinen eigenen spürte, explodierte ich förmlich. Er zog mich am Kragen meiner Jacke noch näher zu ihm. Seine Hände in meinen Haaren, unsere Lippen aufeinander, alles um mich herum schien so weit weg und es war das Beste was ich jemals gefühlt hatte.

Sirius wich einen Schritt zurück, „Komm lass uns zurück ins Schloss gehen, du zitterst ja schon."

Ich zitterte wirklich, aber nicht wegen der Kälte. Und ich konnte in seinem Blick erkennen, dass er es auch wusste. Am Weg zurück in den Gemeinschaftsraum ließ er meine Hand kein einziges Mal los, ganz im Gegenteil, er hielt mich immer mehr fest, als könnte ich jede Sekunde davonlaufen. Das würde mir im Leben nicht einfallen.

Ich fühlte mich wie ein kleiner Junge der zum allerersten Mal verliebt ist, und vielleicht war ich es auch genau das, aber ich war glücklich. Wenigstens für eine kurze Zeit, in ein paar Tagen war Weihnachten, was Bedeutete, dass Ferien waren und Sirius nach Hause musste. Ich schob diesen Gedanken beiseite, ich sollte das hier und jetzt genießen, denn es konnte sich jeden Augenblick in Luft auflösen.

Ich saß auf meinem Bett und wartete bis Sirius wieder aus dem Badezimmer zurückkam „Willst du...", fing ich an, jedoch fiel es mir schwer die richtigen Worte zu finden, meine Gedanken waren vollkommen überflutet, „Kannst du bei mir schlafen?" Ich wollte nicht, dass dieser Tag endete. Ich wollte nicht, dass wir beide getrennt schlafen gingen und uns am nächsten Tag so verhielten als wäre nie etwas zwischen uns passiert. Das würde ich dieses Mal einfach nicht können.

[the moon knows][Wolfstar]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt