8th Chapter

137 16 30
                                    

Hyunjin

Verfluchte Scheiße. Was habe ich getan? Warum habe ich es getan? Wie konnte ich so etwas zu lassen? Und was die größte aller Fragen ist, was ist nur mit mir los? Wenn dieser Mann in meiner Nähe ist, will ich ihn leiden sehen und auf der anderen Seite will ich ihn küssen bis zum Gehtnichtmehr.

Dann realisiere ich es. Ich habe keinen Plan. Und bin mir meiner Gefühle nicht bewusst und weiß gar nicht, was ich will. Doch das soll sich ändern. Jetzt, heute. Schweigend essen wir das Frühstück auf, bis kein Krümmel mehr übrig ist. Das befriedigende Gefühl von Sättigung kommt in mir auf. »Ich muss heute noch ein paar Besorgungen machen, daher wirst du den ganzen Tag alleine sein«, sage ich und stehe auf. Ich habe einen Plan und den muss ich jetzt weiterverfolgen. Was auch immer diese Gefühle in mir sind, ich muss mir dessen bewusst werden und erst dann, kann ich weiter an dem arbeiten, was ich gerade angefangen habe. Das Gefühl, dass ich einen großen Fehler begangen habe, schleicht in mir auf.

Ich gehe in mein Zimmer, ziehe mir etwas andere an, putze mir die Zähne und verlasse dann die Wohnung. Mit dem Auto fahre ich in die Stadt und halte vor dem Laden von Sandy, einer Bekannten von mir – beziehungsweise meine beste Freundin. Ich steige aus und gehe schnurstracks auf die Ladentür zu. »Morgen«, begrüße ich die Kunden im Laden und gehe nach hinten ins Büro. Kurz klopfe ich an die Tür, an der ein Schild hängt, mit Betreten Verbot darauf. »Sandy?«, rufe ich und trete dann ein. »Ja, Süßer?«, kam es zurück und eine hochgewachsene Blondine tritt aus einem der Räume, die in dem Büro sind, heraus. »Wie kann ich dir helfen, Hyunjin?«, fragt sie mich und kommt mit grazilen Bewegungen auf mich zu.

»Hast du heute noch Zeit für mich?« Ein Grinsen bildet sich auf ihren Lippen, sie weiß, was ich damit meine und sie weiß auch, weshalb ich hier bin. Wegen meines verdammten Problems. »Klar, für dich doch immer, kleiner«, sagt sie und deutet mir, ihr zu folgen. »Was beschäftigt dich denn jetzt wieder?«, fragt sie und wirft mir über ihre Schulter einen prüfenden Blick zu. Wir betreten einen kleinen, aufgeräumten Raum, mit weißen Wänden und hellem Parkettboden. In der Mitte steht eine Massageliege, sonst ist der Raum leer.

Ich seufze auf und lege mich auf die Liege. »Ich habe scheiße gebaut«, gestehe ich und seufze erneut auf. »Ich meine, was ist in mich gefahren, dass ich so etwas getan habe? Wieso erweckt er solche Gefühle in mir? Was soll ich jetzt tun, Sandy?«, jammere ich. »Wow, wow, wow. Jetzt erst mal von Anfang an, was hast du getan?« Erneut verlässt ein Seufzer meinen Mund. Dann hole ich tief Luft und erzähle ihr von den letzten Geschehnissen, wie ich Felix drohte, ihn regelrecht entführte und meine Gefühle, die momentan verrückt spielen.

»Junge, junge, du hast echt scheiße gebaut«, sagt Sandy und schüttelt den Kopf. Ihre Hände legen sich auf meinen Rücken und fangen an, mich zu massieren. Ein wohliges Stöhnen schlüpft über meine Lippen. »Tut das gut?«, lacht Sandy und ich nicke zustimmend. Meine Augenlider schließen sich flatternd. »Mein Tipp, wird dir deine Gefühle bezüglich des Jungen klar und entschuldige dich bei ihm«, sagt sie und drückt mir ihren Daumen auf einen Knoten. Autsch. Das war mit Absicht.

»Hmm, vielleicht«, brumme ich. »Erzähl ein bisschen von ihm«, verlang sie und bearbeitet meinen Rücken weiter. Oh, das fällt mir leicht. »Heute Morgen hat er Frühstück gemacht und nicht nur Brot und Marmelade, nein, das volle Programm, mit Eiern, Speck, Pancakes und so«, ein seliges Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. »Er hat ein freches Mundwerk. Gestern ist das beste Beispiel, ich hatte ihm ein verdammtes Messer an die Kehle gehalten ... Autsch!«, empört will ich mich umdrehen, doch Sandy drückt mich auf die Liege. Ihr Ellenbogen drückt schmerzhaft auf meine Wirbelsäule und ihr Daumen bohrt sich in meinen Knoten. »Du hast diesen armen Kerl mit einem Messer bedroht? Bist du noch ganz bei Trost?!«, faucht sie und drückt noch stärker zu. Ich ächze auf. »Ich war nicht ich selbst!«, krächze ich. Auf einmal ist sie verschwunden. »Sag mir bitte nicht, du hast es wieder getan«, ihre Stimme klingt brüchig. »Es tut mir leid, Sandy«, meine Stimme klingt leise und abgestumpft. Ich hasse mich, dafür, dass ich es wieder getan habe.

»Ich dachte du hast es hinter dir!«, schreit sie mich wütend an. Ich richte mich auf und blicke sie an. Schmerz und Trauer verschleiert ihren Blick. »Warum kannst du deine Finger nicht von dem Zeug lassen? Siehst du nicht, wie du die Kontrolle über dich verlierst?«, ihre Stimme bricht und schluchzend dreht sie sich von mir weg. »Sandy, ich ...«, fange ich an. Wutentbrannt dreht sie sich zu mir herum und scheuert mir eine. Meine Wange schmerzt, doch er übertrifft nicht der Schmerz in meinem Inneren. »Du warst ein Jahr lang clean, Hyunjin. Ein verdammtes Jahr lang!« Ihre Hand schlägt gegen meine Brust, immer und immer wieder. Und ich lasse es zu, genieße den leichten Schmerz auf meiner Brust, denn er lenkt von dem Schmerz in meiner Seele ab.

»Verschwinde von hier! Mein letzter Tipp für dich, kleiner, lautet: entschuldige dich bei ihm und erzähle es ihm. Dann lass den armen Kerl in Ruhe, bevor du ihn zerstörst. Du bist wie Dynamit, Hyunjin. Zerstörst alles, was in deiner Nähe ist«, ihre Stimme klingt resigniert und Angst schnürt mir die Luft zu. »Sandy ...«, in ihrem Namen liegt so viel mehr. Die Frage, ob sie unsere Freundschaft beendet und ob sie mich einfach so aus ihrem Leben schließt. »Nein, es ... Ich brauche momentan einfach ein bisschen Abstand, okay? Ich melde mich bei dir«, dann dreht sie sich wieder um. Ich nicke, obwohl ich weiß, dass sie es nicht sehen kann und verlasse betrübt den Laden. Verdammter Mist, was habe ich nur getan?

~~~

Ich vermute, ich mag dieses Kapitel nicht, weil es ziemlich verwirrend ist.

Jedenfalls wird das nächste Kapitel aufklärender sein.

Vielen Dank fürs Lesen❤️

Vielen Dank fürs Lesen❤️

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Hate At First Sight - HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt