14th Chapter

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Hyunjin

Ein Atmen. Aus atmen. Ein Atmen. Aus Atmen. Mit ruhigem und regelmäßigem Atem liegt sein Kopf auf meiner Schoss und lässt meine Lider ebenfalls schwer werden. Ich betrachte seine Miene, welche friedlich wirkt und muss Lächeln. Wie kann ein Mensch nur so unschuldig und gleichzeitig so versaut wirken?

Er zieht mich auf magische Weise an, welche ich nicht beschreiben kann. Doch seit dem ersten Moment an, als er diese Wohnung betreten hat, spüre ich etwas Wildes, unkontrollierbares in mir. Obwohl ich ihm am liebsten die Kleider vom Leib reißen will, weiß ich, dass ich ihn gehen lassen muss. Ich meine, welcher Vollidiot entführt seinen Feind schon zu seiner Wohnung? Was für einen Mensch bin ich, wenn ich das tue? Natürlich habe ich lange darüber nachgedacht, wie es jetzt weiter gehen soll und bin auf den Entschluss gekommen, dass es das Beste ist, wenn ich ihn gehen lasse.

Felix neben mir fängt sich an zu bewegen und auf einmal schlingt sich ein paar Arme um mich. Erschrocken bleibe ich wie erstarrt liegen und starre an die weiße Decke. Er umarmt mich. Wärme steigt in meiner Brust auf, doch ich verscheuche sie wütend und befreie mich aus dem klammernden Griff. Schnell stehe ich auf und will fluchtartig aus dem Zimmer flüchten, doch dann bleiben meine Füße wie eingefroren stehen. Ich blicke zu dem jungen Mann auf meinem Bett hinunter und spüre Wehmut. Ich möchte ihn nicht gehen lassen, aber ich muss. Es ist das beste für ihn und für mich, wenn wir wieder in unsere normale, alltägliche Routine abtauchen. Mit neuer Entschlossenheit verschwinde ich aus dem Zimmer und gehe in die Küche, um Kaffee zu machen. Vor meiner Hightech Kaffeemaschine bleibe ich stehen und drücke die nötigen Knöpfe, um die heiße Brühe herauszulassen. Ein Räuspern hinter mir schreckt mich hoch und lässt mich herumwirbeln. Vor mir am Esstisch sitz Lee Know und blickt mich forsch an. Die altbekannte Kühle liegt in seinem Blick, welche ich so sehr an ihm schätze, er tut alles, ohne mit der Wimper zu zucken und mit einer koordinierten, gelassenen Kühnheit.

»Lee Know«, begrüße ich den Koreaner und werfe ihm einen bösen Blick zu. »Was willst du hier? Und vor allem, was zum Teufel hast du hier in meiner Küche verloren?«, fahre ich fort und trete auf ihn zu. »Dir auch einen wunderschönen, guten Morgen, Hyunjin«, begrüßt er mich. »Beantworte meine Frage«, entgegne ich knurrend. »Komm mal runter, Boss. Ich bin hier, weil du dich seit längerer Zeit nicht mehr gemeldet hast.« Dann sagt er für eine Weile nichts mehr und ich blicke ihn abwartend an. »Na ja und wir haben uns Sorgen gemacht«, druckst er dann herum. »Okay«, erwidere ich kühl und werfe ihm einen abwartenden, gelangweilten Blick zu. »Wir haben seine Freunde rund um die Uhr beschattet, nichts Auffälliges oder so«, fährt er fort. Ich nicke und lausche gespannt seinen Worten. »Was willst du jetzt mit dem Jungen machen? Wir können diese Ratte nicht hier behalten, am besten schickst du ihn zurück in sein Drecksloch und tust so, als ob er nie bei dir gelebt hat«, sagt Lee Know und entfachtet mit seinen Worten ein Feuer in mir. Ein wütendes, loderndes Feuer. Doch ich weiß, dass er recht hat, weshalb ich dieses Gefühl in mir erlösche und ganz tief begrabe. »Du hast recht, hier konnte er sich den ganzen Tag lang ausruhen und auf der faulen Haut herumliegen, doch das ist jetzt vorbei, wir schicken ihn wieder nach Hause. Hoffentlich denkt der Mistkerl jetzt nicht, dass wir ihn nicht mehr terrorisieren«, sage ich und lache dreckig auf. Am liebsten hätte ich mein Gesicht angewidert – von mir selbst – verzogen.

Lee Know stimmt in mein Lachen ein, während Galle meine Kehle empor kriecht und hinaus will. Was ziehe ich hier nur für eine Scheiße ab? Doch es ist nötig, sonst ziehe ich ihn in diese ganze Scheiße mit hinein, welches bekannt als mein Leben ist. »Mann Alter, du tust mir echt leid, diese ganze Zeit mit ihm abgesessen zu haben. Ich an deiner Stelle wäre wohl schon längst schreiend davon gelaufen«, lacht Lee Know und schlägt mir auf die Schulter. »Keine Ahnung, wie ich das überlebt habe«, stimme ich lachend zu. Doch es war nicht schlimm, mit ihm Zeit zu verbringen, es war eigentlich schön. Ich habe diese Zeit mit ihm genossen, nur werde ich diese Tatsache niemandem erzählen und schön für mich behalten. »Ich schicke den Hurensohn heute nach Hause«, informiere ich meinen Kumpel. Dieser nickt und sagt dann lachend: »Am besten nackt, sodass ihn ein paar geile Schwuchteln finden.« Innerlich zucke ich vor Schreck zusammen, während ich mir äußerlich nichts anmerken lasse und schallend auflache. Hinter mir höre ich jemand erschrocken aufkeuchen und als ich mich umdrehe, sehe ich seinen grauen Haarschopf, der hinter der Tür hervorlugt. Lee Know hat ihn ebenfalls erblickt und geht mit schnellen, lauten Schritten auf ihn zu. Mein Herz zieht sich vor Schreck zusammen, während ich zuschaue, wie Lee Know ihn am Kragen packt und aus seinem Versteck zieht.

»Hast du uns gerade belauscht, Lee?«, knurrt Lee Know und schleicht ihn in die Mitte des Raumes. Dann lässt er ihn wie eine heiße Kartoffel fallen und sein Körper schlägt hart auf. »N ..., Nein?«, seine Antwort klingt wie eine Frage, während er sich aufrichtet, um auf selber Höhe wie mein Kumpel zu sein.

Lee Know ballt seine Hand zu seiner Faust, doch ich lege ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. »Lass ihn, ich werde mich um ihn kümmern«, meine Stimme klingt wie ein Befehl, weshalb Lee Know seine Hände abwehrend in die Luft hält. »Alles klar, Boss«, mit diesen Worten dreht er sich um und verschwindet aus der Tür. Kaum hörte ich das Klicken des Schlosses, drehe ich mich wütend zu ihm herum. »Was soll der Scheiß?«, fahre ich ihn an. Nun ebenfalls wütend, steht er auf und richtet sich vor mir zu voller Größe auf. »Das fragst du mich noch? Ich habe alles gehört, Hyunjin, jedes einzelne, schmutzige Detail!«, brüllt er mich an. »Na und? Das stimmt doch alles!«, rufe ich aus. Ein verletzter Ausdruck huscht über sein Gesicht und versetzt mir einen Stich ins Herz. Verflucht, so habe ich das doch nicht gemeint! »Felix«, fange ich bekümmert an, doch der jüngere dreht sich mit verschlossener Miene von mir weg. »Ich gehe, das ist wohl das beste für uns beide. Oder jedenfalls nur für mich«, sagt er mit bedächtiger Stimme. Dann verschwindet er in meinem Zimmer und kommt nach wenigen Minuten angezogen zurück. Ohne mich noch eines Blickes zu würdigen, läuft er an mir vorbei und aus der Tür hinaus. Aus meinem Leben. Aus meinem Herzen. Weg. Er ist weg. Durch mich, da ich es verkackt habe, mal wieder. Na toll.

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Okay, wieder einmal ein Kapitel von hier. Tut mir unglaublich leid, dass so wenig kommt.

Und kommt es nur mir so vor, oder wird die Story von Kapitel zu Kapitel schlechter? Jedenfalls habe ich nicht besonders das Gefühl, dass sie gut kommt. Was findet ihr? Irgendwelche Änderungen? Und bitte seit Knallhart!!

Vielen Dank fürs Lesen❤️❤️

Vielen Dank fürs Lesen❤️❤️

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Hate At First Sight - HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt