2nd Chapter

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Hyunjin

Ich hasse etwas auf der Welt am meisten, nämlich geheuchelte Freundlichkeit. So hat sich Lee Felix auch sofort tausende Minuspunkte gesammelt und ist somit auf meiner Blacklist gelandet. Und seine Freunde gerade mit, die sind alle genau so Fake wie er. Schon nur der Anblick der vier erregt in mir Übelkeit. Deshalb ist mir seit einer Lektion übel, weil ich den kleinen grauhaarigen Jungen zwei Reihen vor mir ertragen muss. Ich meine, wer färbt sich bitte seine Haare grau? Nur Schwule machen das. Und da kommt mir plötzlich eine Idee, für meinen nächsten Schachzug gegen ihn.

Erfreut über meine neue Aufgabe schreibe ich mir Stichwortartig alle wichtigen Ereignisse auf und kann das dauerhafte grinsen nicht mehr von meinem Gesicht löschen. Mein Plan ist der Hammer, es wird ihn zerstören, das kann ich versprechen. Den restlichen Unterricht überarbeite ich an meinem Plan und blende den Lehrer komplett aus. Und dann kommt der erlösende Ton, die Schulklingel läutet und entlässt uns alle in die Freiheit.

Ich packe mein Zeug zusammen und bin einer der ersten, der denn Klassenraum verlässt. Ich muss so schnell es geht zu den anderen. Zuerst mache ich aber noch einen Halt bei meinem Spind, um das unnötige Schulmaterial abzuladen, erst dann eile ich nach draußen und warte bei unserem Treffpunkt. Unser Treffpunkt ist eine versteckte Ecke hinter den Mauern des Schulgebäudes direkt neben dem Eingang. Es hat mir schon viele Vorteile gebracht, hier zu warten und den anderen zuzuhören, was sie so untereinander sprechen. Auf einmal erklingt die tiefe Stimme von Lee Felix und ein Grinsen bildet sich auf meinen Lippen. Bingo! Er spricht mit Chan über irgendetwas, das ich nicht verstehen kann. »Mach dir mal keine zu großen Sorgen, Yongbookie«, sagt sein Kumpel. Yongbookie? Fast hätte ich laut losgeprustet, was ist denn das für einen beschissenen Spitznamen? Oh, aber ein gutes Mittel, um es gegen ihn einzusetzen. »Es war ja nur ein blöder Test«, dringt Chans Stimme direkt neben mir zu mir. »Du weißt, was mein Vater tut, wenn er herausfindet, wie scheiße meine Note ist«, ihre Stimmen werden immer wie leiser, bis man sie gar nicht mehr hört. Ah, der kleine, perfekte Lee Felix hat also Probleme mit seiner Familie. Ich reibe mir die Hände und lehne mich gegen das kühle Gestein der Wand und ziehe eine Zigarette aus meiner Hosentasche hinaus. Also warte ich auf meine Kumpels und rauche eine. Als Erstes kommt Lee Know und als er die Zigarette sieht, verzeiht er angewidert das Gesicht. »Wenn sie dich hier erwischen bist du am Arsch«, kommentiert er das ganze, doch ich tue es mit einem Schulterzucken ab. Sollen sie mich doch finden, mein Dad spendet dieser Schule so viel Geld, dass alle ihre Klappe halten werden.

Nach und nach treffen auch I.N und Seungmin ein und ich erkläre ihnen meinen Plan, sie sind genau so begeistert wie ich. »Alter, ich freue mich so krass darauf, den so richtig leiden zu sehen«, gesteht Lee Know und grinst fies in die Runde. Mir stimmen einander zu. »Okay, ich folge ihm bis nach Hause und bringe so viel in Erfahrung wie möglich«, sagt Seungmin und nickend verabschieden wir ihm. »Dann bewache ich sein Haus, nachdem Seungmin mir geschrieben hat, dass er zu Hause ist«, bietet sich I.N an. »Gute Idee«, murmle ich und auch I.N macht sich aus dem Staub. Nun sind nur noch Lee Know und ich übrig. »Was ist mit seinen Freunden?«, fragt dieser mich und da kommt mir erneut eine brillante Idee. »Du verfolgst Han, dieser Mistkerl mag ich vor allem nicht«, ich deute in die Richtung, in der man den braunen Schopf des Koreaners sehen kann. »Alles klar«, erwidert Lee Know ohne Widerrede und verschwindet ebenfalls. Nanu? Was ist denn heute mit ihm los? Lee Know ist der einzige, der bei solchen Sachen widerspricht und seinen Willen durchsetzt. Ist er etwa krank?

Kopfschüttelnd mache ich mich selbst auch aus dem Staub und gehe auf meinen schwarzen Bugatti Chiron zu. Aus meiner Jackentasche nehme ich eine ebenfalls schwarze Sonnenbrille heraus und setzte sie mir auf die Nase. Mein Blick huscht über den Parkplatz und ich sehe Felix mit seinen Freunden um ein Auto stehen, welches definitiv niemandem von denen gehört. Und dann erkenne ich es, das ist das Auto von Lee Know! Schnell blicke ich mich um, doch der schwarze Haarschopf von ihm ist nirgendwo. Mit großen Schritten gehe ich auf die Gruppe zu, in mir brodelt es. Wie können sie es wagen, Lee Know Auto anzufassen? Nur über meine Leiche werden sie etwas daran kaputt machen.

»Hey! Was soll der Scheiß?«, fahre ich sie an. Sofort zucken sie zusammen, als meine laute Stimme über den Platz schallt. Meine Stiefel klacken laut auf dem Boden auf und meine Hände sind zu Fäusten geballt. Das werden sie büßen! Und in der Mitte dieser Arschlöcher steht wie immer Lee Felix. »Was gibts, Hwang?«, fragt er betont lässig und lehnt sich an den mintfarbenen Lack. Ich könnte ihm meine Faust ins hübsche Gesicht rammen, so wütend bin ich.

»Geh von dem scheiß Auto weg«, knurre ich und gehe einen bedrohlichen Schritt auf ihn zu, doch er bewegt sich keinen Zentimeter von dem Auto weg. »Hörst du nicht mehr, richtig? Ich sagte; Geh. Von. Dem. Scheiß. Auto. Weg!«, ich spreche jedes Wort laut und deutlich aus. »Wie bitte?«, höhnisch blickt er mich an. Ich mache noch einen näheren Schritt auf ihn zu, bis wir uns fast berühren. »Das wirst du bereuen, du und deine Freunde!«, murmle ich leise in sein Ohr. »Fahr zur Hölle, Hwang!«, knurrt er nun. »Oh, habe ich etwa etwas Sensibles getroffen?«, säusle ich. Dann packe ich seine Schulter und ramme mein Knie in seinen Bauch und schubse ihn vom Auto weg. Er klappt wie ein Schweizer-Sackmesser zusammen und bleibt stöhnend auf dem Boden liegen. Ich weiß, dass ich eine Grenze überschritten habe, aber das könnte mir im Moment nicht egaler sein. Seine Freunde blicken mich überrascht an, dann tritt Changbin hervor und bleibt dicht vor mir stehen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie meine Freunde auf uns zukommen. Mittlerweile steht Felix wieder auf den Beinen und reibt sich über den Bauch. »Du hast heute eine Grenze überschritten, Hwang«, knurrt er und drückt mich an die Karosserie des Autos. Ich grinse ihn nur herausfordernd an. »Getrau dich doch«, stichle ich ihn an. Er holt aus und lässt seine Faust auf mein Auge krachen.

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Second Chapter!🥳 Hoffentlich gefällt es euch🫶 Vielen Dank fürs Lesen❤️

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Hate At First Sight - HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt