20th Chapter

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Hyunjin

Ich konnte meinen Augen nicht trauen, als er vor mir stand. Er ist tatsächlich gekommen. Und er sieht verdammt heiß aus, in diesem dunkelblauen Anzug. Zum Anbeißen. Bei seinem Anblick verschlug es mir den Atem, wie er mich so unschuldig anblickte, aber sein Körper in diesem hammerheißen Ding steckte.

Schnell denke ich an etwas anderes, während sich eine Körperregion bei mir verhärtet. Mist. Mist. Mist!

Nachdem wir auf der Lounge ein Apéro hatten, führte und der Kellner zu einem Tisch am Eingang des Parks. So sitzen wir an einem hübschen Zweier-Tisch im Kerzenlicht und blicken uns tief in die Augen. Unsere Hände sind nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt und dennoch fühlt es sich wie tausende Kilometer an. Wie gerne ich doch seine Hände halten möchte. Soll ich es etwa tun? Warum nicht? Schließlich lebt man nur einmal, oder etwa nicht?

Kurzerhand lege ich meine Hände auf seine und verschmelze sie miteinander. Es fühlt sich toll an, wenn nicht sogar himmlisch. Diese kleine, zarte Hand in meiner fühlt sich so richtig an. »Felix, es tut mir leid, alles. Was ich getan habe, was ich sagte, dass alles stimmt nicht. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen«, spreche ich nach unendlichem Schweigen. Ein zartes Lächeln bereitet sich auf seinem Gesicht aus. »Ich habe dir doch schon längst verziehen, du Dumpfbacke. Ich wollte dich doch nur noch etwas quälen«, gibt er grinsend von sich. Vor Erleichterung sackt mir das Herz in Stück nach unten und es fühlt sich an, als, ob die ganze Last von meinen Schultern gefallen ist. »Wirklich«, hauche ich fassungslos und blicke dieses wundervolle Geschöpf vor mir an. Er hat mir verziehen. »Ja, wirklich, du hattest mich beinahe in der Abstellkammer«, erwidert er grinsend. Sofort huschen meine Gedanken in Regionen, in denen sie nichts zu suchen haben, aber fuck! Ich kann nicht an was anderes denken!

»Du bist unglaublich, weißt du das?« Mit einem amüsierten Blick betrachtet er mich. »Jetzt schon«, erwidert er erheitert. »Ich meine es ernst, Felix. Du bist unglaublich und noch so viel mehr«, ernst blicken wir uns an, unsere Augen vermischen sich miteinander und ich fühle alles. Jedes Stückchen Liebe, welches ich für ihn empfinde, jede Fürsorge, Lust, Zuneigung und was weiß ich noch alles. Es überrumpelt mich und löst in mir das Bedürfnis aus, ihn zu küssen, mit ihm zusammen zu sein, ihn meinen Eltern vorzustellen und halt diesen ganzen Pärchen Kram. Sowas wollte ich noch nie und einerseits jagt es mir eine Heidenangst ein, doch anderseits freue ich mich, weil ich es will, so sehr!

Seine warme Hand liegt immer noch in meiner. Unsere Köpfe nähern sich leicht und gerade als ich denke, unsere Lippen berühren sich, ertönt ein leises Räuspern neben uns und der Kellner steht mit unserem Esse bereit. »Soll ich etwa später noch einmal ...«, fängt er an, wird aber von mir unterbrochen: »Nein, nein, schon gut. Vielen Dank.« Ich sehe ihm die Verlegenheit an, als er schnell die Teller abstellt und hastig verschwindet. »Ich glaube, der arme Kerl ist mehr als ein bisschen verstört«, gibt Felix amüsiert von sich. »Was ist so verstörend an einem schwulen Pärchen?«, rutscht es mir heraus. Ich merke meinen Fehler erst dann, als Felix kurz alle Gesichtszüge entgleisen, über was ich gerade gesagt habe - unterbewusst. Oh Mann, er muss mich wohl mehr durcheinander bringen als ich dachte.

»Ehm ...«, kommt es stotternd aus meinem Mund. Für einmal weiß ich nicht, was ich sagen soll. »Guten Appetit«, ich hebe mein Glas und fange an zu Essen. Mist, das wollte ich nicht sagen, jetzt herrscht nämlich eine angespannte Stimmung zwischen uns. Gut gemacht Hyunjin, wie immer hast du alles verbockt. Ich könnte mich Ohrfeigen und in den Hintern treten. Soll ich es zurücknehmen? Doch das stimmt ja nicht, ich möchte mit ihm zusammen sein, ein Date haben, kuscheln, rummachen und weiß Gott noch alles. Ich möchte dieses kitschige Zeug mit ihm machen. Und anlügen will ich ihn schon gar nicht.

»Tut mir leid, wenn ich dich vorhin damit überrumpelt habe«, fange ich leise an. »Eigentlich wollte ich es jetzt noch nicht sagen, vielleicht etwas später.«

Felix blickt von seinem Essen auf. Sein Blick ist für mich verschlossen und ich habe keinen blassen Schimmer, was er gerade denkt. »Schon gut, ich denke, es ist noch etwas zu früh, aber ich habe nichts dagegen, in welche Richtung unsere Beziehung geht«, spricht er nach langem schweigen endlich. Mir fällt praktisch ein Stein vom Herzen. »Wirklich?«, er nickt zustimmend.

Wir essen weiter, unsere Unterhaltung bleibt jedoch oberflächlich, trotzdem ist die komische Stimmung von vorhin verschwunden. Gerade sind wir mit dem Dessert fertig geworden und ich zahle den Kellner das nötige Geld. Zusammen verlassen wir den Park und spazieren Händchenhalten – es hat mich extrem viel Überwindung gekostet, seine Hand in meine zu nehmen – zu ihm nach Hause. Ich möchte nicht, dass ihm etwas passiert beim nach Hause gehen, weshalb ich ihn – trotz Protest seiner Seitz – nach Hause begleite.

»Wie hast du es heute gefunden?«, frage ich in die Stille hinein. Niemand ist mehr unterwegs, nur noch wir, die Häuser, der Mond und die funkelnden Sterne. »Es war wundervoll, du hast dir wirklich was ausgedacht«, murmelt er leise und legt seinen Kopf leicht an meine Schulter. Wir kommen bei seinem Haus an, jedoch will niemand unsere Hände lösen, weshalb wir Händchenhalten vor seinem Eingang stehen. »Vielen Dank«, flüstert er. »Das war einer der schönsten Abenden seit langem.« Er kommt langsam näher, bis wir Brust an Brust stehen und unsere Gesichter sich fast berühren. »Nein, ich will mich bedanken, dafür, dass du mir eine zweite Chance gegeben hast«, hauche ich. Wir nähern uns noch mehr. Über unseren Köpfen funkeln die Sterne, warme Luft umgibt uns und lässt es unwirklich – wie ein Traum – erscheinen. Wir blicken uns tief in die Augen, zwischen unsere Lippen würde kein Blattpapier mehr passen. Und dann fallen seine Augen flatternd zu und ich überbrücke die letzten Millimeter zwischen uns.

Als unsere Münder aufeinander treffen, fühlt es sich wie eine Explosion an. Mein ganzer Körper fängt an zu kribbeln, als seine vollen, weichen Lippen sanften Druck auf meine Ausüben. Ein Stöhnen entgleist meiner Kehle, als seine Zunge über meine Unterlippe fährt und stumm um Einlass bittet, bis jetzt hat er noch die Kontrolle, aber nicht mehr lange. Der Kuss, welcher anfangs zögerlich und herantastend war, wurde immer wie wilder und stürmischer. Nun habe ich die Kontrolle übernommen und bugsiere uns zur nächst besten Wand. Ich drücke den Kleineren an die Wand, während meine Hände auf Wanderschaft gehen. Ich fahre über seine steinharten Bauchmuskeln, welche unter meine Berührung zu zucken anfingen und weiter nach oben zu seinen Nippeln, welche ich zwischen meinen Fingern zwirble und ihm leise, zum Niederknieende Geräusche entlocken. Seine kleinen Hände gehen ebenfalls auf Wanderschaft und fahren meinen Rücken hoch und runter, bis sie im Saum meines Hemdes verschwinden und meinen Oberkörper erkunden gehen. Keuchend vertiefe ich den Kuss und ziehe ihn noch näher an mich heran. Meine pochende Erektion drückt an seinen Bauch, während ich seine an meinem Oberschenkel spüre. Dass es ihm genau so gefällt wie mir, macht meine Lust noch rasender und alles in mir schreit nach mehr, doch etwa nicht nach dem ersten Date, welches mehr als Entschuldigung dient?

Heftig atmend löse ich mich von ihm und ernte ein leises, unzufriedenes auf wimmern. »Warum hast du aufgehört?«, fragt er außer Atem. »Weil ... Willst du heute schon so weit sein?«, hacke ich nach. »Wer sagt den, dass wir Sex haben müssen? Wir können auch ganz viele andere Dinge machen, die genauso viel Spaß machen«, erwidert er anzüglich grinsend, während mir alle Gesichtszüge entgleisen.

Sollen wir das wirklich machen?

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So, jetzt bin ich aus meinem Urlaub zurück und werde wahrscheinlich mehr Zeit zum schreiben haben.

Wie fandet ihr es?

Vielen Dank fürs Lesen❤️

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Hate At First Sight - HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt