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Jeongin Pov:

Als Jisung mich heute angerufen hat, wusste ich nicht, dass es so schlimm war, was er mir zu erzählen hat. Er tut mir so unglaublich leid, aber ich bin froh, dass er mir diese große Sache und seine mentalen Probleme erzählt hat. Ich hoffe so sehr, dass es mir der Selbstverletzung aufhört, als ich in sein Zimmer gegangen bin, dachte ich mir das schon, als ich die Klinge gesehen habe.

Wie auch immer. Jisung hat mir so gut wie alles erzählt und ich habe ihm von meinen Gefühlen für Hyunjin erzählt. Die Sache ist nur die, dass ich Angst habe, wir werden danach keine Freunde mehr sein, wenn er mich abserviert, aber das ist denke ich bei jedem Crush so. Ablehnung schmerzt, aber Betrug schmerzt mehr.

Ich befinde mich gerade so im Halbschlaf, da ich mir noch große Sorgen um Ji mache. Er sah so verletzt aus, als er mir die Türe geöffnet hat.

Plötzlich merke ich, wie die Person neben mir schwitzt, zittert, den Kopf immer wieder nach links oder rechts wirft und etwas vor sich hin murmelt. Als ihm die Tränen seine Wangen runterlaufen, merke ich, dass es eine verdammt ernste Situation ist, weshalb ich kräftig an ihm rüttle und ihn fast schon anschreie, damit er endlich aufwacht.

„Jisung, JISUNG, OH MEIN GOTT, HAN JISUNG! WACH VERDAMMT NOCHMAL AUF!!!", rufe ich, wobei er aufschreckt und sehr stark zittert. Obwohl es so dunkel ist, kann ich durch das Mondlicht, welches durch die Fenster scheint, sehen, dass er gerade weint und sich sein Brustkorb sehr schnell senkt und hebt.

Ich schlinge meine Arme um ihn und sein Atem und Zittern lassen etwas nach. Ich setze mich von ihn hin und schaue ihm tief in die Augen, welchen er jedoch ausweicht.

„Schau mich bitte an, Jisung.", bitte ich ihn.
„Hör mir zu, du bist nicht schwach, alleine oder nutzlos. Du bedeutest mir unausgesprochen viel. Du bist verdammt stark, Ji. Wäre ich an deiner Stelle, wüsste ich nicht, ob ich noch leben würde, tot sein würde oder nur eine Hülle ohne Gefühle oder sonst was sein würde. Du bringst mich jeden Tag zum Lachen und ich will, dass du weißt, dass ich dich auf freundschaftliche Weise liebe, so wie du bist und mit allen deinen körperlichen und seelischen Narben bist du trotzdem wunderschön und vor allem einzigartig, bitte vergiss das niemals.", sage ich ihm, wobei sein Atem sich beruhigt und das Zittern fast ganz weg ist und er mir in die Augen sieht.

„Danke, Innie. Wirklich. Ich weiß nicht, wo ich ohne dich und den anderen jetzt wäre.", gibt Jisung von sich und umarmt mich fest.

Nachdem er sich endlich beruhigt hat, legen wir uns wieder hin und schlafen wieder kuschelnd ein.

Am nächsten Morgen haben wir beschlossen, dass ich Jisung zu seiner Schicht bringe, nachdem wir frühstücken. Hyunjin hat mich gefragt, ob ich heute Zeit habe und ich habe mit ihm noch schnell eine Uhrzeit und einen Treffpunkt ausgemacht, bevor Ji und ich uns auf den Weg zum Café machen.

„Danke, Jeongin. Für alles. Wirklich.", sagt er plötzlich, woraufhin ich antworte:„Klar doch, schreibe oder rufe mich an. Du weißt, ich bin immer für dich da, aber bitte mache sowas nie wieder." „Danke, Innie und du weißt auch, dass ich immer für dich da bin. Du hast doch gestern etwas von Gefühle für Hyunjin gesagt oder?", fragt er mich, worauf ich nicke.
„Wann willst du es ihm sagen?", platzt es fast aus ihm heraus.
„Ich weiß noch nicht ob ich das überhaupt machen werde. Ich meine, was ist, wenn es nur so ein 'Kindergarten' Schwarm ist?", stelle ich ihm unsicher eine Frage. Auf einmal bleibt er stehen, nimmt meine Hand und sieht mich an.
„Dein Ernst? Du bist das erste mal verknallt und dann auch noch in Hyunjin, der dich zu 100% zurück liebt.", schwärmt Ji vor sich hin.
„Gut, dann sage ich es ihm, aber ich traue dem ganzen Braten nicht und ich brauche deine Hilfe. Ich habe doch keine Ahnung wie man sowas gesteht.", bitte ich meinen besten Freund.
„Ja, ich helfe dir. Das wird super. Du musst es ihm gestehen, wenn du dich sicher fühlst. Am besten du sagst es ihm in der Schule und übergibst ihm eine Rose. Das wird romantisch.", sagt er während wir weiter gehen und ich schon das Café sehen kann.

Seufzend umarme ich den kleineren noch und mache mich auf den Weg, um mich mit Hyunjin zu treffen, wobei mein Herz schlägt, als wäre ich einen Marathon gelaufen und in meinem Bauch hunderte von Schmetterlingen umher fliegen.

Als ich schon fast bei dem Eisladen bin, den sich Hyunjin ausgesucht hat, da es nach seiner Meinung dort das beste Eis gibt, springt plötzlich jemand vor mein Gesicht, weshalb ich meine Arme hochziehe, um meinen Kopf zu bedecken. Als mich eine Person in eine Umarmung zieht, merke ich, dass es Hyunjin ist. Das erkennt man am Geruch. Ok, Jeongin, jetzt sind wir schon so weit, dass wir seinen Geruch kennen oder was?

„Welches Eis willst du?", fragt mich der Ältere, nachdem wir uns von der Umarmung gelöst haben, was ich nur widerwillig tat.

„Ich will Cookies.", sage ich und klinge dabei wahrscheinlich wie ein Kleinkind.

„Süß.", flüstert er, was ich mir aber ganz bestimmt eingebildet habe.

Als wir unser Eis haben, ich eine Kugel
Cookies und er eine Kugel Zitrone und uns auf eine Bank setzen, wobei ich sagen muss und wirklich muss,  dass seine Augen genau die gleiche Farbe haben wie die Cookies in meinem Eis. Ok, ok. JEONGIN, reiß dich doch mal zusammen. Du sitzt hier neben deinem ersten und hoffentlich letzten Crush und ihr esst Eis, ohne dass er davon Wind bekommt.

Als er fertig ist, holt er ein Taschentuch heraus, warum weiß ich nicht und als ich fertig bin, wischt er mir liebevoll über den Mund. Erst erstarre ich und schaue ihm nur in die Augen, bis ich mich wegdrehe, da ich die Wärme auf meinen Wangen spüren kann. Mein Herz rast und mein Bauch ist durchströmt von Schmetterlingen.

„Du bist süß, wenn du verlegen bist.", nuschelt mein Crush kaum hörbar, aber ich bin mir sicher, dass mein Hirn es sich nur einbildet.

Den ganzen Nachmittag verbringen wir entweder damit, dass wir in Läden gehen, spazieren oder uns hinsetzen und reden. Es ist gut mit ihm so zu reden und ich habe schon eine ungefähre Idee, wie ich es machen werde. Ich hoffe nur, er kann meine Gefühle erwidern, wenn nicht, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.

„Es war so schön heute.", ergreift Hyunjin das Wort und zieht mich in eine lange Umarmung, während er seinen Kopf in meiner Halsbeuge vergräbt und ich seine perfekten Lippen und heißen Atem auf meiner Haut spüren kann. Mein Herz rast erneut, in meinem Bauch explodieren die Schmetterlinge und eine Gänsehaut läuft mir durch den ganzen Körper.

„D-Danke ich fand es auch sehr schön. K-Können wir gerne wiederholen.", gebe ich stotternd von mir. Halt stopp! Wieso stottere ich?

„Gerne. Innie? Ist dir kalt? Du hast eine Gänsehaut an deinen Armen.", fragt er mich. Wieso klingt es so schön, wenn er mich Innie nennt? Ich liebe es einfach.

„J-Ja mir ist etwas kalt.", benutze ich als Ausrede, damit es nicht ganz so auffällig ist.

Schnell verabschieden wir uns noch. Sofort mache ich die Tür auf und lasse mich an ihr heruntergleiten.

„Wenn du nur wüsstest, dass es wegen dir ist, du Schönling.", sage ich zu mir selber mit geschlossenen Augen.

Als ich sie wieder öffne, steht meine Mutter vor mir.

„Was für einen guten Fang du doch gemacht hast.", sagt sie mir grinsend ins Gesicht.

„Was? Hyunjin? Der Junge von eben? Nein, ich stehe nicht auf ihn. Ich bin hetero. Was soll ich mit Jungs?", leugne ich leicht unsicher.

„Ich bitte dich, Yang Jeongin. Wie lange kenne ich dich schon? 17 Jahre? Ich habe dich öfters mit ihm gesehen und ich muss sagen, er ist echt cute. Ihr wärt schon ein süßes Paar, muss nur mal so gesagt werden.", sagt sie, ehe sie mir in die Wange knufft.

„Gut, ich stehe auf ihn und was sagst du?", frage ich nochmal nach, da ich nicht glauben kann, was meine Mutter da eben gesagt hat.

„Sag mal, hast du Karotten in den Ohren? Ich finde euch süß zusammen. Stelle ihn bei Gelegenheit doch mal vor.", schlägt sie vor, ehe ich das ganze abnicke, etwas esse, mich bettfertig mache und schlafen gehe.

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Wie findet ihr es?
Bis irgendwann mal. Bye, bye ;)

Loneliness\\ Minsung ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt