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Minho Pov:

Als Jisung und ich die Polizeistation verlassen, hält sich der Kleinere mit einem Mal an einer Wand fest.
„Ji? Was ist los?", frage ich sehr besorgt nach, da der Jüngere bei der Befragung schon etwas blass im Gesicht war und mit den Beinen gezittert hat.
„E-es ist...ist nichts.", antwortet Ji erschöpft, während seine Hand, die nicht die Wand hält, auf seinen Kopf gedrückt wird.
„Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht. Hör auf zu lügen.", versuche ich auf ihn einzureden.

In der selben Minute hält sich mein Gegenüber stärker am Kopf und an der Wand fest, während sich seine Augen nach hinten verdrehen. Ich bemerke, wie seine letzte Kraft für das wachbleiben draufgeht, denn sein Körper sackt in sich zusammen, nachdem seine Beine nachgeben.
„H-hilfe!", bringt der Junge flüsternd heraus.

Ich verstehe sofort, was passiert, also bringen meine Beine mich zu Ji, welcher gerade noch so nicht auf den Boden aufprallt.
„Jisung? Jisung?", frage ich mehrmals, wobei meine Hand immer wieder sanft auf seine Wange trifft.
„Was machst du immer für gefährliche Sachen? Manchmal könnte ich vor Sorge echt durchdrehen. Weißt du eigentlich, wie wichtig du mir bist?", spreche ich mehr zu mir selbst, als zu ihm, da er das Bewusstsein sichtlich verloren hat.

Den Kleineren immer noch stützend, wende ich meinen Blick umher, bis meine Augen auf eine leere Parkbank fallen.

Mit Vorsicht hebe ich den Jüngeren im Braut Style hoch, damit ich mit ihm gehen kann. Seit wann ist er denn so leicht? Er war nie schwer, aber dass er so leicht ist, ist neu. Obwohl, er wurde entführt und hatte dort kein Essen, also sollte es mich nicht wirklich wundern.

Meine Schritte werden immer schneller, bis wir bei unserem Ziel angekommen sind. Langsam lege ich meine dünne, schwarze Jacke auf die Bank und den Kopf des Jüngeren vorsichtig drauf, um ihn bloß nicht zu verletzen. Mit einem dünnen T-Shirt sitze ich in der Hocke. Was haben wir mal bei einem Erste Hilfe Kurs in der Schule gelernt? Beine hochlagern und beobachten.

Nachdem meine Hände zu seinen Waden greifen und sie hochheben, warte ich etwas.
„Bitte Jisung. Du machst mir so unendlich große Sorgen, obwohl ich dir eigentlich beiseite stehen will.", flüstert meine Stimme.
Wieso muss ich genau ihn so sehr lieben? Einerseits habe ich einen gewissen Drang in mir, ihm meine Gefühle zu gestehen. Andererseits ist diese Angst, ihn zu verletzen, auch in mir.
Diese Angst ist unbegründet, das weiß ich, jedoch ist sie so präsent, dass es mir schwer fällt. Wieso kann ich es ihm nicht sagen? Werde ich überhaupt in der Lage sein? Wird er meine Gefühle erwidern-

Gerade als diese Fragen in meinem Kopf auftauchen, bewegt sich der Junge, welcher umgekippt ist. Langsam, fast in Zeitlupe, beginnt er seine Augen zu öffnen. Sein Mund geht auf, im selben Moment schließen sich seine Lippen wieder. Ich bemerke, wie Ji etwas sagen will, es aber nicht hinbekommt. Es sieht extrem süß aus, was mich schmunzeln lässt.

Vorsichtig setzt sich Jisung auf, um mit mir auf Augenhöhe zu sein, da ich mich mittlerweile auf die andere Seite der Bank hingesetzt habe.
„Warte, ich helfe dir. Nicht, dass du mir nochmal zusammenbrichst.", warne ich den Jüngeren, während meine Hände ihn mit Vorsicht an der Taille hochziehen und seinen Körper halten. Mit zu viel Schwung landet sein Kopf bei meiner Halsbeuge, was mich leicht erröten lässt, da ich seinen Atem spüren kann.
„Geht es wieder?", frage ich nach, um diese unangenehme Stille zu durchbrechen.
„Ja, danke Minho.", antwortet der Kleinere nur, wobei er seinen Kopf nicht von meiner Halsbeuge wegdreht. Ich setze mich etwas auf, um diesen Moment doch zu unterbrechen.

Nach ein paar kurzen Minuten, in denen wir nur still nebeneinander sitzen, wende ich meinen Blick zu Jisung, welcher in Gedanken versunken auf die Straße vor uns sieht.
„I-ich muss dir was sagen.", bekomme ich knapp und von mir selbst überrascht heraus. Habe ich das gerade wirklich gesagt? Nein oder? Was mache ich jetzt? Mir fällt keine Ausrede ein. Meine Gedanken sind blank.
„Ja? Ich werde dich schon nicht beißen.", lacht der Junge, was es mir nicht einfacher macht. Sein Lachen ist so wunderschön. Ich könnte ihm unendlich lange zu lauschen.
„Jetzt komm schon, Lee Minho. Entweder jetzt oder nie!", mache ich mir selbst Mut, welcher mit dem folgenden Satz wieder verschwindet.
„Ich liebe-", breche ich kurz ab. Es ist zu spät, mein Gehirn hat keine Ausreden mehr parat. Wieso kann ich es nicht aussprechen? Ich hatte noch nie Probleme etwas offen auszudrücken, wieso also jetzt? Macht Liebe einen wirklich so schwach? Ich denke, ich habe gerade eine Antwort darauf bekommen.
„D..du liebst?", wird die Person neben mir nun sichtlich nervös.
„I-ich liebe da je..jemanden.", ziehen meine Worte das eigentliche Thema nur unnötig in die Länge.
„D-das ist schön! Wer ist..ist es?", mit Schmerz in den Augen, sieht mich der Jüngere an. Es tut weh, ihn so zu sehen.
„Komm schon! Reiß dich zusammen oder es wird nie etwas!", beschimpfe ich mich selbst.

„Ich liebe dich!", platzt es nach der Stille, die Ji mit Sicherheit noch nervöser gemacht hat, heraus. Ich kann es nicht länger zurückhalten.

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Hey, heyyy! Wie geht's? Wie steht's?

Sooo, dann warten wir mal schön auf die Reaktion von Jisung ;)

See yaa, bye bye

Loneliness\\ Minsung ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt