Behind the shadows of Blackwood || Mafia

Kapitel 5

▄︻デP̷l̷a̷y̷ ̷w̷i̷t̷h̷ ̷m̷e̷══━一

Anna lief wieder einmal halbwegs verloren über den Pershing Square. Vorbei an den großen Roten Kugeln. Diesmal allerdings war ihr Handy vollständig aufgeladen. Anders als ihre Energie. Aber das sollte sich sehr bald legen. Sie war müde. Die Blondine passierte die Grünfläche, auf der noch immer kiffende Jugendliche herumlungerten. Mike hatte sie die halbe Nacht wach gehalten, dadurch hatte sie leider nur bis Elf Uhr geschlafen. Früher schon war sie viel zu früh wach gewesen, mit dem Unterschied das ihr Körper das vollkommen in Ordnung fand und immerhin sonst auch genug Schlaf bekam. Zumindest früher als sie noch ein Kind gewesen war. Danach hatte er sie nämlich auch oft die Nächte wach gehalten. Sie hatte ihn trotz allem noch immer lieb.

Warum sie hergekommen war? Sie wollte Emre eine Chance geben. Jetzt, da sie offiziell wusste, dass Mike wenig Zeit für sie hatte, musste sie sich schließlich Freunde suchen. Schon immer kam sie mit Männern besser zurecht als mit Frauen. Das konnte davon kommen, dass sie einfach attraktiv war oder aber auch an ihrer Gelassenheit liegen. Jedenfalls brauchte sie ihn vielleicht ja doch. Der erste Eindruck sollte nicht für sie entscheiden. Es war doch nur ein dummes Bauchgefühl, wegen so etwas wollte sie niemanden verurteilen.
So lief sie nun wieder über die Roten Steine des Parks. Um ehrlich zu sein hatte sie Emres Gesicht gar nicht mehr so tief in ihrem Kopf verankert. Sie hoffte einfach innigst das er die Wiedererkennen würde. Das war auch immer schon so gewesen. Immerhin hatte sie ihn einmal gesehen und das nicht wirklich lang. Auch wie Simo aussah war ihr schleierhaft.

Die Frau lief zurück zu ihrem Auto und lehnte sich gegen die warme Motorhaube. Mit ihren zarten Fingern strich sie über den pinken Lack. Auch wenn eine Frau mit pinkem Auto einen eher an Barbie erinnerte da es nun doch eine Klischee Farbe war, so fand sie es trotzdem cool. Irgendwann würde sie sich ein paar Anime Aufkleber auf die Seiten machen lassen. Da war sie sich jetzt schon sicher. Eine großbusige Anime Frau die einen zum einsteigen einlud. Wer träumte nicht davon? Sie würde bei Zeiten Mike mal ihre Idee stecken, das würde sogar er befürworten. Bei Autos waren sie sich so gut wie immer einig. Unfreiwillig fand eine Zigarette den Weg in ihren Mund. Die Frau nahm einen Zug. Sie hatte es vermisst zu rauchen. Leider. Es war ein guter Zeitvertreib und sie genoss den Nikotin Kick, den sie jedes Mal bekam. Wahrscheinlich war es bei ihr viel stärker wie bei anderen Menschen. Sie wollte ihn erhalten und rauchte aufgrund dessen nur selten. Ein Blick auf ihr Handy sagte ihr, dass Emre schon fast Dreißig Minuten verspätet war. Mittlerweile überlegte sie, ob sie sich nun eher doch mit Simo treffen sollte. Sie hatte ihn auch bereits gefragt. Der Typ wirkte als hätte er eh nichts besseres zu tun. Und wie aufs Stichwort vibrierte ihr Handy. Ihre Blicke wichen herüber zur anderen Straßenseite. Aus einem unscheinbarem grauen Auto grüßte sie, mit einer coolen Handbewegung, ein Mann. Wahrscheinlich Emre. Die Frau stieg zurück in ihr Auto.

Emre fuhr vor ihr her, sie war sich nicht sicher wohin er wollte, doch sie Folgte dem Mann. Erst ging es ein Stück nach Westen, dann hinauf auf den Highway 10 bis nach Santa Monica. Jetzt glaubte sie es zu wissen. Der Santa Monica Pier. Ein Ort den man auch kannte, wenn man nicht aus LA kam. Sie konnte anhand des Parkplatz mangels, genau sagen das dieser Ort recht beliebt war. Mit hoffen und bangen, hatte sie grade so den letzten abstauben können.

Die beiden liefen den hölzernen Bürgersteig entlang. Gleich drei Restaurants hintereinander begrüßten einen. Von ihnen aus hatte man allerdings in beide Richtungen scheinbar aber nur einen Blick auf Parkende Autos. Dort hoffte sie nicht mit Emre essen gehen zu müssen. Sie hielt einen respektvollen abstand zu den Mann, trotz der Menschenmengen, die er allerdings zu Nichte machte. Das tat er definitiv mit Absicht. Ihr wurde wie aufs Stichwort unwohl. Dabei hatte er doch kaum etwas getan. Anna hoffte innigst das er das Ganze nicht für eine Art Date hielt. Sie liefen weiter, vorbei an Ständen mit Kleidung, Souveniers, Essen und noch mehr Restaurants. Das Riesenrad, welches sie schon von weitem hatte sehen können, kam ihnen verdächtig nahe. Er nahm ihr Handgelenk und zog sie durch einen großen roten Kraken, der ein Tor festhielt. Auf dem grünen Gerüst befand sich ein gelbes Schild, in fetten Buchstaben stand darauf Pacific Park geschrieben. Hinter Pizza Hut und Taco Bell begrüßten sie Stände, wie sie sie aus dem Rummel kannte. Emre führte sie zielstrebig hindurch bis zum Pacific Wheel. Die beiden mussten nicht einmal lange anstehen. Am liebsten wäre sie geflüchtet. Mit Emre wollte sie auf keinen Fall eine längere Zeit in einer engen Kabine verbringen. Sie fühlte sich trotz allem unwohl neben ihm. Einen Tag am Pier zu verbringen war dabei doch eigentlich sogar eine schöne Idee. Das sollte sie doch schätzen oder? Warum konnte sie es nicht? Ihre Mutter hatte sie oft undankbar genannt, in diesem Moment würde sie ihr definitiv zustimmen. Die Aussicht machte einiges an der unangenehmen Situation wieder gut. Der Rummel sah von oben, trotz des Faktes, das es Tag war, erstaunlich aus. Die ausgelassenen Menschenmengen und die Farbenfreude. Das andere was sie ebenso wunderbar sehen konnten war das Meer. Jetzt wo der Schnee endgültig verschwunden war, enthüllte sich der wahre Glanz von Los Angeles. Sie konnte kaum fassen das sie hier war.