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(Dieses Kapitel wird eher lang werden, da es sehr, sehr wichtig ist und ich es nicht einfach so zusammenfassen möchte. Hoffe es gefällt euch trotzdem.;) )

Jisung Pov:

~Einige Wochen später~

Es ist schon einige Zeit vergangen, seitdem wir zu 8 im Cafe waren und ich muss gestehen, dass wir jetzt ziemlich gut befreundet sind, sowohl Minho und ich, als auch Jeongin und Hyunjin. Die anderen verstehen sich auch gut untereinander, aber Seungmin ist genauso verschlossen wie am Anfang. Ich hoffe, er öffnet sich irgendwann.

Auf jeden Fall haben wir unsere Gruppen zusammengelegt und sind jetzt sowas wie eine achter Clique. Ich vertraue den anderen auch mehr als am Anfang, aber bis ich jemanden von damals erzähle, kann es noch etwas dauern. Vertrauen braucht eben seine Zeit.

Wir haben uns heute wieder in dem Cafe getroffen und ich bin momentan auf dem Weg nach Hause.

⚠️TW:Selbstverletzung, Down Moment, Albtraum ⚠️

Zu Hause angekommen, werfe ich meine Sachen in mein Zimmer und schnappe mir das Bild meiner Eltern. Es ist das letzte, was wir vor dem Unfall gemacht hatten.

Ich fühle mich so leer und gleichzeitig so voll. Ich vernehme nichts mehr wahr und starre auf das Bild. Wieso bin ich als einziger übrig geblieben? Wieso verdammt nochmal lebe ich? Wieso haben sie mich verlassen? Wieso musste dieser Unfall kommen? Wieso? Ich vermisse sie so. Kann ich nicht einfach zu ihnen?

Heiße Tränen fließen meine Wangen herunter, bis eine Stimme kommt. Es ist nicht meine.
„Du sollst nicht leben. Du bist eine Verschwendung und nutzlos. Verletze dich! Verdammt nochmal schlitze dir die Haut auf bis sie blutet. Mache es! Jetzt!", schreit sie mich an. Zuerst kämpfe ich gegen sie, aber diese Stimme wird immer lauter, bis ich schließlich nachlasse. Ich gehe in die Küche, schnappe mir eine Klinge und begebe mich in mein Zimmer zurück.

Ich schneide mir meine Arme auf, bis sie bluten, danach meine Beine und zum Schluss schlage ich mir auf den Bauch bis mir schlecht wird. Ich lege die Klinge, welche voller Blut ist, was wahrscheinlich so aussieht, als hätte ich jemanden umgebracht, auf den Boden und renne ins Bad, auch wenn alles schmerz. Ich stürze zum Klo und übergebe mich. Mein Körper und mein Geist sind momentan so fertig. Ich kann und will nicht mehr. Es schmerz alles. Als ich mich von der Aktion beruhigt habe, schaue ich an mir hinab und alles ist voller Blut. Die Tränen verlassen erneut meine Augen. „Wieso bin ich nur so erbärmlich und alleine?", bringe ich flüsternd über meine Lippen.

Das einzige was mich jetzt noch retten kann, ist ein Gesprächspartner, weshalb ich mich kurzerhand dazu entscheide, dass ich Jeongin anrufen werde. Ich werde mit den anderen noch reden, aber ich brauche jetzt mentale Unterstützung, bevor noch etwas schlimmeres passiert.

Ich begebe mich mit dem Verbandskasten in mein Zimmer, krame mein Handy heraus und wähle die Nummer von Jeongin. Ich muss nicht lange warten bis er abhebt.

„Hey, Jisung. Was gibt es?", fragt er glücklich nach. Ich überlege es mir doch anders und tue so, als ob alles gut ist, was aber deutlich nach Hintern los geht, da ich wieder weinen muss und meine Stimme bricht.
„Al-Alles g...gut.", gebe ich stotternd von mir und mein ganzer Körper bebt.
„Oh mein Gott! Jisung! Was ist passiert? Weinst du? Warte, ich komme zu dir.", stellt er eine Frage nach der anderen, während ich am Rande wahrnehmen kann, wie er irgendetwas anderes macht.
„E-Es i...ist alles g..gut. Bitte mache dir keine Umstände.", gebe ich schluchzend von mir.
„Keine Widerrede. Ich schlafe heute bei dir. Ich bin in 10 Minuten da.", informiert er mich und legt schon auf, bevor ich etwas erwidern kann.

Loneliness\\ Minsung ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt