Kapitel 16
(Daichi's Sicht:)
Das zusätzliche Training, dass wir bereits vor dem Essen ausgemacht hatten, zog sich für mich wie eine Ewigkeit hin. Eigentlich wollte ich nichts anderes machen, als hier zu trainieren. Doch ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Meine Gedanken schweiften immer wieder zu dem Mädchen, dass aus der Mensa geflohen war. Eigentlich wollte ich ihr ja sofort hinterher, doch Sugawara hatte recht. Ich sollte ihr Zeit geben um sich zu sammeln. Vielleicht kam sie mit der Situation auch nicht klar, genauso wenig wie ich selbst?
Ich konnte keinen Ball retten. Immer wieder hörte ich den dumpfen Aufschlag auf den Hallenboden und verfluchte mich innerlich selbst. Immer wieder hatte ich vor meinen innen Augen das Szenario zwischen d/NN und den anderen Jungs. Dabei kam wieder und wieder diese eine Frage auf: Was ich für d/NN empfand oder fühlte ich mehr für Yui?
Aus den Augenwinkeln sah ich wie der silberhaarige Zuspieler, mit wütendem Gesichtsausdruck, auf mich zu kam. Eine leichte Gänsehaut lief mir über den Rücken, als ich sein, vor Wut, verzogenes Gesicht sah. „Daichi!" Rief er scharf und ich schluckte schwer, während ich ihn bedröppelt ansah. „Konzentrier dich endlich auf das Training! Das ist ja kaum noch mit anzusehen." Fing er an und fing an mich zu mustern, ehe er seufzte.
Allen Anschein nach wusste mein bester Freund was in mir vor ging und winkte unser Ass hinzu. „Entschuldigt. Wir werden euch verlassen und den Kopf unseres Kapitäns gerade rücken!" gab Sugawara von sich und das in einem Ton den ich nur schwer deuten konnte. So sah ich beide überrascht an, als sie mich aus der Halle schliffen, während die Zwei sich ein ruhiges Plätzchen suchten.
Irgendwann saßen wir auf den Bänken vor der Mensa und sahen in den Himmel. „Also was ist los, Daichi?" Erklang die helle und angenehme Stimme von Sugawara. Schwer seufzte ich und ließ meinen Blick auf den Boden vor uns wandern. „Ich habe immer wieder das Szenario von vorhin im Kopf.." begann ich leise zu sprechen. „Wie d/NN aus der Mensa gegangen ist? Nachdem Bokuto gemeint hat, dass Akaashi sie auch mag?" fragte unser großes Ass. Was sollte ich darauf hin erwidern? Genau das ging mir durch den Kopf. Was war, wenn sie doch auf den Zuspieler stand? Ich lehnte mich an dem kühlen Holz der Bank zurück und starrte vor mich hin. „Ich denke auch an Yui. Ich dachte immer, dass sie die Eine für mich wäre und ich sie irgendwann zur Frau nehmen würde. Aber jetzt.." ich seufzte und ließ den Satz in der Luft hängen. Meine Verzweiflung wuchs mir über den Kopf. Schwer atmend fuhr ich mir durch die Haare, ehe sich ein großer Kloß in meinem Hals bildete. Ich konnte die Blicke meiner beiden Freunde auf mir spüren und hörte ein leises Seufzen. „Du weißt, dass sich Gefühle ändern können oder?" hakte der silberhaarige Zuspieler vorsichtig nach. Selbst mit meiner Fassung ringend nickte ich. „Was würde für dich schlimmer? Wenn Yui jemanden finden würde der sie glücklich macht oder d/NN?" hakte der braunhaarige Riese neben mir nach. Ich spürte wie meine Schultern immer schwerer und schwerer wurden, genauso wie mein Herz, ehe ich versuchte mit den Schultern zu zucken. „Ich weiß es nicht.." krächzte ich verzweifelt.
Beide Überlegungen fühlten sich falsch an. Schließlich wollte ich doch das Beide jungen Frauen glücklich waren mit oder ohne mich. Dennoch war ich der Verzweiflung nahe. Was sollte ich tun? Sollte ich mich von beiden fernhalten? Aber verletzte ich dann nicht bereits beide junge Frauen? „Was soll ich eurer Meinung nach tun?" hakte ich vorsichtig nach und hörte wie meine Stimme zu brechen begann. Eine warme Hand legte sich auf meine linke Schulter. Mein Blick schweifte zu unserem Zuspieler. Aufmunternd sah er mich an. „Nur dein Herz kann dir sagen, welche der Beiden die Richtige ist für deine Zukunft. Aber verbau dir nicht die Chance das Mädchen kennen zu lernen." Sagte er mir und ich nickte. „Man merkt dir deine Verzweiflung an." Begann Asahi und blickte bei seinen Worten in den Himmel. „Aber ich muss Suga recht geben. Schlaf über die Sache, aber denk nicht mit deinem Verstand darüber nach. Dein Herz muss diese Entscheidung treffen." Sagte er ruhig. Leise schniefend und leicht lächelnd blickte ich die Beiden an. „Ich danke euch, dass ihr mir zuhört und immer für mich da seid." Sagte ich leise und legte meine Arme um ihre Schultern, ehe ich sie an mich zog. „Aber wehe dir, wenn du nochmal so unkonzentriert bei dem Training bist!" sagte der Silberhaarige schnaubend, ehe wir drei begangen zu lachen.
(d/N Sicht:)
Eigentlich wollte ich von jedem meine Ruhe haben, sodass ich sogar Kiyoko gesagt habe wohin ich gehe. Eine Zeitlang habe ich mir alte Fotos von meinen Freunden angesehen und mit ihnen etwas geschrieben. Doch dann, saß ich einfach nur auf der Bank und starrte in den Himmel.
Ich war, fast, soweit das ich gehen wollte. Als ich die drei Jungs bemerkte, die nicht mal fünf Meter neben mir auf einer anderen Bank saßen und dank der spärlichen Beleuchtung mich nicht sahen. Das sich lauschen nicht gehört, wusste ich. Aber es war zu verlockend um was es bei dem Gespräch der drei jungen Männer ging. So lauschte ich heimlich und mein Herz setzte für einen Moment aus. Während sich meine eigenen Gedanken überschlugen. Daichi mochte mich? Aber er mochte auch ein Mädchen namens Yui? Mein Herz wurde schwer und Tränen schossen in meine Augen. Es fühlte sich so an, als würde sich etwas schweres um mein Herz legen, während mir der Boden unter den Füßen weggerissen wurde. Meine Augen brannten verdächtig und ich spürte, dass ich jeden Augenblick in Tränen ausbrechen würde. ‚Was ist wenn er tatsächlich Yui wählt? Sie ist schließlich nett, einfühlsam und spielt selber Volleyball..' Die Beiden würden auf jeden Fall ein süßes Paar abgeben.
Schwer schluckte ich und lauschte, doch die Drei sprachen jetzt nur noch über irgendwelche belanglosen Einzelheiten oder Erinnerungen, die sie gemeinsam teilten. Mein Herz jedoch, war so schwer, dass ich es kaum schaffte aufzustehen. Nach mehreren, verzweifelten, versuchen schaffte ich es und verschwand leise in die entgegengesetzte Richtung, in der die drei Schüler saßen.
So schnell wie möglich versuchte ich in den Schlafraum zu gelangen in dem mich die Blauhaarige bereits erwartete. Ein Schleier meiner Tränen zog sich über meine Augen und ich ging durch die Gänge, ohne auf meine Umgebung zu achten. Schwer atmend kam ich an und machte die Tür meines Zimmers auf.
„D/N? Was ist passiert?" fragte mich die Stimme der zierlichen Blauhaarigen, die mittlerweile meine beste Freundin geworden war. Mit zittrigen Beinen ging ich auf sie zu und umarmte sie einfach nur, ehe ich mich an ihrer Schulter ausweinte. Ihre Arme zogen mich an ihre Brust und ich spürte die wohltuende Wärme, die Kiyoko ausstrahlte.
Lange Zeit weinte ich an ihrer Seite, während sie immer beruhigende Sachen flüsterte und über meinen Rücken strich. Erst als ich aufgehört hatte zu weinen, fragte sie mich erneut, was passiert sei. „Daichi hat Gefühle für mich und.." „Aber das ist doch gut.. oder nicht?" Unterbrach mich die Brillenträgerin verwirrt. Doch ich schüttelte nur den Kopf. „Er hat auch Gefühle für Yui." Fügte ich an und sah in das verstehende Gesicht meiner Cousine. „Aber woher weißt du das?" hakte sie erneut nach. „Ich habe, durch Zufall, gehört wie er mit Sugawara und Asahi darüber gesprochen hat." Erwiderte ich auf ihre Aussage und legte meinen Kopf auf ihre Schulter. „Aber d/N, es ist doch noch nichts verloren! Du musst ihm doch nur zeigen, dass du auch Gefühle für ihn hast." Gab sie mir den Rat. „Aber er passt doch viel besser zu Yui. Sie ist hübsch, einfühlsam, fröhlich und spielt Volleyball!" sagte ich verzweifelt. „Mach dich doch nicht kleiner, als du bist." Sagte sie liebevoll und hob sachte mein Gesicht an. Die wunderschöne Blauhaarige schenkte mir ein Lächeln, während sie vorsichtig meine Tränen, mit einem Tempo, weg wischte. „Du bist eine wunderschöne junge Frau mit strahlenden d/A Augen. Ein atemberaubendes Lächeln, dass jeden in deinen Bann zieht. Außerdem bist du humorvoll, besonnen, hilfsbereit und noch so vieles mehr." Sagte sie mir liebevoll und drückte mich sachte an ihre Seite. Schniefend blickte ich sie an und lächelte sachte. „Danke." Nuschelte ich leise.
„Du wirst ihm einfach ab morgen zeigen, dass du ihn auch gern hast." „Aber wie soll ich das den machen?" Fragte ich verzweifelt und blickte in ihre Augen. „Da finden wir gemeinsam eine Möglichkeit. Aber jetzt werden wir erst mal schlafen gehen. Den schließlich wollen wir ja keine Augenringe morgen haben oder?" fragte mich meine Cousine belustigt. Leicht lächelnd schüttelte ich den Kopf und zog mir meinen Schlafanzug an, ehe ich mich neben sie in unser Bett legte.
Wir redeten gemeinsam noch etwas über dies und das, ehe wir beide in einen traumlosen schlaf fielen.
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Tut mir sehr leid.. jetzt bekommt ihr mal ein neues Kapitel meinerseits und es ist so traurig >.<
Aber die Nachfolgenden werden besser werden, versprochen.
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Mein neues Leben (Daichi x Reader)
RomanceDu bist die jüngere Cousine von Kiyoko Shimizu und bist gerade einmal frische 17 geworden. Deine Eltern sind mit dir nach London ausgewandert, als du gerade einmal 5 Jahre alt warst. Dort hast du bis vor kurzem gelebt. Deine Eltern lebten sich ausei...