9th Chapter

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Felix

Den ganzen Tag lang saß ich in dieser verdammten Wohnung fest und starb fast vor Langweile. Schließlich guckte ich fern und als es langsam dunkel wurde, fehlte immer noch jede Spur von Hyunjin. Als es dann schon komplett finster war und Hyunjin immer noch nicht zurückkam, machte ich mir langsam Sorgen. Also schnappte ich mir das Festnetz Telefon, welches an der Wand befestigt
wurde – wer macht das heutzutage
noch? – und suchte die Nummer von Lee Know heraus. Ärger über mich selbst überkommt mich. Warum habe ich eigentlich auch auf ihn gewartet? Ich hätte meine Kleidung anziehen können und abhauen, endlich von diesem Psychopathen verschwinden. Aber nein, natürlich blieb ich wie ein Hund da und wartete auf das Herrchen.

Kopfschüttelnd wähle ich die Nummer von Lee Know und halte mir den Hörer an das Ohr. Wenn dieser mir sagt, dass mit Hyunjin alles in Ordnung ist, werde ich abhauen. Verspreche ich mir und lausche dem Tuten. Nach dem etwa fünften Klingeln wird der Hörer angenommen und die etwas heisere Stimme von Lee Know ertönt: »Ja? Hyunjin?« Sein Atem geht schnell und ich höre im Hintergrund, wie eine Person leise aufstöhnt. »Nein Felix, störe ich dich?«, ich kann den leicht schadenfrohen Unterton in meiner Stimme nicht verbergen. »Ja, du, Idiot«, faucht er mir entgegen. »Also, was willst du von mir? Wie du hörst bin ich beschäftigt«, wieder ertönt ein Stöhnen und ich verdrehe meine Augen. Was für ein Playboy. »Baby, wer ist das?«, sagt eine mir bekannte Stimme am anderen Ende. Ich erstarre. Herr im Himmel, bitte nicht. Das darf nicht Han gewesen sein! »War das Han?«, frage ich, obwohl die Antwort klar ist, seine Stimme würde ich immer und überall erkennen.

»Ist das Felix?«, ertönt es wieder und ich höre Lee Know aufseufzen. »Ja, das ist Felix und auf deine Antwort zurück Lee, ja Han ist bei mir«, antwortet er mir. Jesus Maria. »Du hast etwas mit Han am Laufen?«, rufe ich aus, während Han gleichzeitig verlangt: »Gib mir das verdammte Telefon, ich will mit meinem Freund sprechen!«

»Ja!«, ruft er aus und ich höre ihn frustriert ein und aus atmen. »Und nein, ich gebe dir nicht mein verdammtes Telefon!«, fährt er Han an. Wie spricht der den bitte mit Han? Wut sammelt sich in meinem Bauch. »Gib mir Han«, verlange ich und meine Stimme duldet keinen Widerspruch. »Wow, wow, komm mal runter, ich geb dir ja deinen kleinen Freund«, erwidert er und ich höre Verachtung in seiner Stimme. Ob sie mir oder Han gilt weiß ich nicht, doch ich weiß nur, dass es mich stört.

Rascheln ertönt und kurz darauf erklingt die vertraute Stimme von Han: »Oh Gott, Felix, geht es dir gut? Was hat er mit dir gemacht? Hat er dich verletzt?« Die Fragen prasseln nur so auf mich ein und er lässt mich gar nicht zu Wort kommen. »Baby, lass ihn doch zu Wort kommen«, ertönt Lee Knows Stimme, doch sie klingt ungewohnt sanft und liebevoll. Vielleicht mag er ihn doch. Ich hoffe es jedenfalls für ihn.

»Mir geht es gut. Ich habe heute den ganzen Tag alleine in seiner Wohnung herumgehangen. Ach, und er weiß mein größtes Geheimnis«, berichte ich und kann mir für den letzten Satz den ironischen Unterton nicht verkneifen. »Fuck, das klingt nicht gut. Behandelt er dich gut?«, er spricht etwas leiser. »So wie immer, ich bin, aber auch kein Engel«, erwidere ich. »Gibst du mir noch kurz Lee Know? Ich muss ihn etwas fragen«, bitte ich meinen Kumpel. »Klar, warte kurz«, erneut ertönt ein Rascheln und leise Stimmen, die sich unterhalten. »Ja?«, ertönt die schroffe Stimme von Lee Know. »Sind wir unter uns?« Ein Schnauben ertönt. »Klar.«

»Was läuft zwischen dir und Han?« Ich hätte genauso gut Han fragen können, doch mich interessiert es viel mehr, wie Lee Know ihre Beziehung ansieht. »Wir schlafen gelegentlich miteinander, nichts Ernstes«, kommt es gelangweilt zurück, doch da schwingt noch etwas mit. Etwas Liebevolles und sanftes. »Na klar, lüg mich nicht an«, erwidere ich und ein genervtes Stöhnen ertönt. »Okay, es läuft ein bisschen mehr zwischen uns als nur Sex«, kommt es gereizt zurück. Nun kommen wir der Sache schon etwas näher. »Und was fühlst du für ihn?« Ich bin gespannt auf seine Antwort. »Weißt du, dass du nervst?«, erwidert er. »Klar, und jetzt wechsle nicht das Thema und beantworte meine Frage«, fahre ich ihn an.

Ein lautes Seufzen entfährt ihm, was mich breit grinsen lässt. »Ich mag ihn, sehr sogar, okay?« Ich nicke, bis mir einfällt, dass er mich durchs Telefon nicht sehen kann. »Okay«, erwidere ich und bin mit meiner Antwort zutiefst zufrieden. »Weshalb hast du angerufen?«, fragt er mich schließlich und wir kommen zu dem wirklichen Grund, weshalb ich angerufen habe. »Es geht um Hyunjin, er ist seit heute Morgen verschwunden, weißt du, wo er sein könnte?« Besorgnis kommt erneut über mich. »Seit wann ist er verschwunden?«, fragt er mich und ich höre ebenfalls Besorgnis aus seiner Stimme heraus. »Seit neun Uhr morgens, also schon über zwölf Stunden«, antworte ich. »Ich hab keinen blassen Schimmer, wo er sein könnte. Ich rufe mal den anderen an und höre mich um, wer ihn gesehen haben könnte, okay?« Das hilft nicht gerade weiter. »Okay, ruf mich an, wenn du mehr weißt«, sage ich. »Ist gut, wir hören uns«, verabschiedet er sich. »Byee«, rufe ich und lege ebenfalls auf.

Egal wo du bist Hyunjin, bitte komm zurück, ich mache mir gerade unglaublich große Sorgen um dich.

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Vielen Dank fürs Lesen❤️

Bin für alle Änderungen offen!!🫶🏻

Tut mir leid, dass dieses Kapitel ebenfalls sehr spät kam. Momentan werden wieder eher späte Updates kommen, da meine Ferien bald zu Ende sind. Vielleicht werde ich auch nur noch jeden zweiten Tag Updaten, ich muss noch schauen.

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Hate At First Sight - HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt