Kapitel 13

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Tatsächlich hatte ich am nächsten Tag mit Sugawara die Bestätigung für den Ausflug abgegeben und die restliche Woche, bis wir endlich fuhren, verging wie im Flug.

Mittlerweile standen meine Cousine und ich seit ungefähr Zehn Minuten vor der Schule. „Ich hasse warten.." murmelte ich grummelnd und zog meine Jacke etwas enger um mich, denn heute war es erstaunlicherweise noch sehr frisch, dafür das wir Sommer hatten. „Sie werden mit Sicherheit gleich kommen." Erwiderte meine beste Freundin, während ich nur mit meinen Augen rollte und mit meiner Zunge schnalzte. Meine Ungeduld war meine schlechteste Eigenschaft, die ich besaß. Aber was sollte ich den auch machen? Ich hasste es eben auf etwas oder jemanden zu warten.

„Entschuldigt! Musstet ihr lange warten?" hörte ich die Stimme des liebenswürdigen Setters, der selbst in dieser Hergottsfrühe so gut gelaunt schien wie immer. Ich wollte gerade ansetzten und ihm mitteilen, dass wir bereits seit 15 Minuten auf die Ankunft von dem Team warteten, doch wurde ich von meiner Cousine unterbrochen. „Nein! Alles gut, so lange warten wir nicht." Sagte sie ihm höflich, wie sie nun mal war.

Ich hingegen verdrehte die Augen und verschränkte missmutig meine Arme. Dabei viel mein Blick auf die Begleitung des silberhaarigen. Sugawara hatte, so wie fast immer, seine besten Freunde dabei. Meine Laune stieg bei dem Anblick des Schwarzhaarigen und mein Herz schlug mit einem Mal einen Takt schneller. Dennoch blieb ich in meiner ablehnenden Haltung. Dabei konnte ich den fragenden und verwirrten Blick des Schwarzhaarigen auf mir spüren.

Wenig später trafen auch die anderen aus dem Team ein und ich hörte ein lautes hupen. Das wird wohl Trainer Ukai sein.. dachte ich, während ich einen Bus einfahren sah. Das kleine Energiebündel mit den orangenen Haaren, sprang währenddessen freudig auf und ab. „Ein Trainingscamp! Ein Trainingscamp! Ich freu mich so!" schrie dieser freudig. Ich öffnete bereits den Mund, als erneut mir das Wort abgeschnitten wurde. „Sei endlich leise! Das nervt!" rügte ihn ein grimmig wirkender Kageyama. „Danke, Kageyama.." murmelte ich leise vor mich und schüttelte den Kopf.

Ein leises Lachen ertönte neben mir. „Ich wusste gar nicht, dass du so ein Morgenmuffel bist!" sagte der Kapitän der Mannschaft neben mir. Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich zu dem Schwarzhaarigen und seufzte leise. „Du hast mich ganz schön erschrocken!" murrte ich ihn an, während er entschuldigend seine beiden Hände hob. „Entschuldige bitte." Sagte er und ich seufzte leise. „Wenn man um vier Uhr morgens nicht müde ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Ich verstehe, eher die Leute nicht die so super gut drauf sind!" erklärte ich meinem Schwarm und blickte dabei nachdenklich zu Hinata. Bei dem kleinen Mittelblocker verstand ich so manche Sachen nicht. Wie konnte er immer so gut gelaunt sein und so voller Energie? Die ganze Zeit über, die ich mit ihm verbrachte, war dieser gut gelaunt und sprudelte nur so vor Energie. Es war schon beinahe beängstigend. „Ich verstehe, aber wir sitzen gleich im Bus. Da kannst du noch etwas schlafen." Versuchte mich Daichi aufzuheitern.

Ich hatte ihm ein leichtes Lächeln geschenkt, ehe ich meinen kleinen Koffer in den Bus einlud und ich danach, schweigend, einstieg. Meinen gepackten Rucksack, in dem ich alles wirklich wertvolle drinnen hatte, trug ich noch auf dem Rücken. Etwas genervt, von der Lautstärke, ließ ich mich auf irgendeinen Platz fallen und rutschte durch bis zum Fenster. Danach packte ich meinen Rucksack auf meinen Schoss und starrte aus dem Fenster. Es war irgendwie beruhigend und doch auch irgendwie Angsteinflößend die Schule so ruhig vor mir zu haben.

Der Sitz neben mir gab nach, dadurch wurde ich aus den Gedanken gerissen. Eigentlich dachte ich, dass sich Kiyoko neben mich setzen würde. Doch stattdessen hat sich ein grinsender Daichi neben mich gesetzt. Mein Herz setzte tatsächlich wieder für einen Moment aus, als der schwarzhaarige Kapitän mich, unverhofft, anlächelte. Er sagte etwas, doch mein Herz hämmerte so stark und das Blut rauschte in meinen Ohren, sodass ich kaum seine Worte wahrnahm. Ich lächelte ihn nur zaghaft an und das schien ihm Antwort genug zu sein.

Ein Ruck ging durch den Bus, als sich dieser in Bewegung setzte und man konnte deutlich die Vorfreude, der kompletten Mannschaft spüren. Die Lautstärke im Bus wurde tatsächlich, je länger wir fuhren, immer leiser. Auch ich wurde langsam immer müder. Mein Blick glitt zu Daichi, dieser hatte ebenso seine Augen geschlossen und schien zu dösen.

Leise gähnte ich und dachte mir, dass ich ihm das ganze wohl nachmachen sollte. Meine Augen vielen zu und wenig später war ich, tatsächlich bereits, eingeschlafen.

(Daichi's Sicht:)

Ich döse vor mich hin, daher zuckte ich leicht zusammen, als ich etwas Schweres auf meiner Schulter wahrnahm. Langsam öffnete ich meine Augen und erblickte eine schlafende d/N, die meine Schulter als Kopfkissen hernahm. Ein breites und verzaubertes Lächeln schlich sich auf meine Gesichtszüge. Erneut musste ich mir eingestehen, dass ich sie gern hatte und fühlte mich aber zeitgleich schlecht. Schließlich mochte ich ja auch Yui und habe sogar mit ihr geflirtet, bevor ich d/N getroffen hatte.

Ich fühlte mich schlecht, da ich der Braunhaarigen Hoffnungen gemacht hatte. Aber nicht nur deshalb melde sich mein schlechtes Gewissen, nein. Ich bin ihr regelmäßig aus dem Weg gegangen, um einer Konfrontation mit Yui aus dem Weg zu gehen. Denn irgendwo hatte ich immer noch Gefühle für die Volleyball Spielerin. Wie sollte ich mich zwischen zwei wundervollen Frauen entscheiden? Die so grundverschieden waren?

Meine Gedanken kreisten wild im meinem Kopf umher und gaben mir keine Ruhe mehr. Dennoch legte ich meinen Kopf vorsichtig auf den Schopf der d/H neben mir. Leise seufzte ich und atmete dabei ihren wundervollen Duft ein, der mir durch und durch ging. Ihre ruhige Atmung und auch ihre Nähe, ihre Wärme ließen mich langsam zur Ruhe kommen. Schließlich schlief ich ein, ohne es wirklich bemerkt zu haben.

Als ich das nächste Mal meine Augen öffnete war es bereits helllichter Tag. Ich öffnete vorsichtig meine Augen, um diese an das, ungewohnte, Licht zu gewöhnen. Mein Blick fiel auf meine Seite und ich sah, wie d/N noch neben mir, selig schlief. Für einen Moment versuchte ich mich zu orientieren, wo wir gerade sind.

Dabei fiel mein, fragender, Blick auf einen meiner besten Freunde, Sugawara. Er erhaschte meinen Blick und sah ihn lächeln. „Ihr seht süß zusammen aus!" flüsterte dieser, er saß leicht schräg mir gegenüber. „Sag mal.. wo sind wir gerade?" frage ich ihn leicht lächelnd und spürte wie ich sachte rot wurde. „Wir sind gleich da." Antworte er auf meine Frage. Dankend nickte ich ihm zu und lehnte mich entspannt zurück. Ich wollte nur für einen Moment noch diesen wundervollen Moment genießen.

Ein Ruck ging durch den Bus und auch die Mitglieder des Teams wurden langsam wieder lauter. „Wir sind da! Steigt bitte alle aus!" ertönte die freundliche Stimme unseres Vertrauenslehrers. Jetzt muss ich diesen Moment tatsächlich zerstören und d/N wecken.. dachte ich enttäuscht. Vorsichtig weckte ich das wundervollste Mädchen, dass ich kennen gelernt hatte und blickte, wenig später in ihre d/A. „Wir sind da." Flüsterte ich ihr zu und sah wie sie nickte.

Ich rappelte mich auf und streckte mich etwas, im Gang des Busses, ehe ich hinaus ging. Die frische Luft tat mir und den Anderen gut. Aufgeregtes Murmeln konnte ich hören und aus dem Augenwinkel sah ich wie meine Klassenkameradin aus dem Bus trat.

„Hallo, es freut mich euch wieder zu sehen!" hörte ich eine bekannte Stimme und blickte in katzenartige Augen. „Hallo Kuroo! Es freut mich ebenso und danke nochmals für die Einladung." Sagte ich und ergriff die ausgestreckte Hand des Kapitäns. Ich sah wie sein Blick über unser Team wanderte und an jemanden bestimmtes hängen blieb. „Ihr habt eine neue Managerin?" ich konnte deutlich die Neugierde aus seiner Stimme heraus hören und ich nickte nur. Inständig hoffte ich, dass er die Finger von ihr lies und unbewusst drückte ich seine Hand fester, die ich immer noch hielt. Was mir einen verwirrten Blick meines Gegenübers einbrachte, ehe er zu Grinsen begann. „Du magst deine neue Managerin!" sagte er und stellte dies nicht einmal als Frage, nein, er wusste es sofort.

Eine gewisse Röte schlich sich mir in meine Wangen und ich räusperte mich. „Ich weiß nicht was du meinst." Murmelte ich. „Ich will in eine Halle!!" rief ein enthusiastischer Hinata und sprang dabei bereits in die Höhe. „lasst uns gehen!" entschied ich und ging nach diesem Satz an Kuroo vorbei. „Das könnte interessant werden..." hörte ich von dem gegnerischen Kaptän noch, ehe ich bereits in dem Gebäude verschwand.


Mein neues Leben (Daichi x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt