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Minho Pov:

Komplett fertig und übermüdet sehe ich zu meinen Freunden. Ich habe nicht viel geschlafen, vielleicht 20 bis 30 Minuten mal gedöst, aber mehr nicht. Zu groß war die Angst um Jisung. In der Zwischenzeit ist der Morgen angebrochen.

Ich habe mich neben die Sitze hingehockt und dort meine Nacht verbracht. Wenn ich richtig mitgezählt habe, sind die Ärzte jetzt schon seit 6 oder 7 Stunden in diesem Saal. Das muss man mal aushalten.

Auf einmal geht die Tür zum Saal auf und jemand wird heraus geschoben, sodass ich aufspringe und mir in der selben Sekunde schmerzend meinen Rücken halte. War wohl doch keine so gute Idee.

Ich kann gerade noch so eine Schwester abfangen und fragen, wohin der Patient kommt.
„Anscheinend soll er in den Ruhe- oder auch Erholungsteil verlegt werden. Fragen Sie am besten beim Empfang nach, die können Ihnen mehr sagen.", antwortet sie und ich bedanke mich.

Vorsichtig wecke ich zuerst Changlix, was auch super klappt.
„Wieso sitze ich auf deinem Schoß?", fragt Felix und sieht mit roten Wangen zu dem Älteren.
„Weil du müde warst?", kontert dieser nur.

Bei Hyunin muss ich nicht viel machen, da der Maknae langsam die Augen öffnet und seinen Freund wach küsst.
„Guten Morgen, Baby. Hast du gut geschlafen?", fragt der Größere gleich nach.
„Ja, sogar ausgesprochen gut.", antwortet der Jüngste, während er sich seine Augen reibt.

Nachdem alle außer Chanseung aufgewacht sind, blicken wir alle zu ihnen und ich muss so sehr lachen, dass mein Bauch weh tut.
„Oh man. Seungmin sitzt da wie so ein Flamingo. Zum Schießen. Kann wer ein Foto machen?", bringt Hyunjin gerade noch so heraus, da er sich mir anschließt und lachend seinen Bauch hält.
„Aber klar doch. Damit müssen wir sie aufziehen.", gibt Changbin grinsend von sich, während er das Foto schießt.

Ganz leise schleicht sich Felix an und mit einem Mal, klatscht er seine Hände so laut vor das Gesicht des Zweitjüngsten, dass dieser aufspringt und dem Ältesten ordentlich die Fresse poliert, da sein Kinn auf der Schulter des Jüngeren liegt.
„Aua. Das tat weh.", beschwert sich Chan und hält sich sein Kiefer.
„Felix?! Ich bring dich um!", zischt Seungmin wütend, während er schuldbewusst zu dem älteren Australier sieht und Felix sich hinter Changbin versteckt.
„Binnie, rette mich.", kichert er aus Spaß.
„Schmerzt es dir sehr?", fragt Seungmin währenddessen besorgt.
„Ich muss mich verhört haben. Bist du immer noch der Kim Seungmin? Der sich um niemanden kümmert?", erkundigt sich Jeongin.
„Ja. Zu deiner Überraschung, ich kümmere mich sehr wohl um andere. Ich zeige es nur nicht. Der Fall mit Ji hat mich einfach aus der Bahn geworfen, okay?", zischt er müde, gereizt und erschöpft.
„Nein, es schmerzt nicht mehr. Keine Sorge.", gibt Chan mit einem Lächeln von sich.

„Was ich eigentlich sagen will. Jisung wurde verlegt. Er ist im Erholungsteil der Station, vielleicht schauen wir da vorbei und holen danach noch etwas zu essen.", teile ich ihnen mit und sie nicken.

Nachdem die Empfangsdame uns die Raumnummer gegeben hat, wir dorthin sind und die Tür aufgemacht haben, bemerke ich den selben Arzt dort wie der, welcher mir die Information zu Ji vor einigen Stunden gegeben hat.
„So Herr...", will er anfangen.
„Lee, aber Minho macht es auch.", helfe ich aus.
„Na dann. Herr Lee. Han Jisung ist momentan stabil. Sein Körper musste so einiges mitmachen, wie Sie ja bereits wissen, aber es sieht gut aus. Er geht anscheinend noch zur Schule und hat einen Nebenjob. Eine Kollegin von mir wird bei seiner Arbeitsstelle anrufen und die Schule wird auch davon erfahren, da es noch dauern wird, bis er physisch wieder in der Lage ist, dahin zu gehen. Im Koma liegt er nicht, aber er schläft und ruht sich aus, also kein Grund zur Panik. Wann er aufwacht ist noch nicht klar, es soll anscheinend in ein paar Stunden sein, aber wir konnten die Blutungen stoppen und die Wunden versorgen.", teilt er mir mit, wobei mir ein Stein vom Herzen fällt.
„Danke, wirklich. Ich hatte so große Angst um ihn. Danke, dass Sie es geschafft haben.", gebe ich erleichtert von mir.
„Aber klar doch. Ich hoffe, der Patient wacht bald auf. Ich muss sie aber leider bitten, ihn noch in Ruhe zu lassen. Am besten Sie kommen in ein paar Stunden wieder.", schlägt er mit einem freundlichen Lächeln vor.
„Darf ich fragen, wann er entlassen wird?"
„Entweder morgen oder übermorgen. Je nachdem, wie es ihm nach dem Aufwachen geht. Er wird Medikamente und Wundsalben bekommen und muss ab und zu noch zur Kontrolle kommen, aber wie gesagt, es hängt davon ab, wie lange er noch schläft und wie es ihm geht, aber über diese Nacht bleibt er am besten noch hier.", gibt der Mann professionell von sich und ich nicke.
„Also dann, man sieht sich in ein paar Stunden vielleicht.", verabschiede ich mich und schüttle noch schnell die Hand des Erwachsenen, ehe ich meine Freunde zusammentrommle und wir nach draußen gehen.

„Na toll. Was machen wir jetzt?", fragt das Drama Lama, nachdem ich ihnen das gesagt habe, was mir von dem Arzt mitgeteilt wurde.
„Vielleicht was essen? Durch den ganzen Stress bekommt man schnell Hunger.", schlägt Changbin vor.
„Gute Idee. Ich muss danach nur nach Hause und für die Schule was machen und ich denke ihr auch. Schließlich sind wir heute entschuldigt, aber morgen nicht mehr.", gibt uns Felix zu bedenken.
„Dann machen wird das so. Ich glaube jeder von uns hat noch was zu tun. Am Abend gehe ich nochmal ins Krankenhaus, wer mitkommen will, schreibt mir oder einfach in die Gruppe.", sage ich, bevor wir in ein Café gehen und uns etwas bestellen.

Als wir uns alle verabschiedet haben, gehe ich ins Haus, bedanke mich bei meinen Eltern für alles und erzähle ihnen von der jetzigen Situation mit Jisung.
„Wie wäre es, wenn er bei uns bleibt? Ich meine für eine gewisse Zeit?", fragt meine Mutter, während ich sie mit Augen ansehe, die Tellern Konkurrenz machen würden.
„Das würdet ihr tun?"
„Aber klar doch. Wir haben ihn ja mit eigenen Augen gesehen und den Jungen lasse ich nicht alleine, wenn er durch sowas gehen musste.", sagt mein Vater mit einem Grinsen im Gesicht.
„Oh mein- ihr seid echt die besten.", freue ich mich und umarme die beiden.
„Danke, wirklich. Ihr wisst gar nicht wie viel mir das bedeutet."
„Minho, du bist unser Sohn, da unterstützen wir dich doch.", schmunzeln meine Eltern.

„Danke, für alles."

Felix Pov:

Momentan sind wir noch im Café, aber es wird langsam Zeit, sich zu verabschieden. Gerade trennen sich unsere Wege, sodass nur Changbin und ich übrig bleiben. Ich möchte ihm sagen, dass ich in ihn verliebt bin, aber ich habe Angst. Was ist, wenn er meine Gefühle nicht erwidert? Wenn Jisung nur hier wäre. Er hätte mich motiviert. Es kommt mir so surreal vor, wenn man daran denkt, er wäre dem Tod entkommen. Er sah immer so glücklich aus. Außer der Tag an dem er sich uns anvertraut hat. Sein Blick war leer und gleichzeitig so voll. Ich hätte es wissen müssen, aber nein. Meine Gedanken waren zu langsam und das hat dazu geführt, dass ich ihn fast verloren hätte.

„Hey Felix!", fuchtelt eine Hand wie wild vor meinem Gesicht herum.
„Hm? Was ist los?", frage ich sofort nach.
„Du warst auf einmal so abwesend. Geht es dir gut? Du hast Tränen im Gesicht.", sagt Changbin besorgt und bleibt plötzlich stehen.
„J-ja, es ist alles gut. Ich habe eine Frage.", lüge ich. Ich hasse es, wenn Lügen meine Lippen verlassen, aber ich kann gerade nicht anders.
„Ja? Was ist den, Lixie?", gibt mir der Ältere seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
„Wie würdest du reagieren, wenn sich jemand in dich verliebt? Ein Freund oder so?", gebe ich nervös von mir. Irgendwie habe ich Angst vor der Antwort.
„Erstmal mit der Person reden und dann sagen, dass ich nicht mit ihr zusammen sein kann.", antwortet er mir und es verletzt mich. Wieso kann er nicht mit einer Person zusammen sein, die ihn liebt?
„Warum nicht? Ich meine die Person liebt dich.", frage ich weiter, wobei mir Tränen in die Augen steigen und der Boden mit einem Mal sehr interessant wirkt.

„Weil es da schon jemanden gibt, den ich mag.", bekomme ich zu hören. Das ist der Moment, der mich komplett aus der Bahn reißt. Meine Sicht verschwimmt und immer wieder wird mein Körper von Schluchzern durchschüttelt.
„Lixie, was ist los? Wieso weinst du? Ist was passiert? Ist es Jisung?", vernehme ich sogleich wahr, während sich 2 Arme von der Seite um mich legen.

„Ic-Ich mu-muss di...dir wa..was gest-gestehen.", stottere ich. Wie gerne ich jetzt meine Sicht auf seine wunderschönen Augen lenken würden, aber das verrät mich.
„Schau mich an.", bittet der Kleinere, dreht mich zu sich, um danach mein Kinn hochzudrücken.
„Du kannst mit mir über alles reden.", sagt er.

„Ic-ich ma...mag di-dich auf...auf nicht freundschaftlicher Ba-Basis.", die Tränen fließen. Habe ich das wirklich gesagt? Nein, nein. Das kann nicht sein. Die Schuld quält mich. Er hat schon jemanden und ich bin es nicht. Verdammt, was habe ich getan.

Als ich in Changbin's Gesicht sehe, reißt er seine Augen auf und sieht mich mit Überraschung in seinem Blick an.
„Es tut mir leid.", sind meine letzten Worte, ehe ich ihn stehen lasse und meine Beine mich weiter schleifen.

Leider habe ich die Rechnung ohne ihn gemacht.

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Heyyy, wie geht's euch? Irgendwelche Vermutungen?

Nur so, am Rande: Erinnert sich jemand an den Deal zwischen Ji und Felix? Wenn Changbin Felix Gefühle erwidert, bekommt Ji Cheesecake und wenn nicht, dann muss Jisung Felix ein Eis kaufen. Was glaubt ihr, was passiert?

Bye bye

Loneliness\\ Minsung ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt