36

162 19 16
                                    

Minho Pov:

Nachdem die Klingel der Schule läutet, schnappe ich mein Zeug und renne förmlich aus dem Klassenzimmer. Die letzte Stunde, endlich die Erlösung.

Draußen angekommen, warte ich auf die anderen, damit wir uns zusammen auf den Weg zu Jisung machen können.
„Ich hoffe, er wacht heute auf. Ich vermisse ihn.", gesteht Jeongin, welcher die Hand von Hyunjin fest drückt und sich etwas an ihn lehnt.
„Das hoffen wir alle, Innie.", antwortet sein Freund.
„Ja, ich schulde ihm noch einen Cheesecake.", sagt Felix, der die Hand von Changbin mit seiner verschränkt hat.
„Warum das denn?", frage ich sofort nach.
„Weil wir eine Wette hatten. Wenn Binnie meine Gefühle erwidert, bekommt er Cheesecake. Wenn nicht, dann kauft er mir ein Eis.", grinst der Australier, während sein Freund ihm einen Kuss auf die Wange drückt.
„Dann bin ich ja froh, dass es der Cheesecake geworden ist.", schmunzelt der Kleinste.

Im Krankenhaus angekommen, versammeln wir uns alle um das Bett des Verletzten. Meine rechte Hand nimmt sich einen Stuhl, auf den ich mich pflanze und seine Hand in meine nehme.
„Darf ich kurz mit ihm alleine sein?", frage ich die anderen, welche sofort meiner Bitte nachgehen und den Raum verlassen.

„Ich weiß, du wirst mir nicht antworten, aber ich erzähle dir trotzdem etwas von meinem Tag. Die Schule war zwar wie immer langweilig, aber immerhin ist sie jetzt aus. Hoffentlich können wir bald wieder zusammen hingehen. Es hat so viel Spaß gemacht, mit dir zu reden, dich zu umarmen, mit dir zu schreiben. Dein Lächeln ist das schönste der Welt und wenn du wach bist, werde ich alles tun, damit ich es wieder sehen kann. Meine Eltern haben auch gesagt, du kannst einige Zeit bei uns bleiben.", sprudelt es aus mir heraus.

Ein paar Minuten schaue ich mir sein Gesicht an, wobei mir die Tränen über meine Wangen laufen. Seine Backen, die aussehen wie von einem Eichhörnchen. Seine geschlossenen Augen, welche so schön funkeln, sobald sie etwas wundervolles erblicken. Seine Haare, die wild abstehen. Seine Lippen, welche ich extrem gerne küssen würde. Vielleicht werde ich es ihm sagen, wenn er bei mir zu Hause ist.

Durch einen leichten Gegendruck auf meiner Hand werde ich in die Realität gerissen. Langsam öffnet er seine Augen.
„Ji?!", spreche ich ihn an.
„J-ja?", gibt er mit rauer Stimme von sich.
„Warte kurz, ich hole den Arzt und die anderen!", rufe ich völlig aus dem Häuschen.

„Ji ist wach!"
„Was?!", bringen alle gleichzeitig raus.
„Jaaa! Holt den Arzt!", verdonnere ich einen, während alle außer Chan zu Jisung eilen.
„Wird gemacht.", antwortet der Älteste und flitzt davon.

Nach 5 Minuten kommt der Erwachsene und sieht sich die Werte des Jüngeren an.
„Sieht ganz gut aus. Er wird, wenn es ihm besser geht, vielleicht schon heute Abend entlassen, aber davor kommen noch die Pfleger und geben Ihnen das Rezept, welches bitte in der Apotheke abzugeben ist. Sobald Han Jisung entlassen wird, sollten Sie ihm die Salbe, Medikamente und so weiter geben.", setzt er uns in Kenntnis.
„Kann ich mit ihm reden?", frage ich den Arzt.
„Aber klar doch. Er wird heute wahrscheinlich noch einmal schlafen, aber sonst geht es ihm körperlich gut.", bekomme ich die Antwort.
„Dann verabschiede ich mich mal. Die Arbeit ruft.", hängt der Ausgebildete noch dran.

Nachdem die Fußschritte nicht mehr hörbar sind, drehe ich mich um und sehe einen schnell atmenden und zitternden Ji.
„Wo..wo bi-bin i..ich?", bringt er gerade noch so heraus, während ich zu ihm an das Bett gehe und versuche ihn zu beruhigen.
„Im Krankenhaus, aber es ist okay. Du musstest viel mitmachen.", sage ich, wobei meine Hand sein zitterndes Handgelenk umfasst.
„I-ich. Pa-Panik. Ke...keine Lu...Luft.", flüstert er kurzatmig.
„Scheiße. Jisung hat eine Panikattacke!", ruft Jeongin besorgt zu den anderen.
„Beruhige dich, Baby. Minho ist bei ihm.", wispert Hyunjin die Worte, welche jedoch verständlich für mich sind und gibt ihm einen Kuss auf die Lippen.
„Verdammt! Okay, keine Panik, keine Panik. Vielleicht braucht er mehr Platz. Es tut mir leid, aber können wir kurz alleine sein?", flehe ich die Gruppe an, welche meiner Bitte nachgeht und den Raum verlässt.
„Entschuldige dich nicht, Minho. Panikattacken sind beschissen, aber wir können nur so helfen.", beruhigt mich Felix etwas und geht zu den anderen.

„Jisung, kämpfe nicht dagegen an, du wirst nicht sterben. Es gibt keine Gefahr hier.", versuche ich es, wobei ich seine Hand auf meinen Brustkorb lege. Mein Herz pocht, dass ich Angst bekomme, es würde ihn verschrecken.
„Konzentriere dich auf meine Atmung. Es sind nur wir zwei im Raum, sonst ist niemand hier. Atme mit mir.", rede ich auf ihn ein, bis sein Augenpaar auf meines trifft. Vorsichtig lächle ich ihn an.
„Ganz langsam ein und aus. Ich weiß, es ist schwer, aber bitte versuche es. Mache es für mich.", gebe ich in einem ruhigen Ton von mir.
„Es ist in Ordnung, hörst du? Ich bin und bleibe bei dir! Ich lasse dich nicht alleine!"
Nach diesen Worten meidet er meinen Blickkontakt. Da ich jedoch nicht vorhabe, seine wunderschönen Augen zu ignorieren, drücke ich mit meinem Zeige- und Mittelfinger unter sein Kinn, damit ich es zu mir drehen kann. Panik in seiner Sicht, seine Backen bedeckt mit Tränen, bekomme ich zum Anblick. Vorsichtig beuge ich mich vor, um näher bei ihm zu sein.
„Es ist okay. Ich bin bei dir.", flüstere ich in sein Ohr, ehe meine Lippen auf seinen Haarschopf landen.

Mein rasendes Herz, die Schmetterlinge im Bauch und die Hitze auf meinen Wangen machen mir es schwer, meine Konzentration auf Jisung zu lenken. Vor allem habe ich gerade seinen Haarschopf geküsst, was mich fast umhaut.

Das schwere Atmen und die Versuche, sich zu beruhigen, werden immer besser.
„Sehr gut. Das machst du toll.", lächle ich ihn aufmunternd an. Die Tränen fließen nicht mehr, was bedeutet, dass eine Spur auf seinen Wangen liegt. Das Zittern hört auch auf und Ji beruhigt sich langsam aber sicher.

„Geht es dir besser?", frage ich sofort nach.
„J-ja. Danke, Minho.", antwortet er, wobei seine Augen ehrlich in meine blicken. Vorsichtig hebe ich meine Hand und streiche ihm die Tränenspuren mit meinem Daumen weg.

„Ist es in Ordnung, wenn ich die anderen hole?", versichere ich mich.
„Aber klar doch. Ich vermisse sie.", grinst er etwas, während ich mich nach draußen begebe.

„Ihr könnt rein. Jisung geht es besser.", informiere ich meine Freunde, welche sofort auf mich hören.

Ich sollte ihm sagen, was ich fühle, aber ich bin besorgt. Nicht um mich, aber um ihn.

________________________________

Heyy! Erstmal tut es mir leid, dass länger nichts kam. Ich werde es in der Zukunft hoffentlich verbessern können. :)

Einfach mal so eine random Frage:
Irgendwelche Shawn Mendes Fans hier?

Bye bye

Loneliness\\ Minsung ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt