Der Aufstieg von Asa Tsugikuni

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Akari, so der Name der Angestellten, hatte Recht: Es war an der Zeit diesen Menschen zu zeigen, dass auch eine Frau kämpfen konnte. Länger würde sie diese Meinung von Männern nicht akzeptieren. Also nahm sie das Katana mit einem festen Griff und erhob sich von ihrem Kissen.

Danke, dass Sie mir die Augen geöffnet haben. Verstecken Sie sich und kommen Sie erst wieder raus, sobald die der Mond am Himmel hell erleuchtet.", sagte sie zu der Dame, ehe sie sich umzog.

Ihren engen Kimono wechselte sie kurzerhand in ein lila-schwarz kariertes Gewand um, darunter zog sie sich ein weißes Hemd und eine schwarze Hose, an die sie auch ihr Katana mit der vorhergesehenen Scheide befestigte. Ihre langen, offenen, dunkelroten Haare, die ihr mittlerweile bis zum Po gingen band sie kurzerhand in einen Zopf zusammen, ehe sie einmal tief durchatmete. Nun war es also so weit: Es war Zeit für den Fall ihres Clans, der sie all diese Jahre nicht akzeptierte und versucht hatte mit den schlimmsten Methoden ihr ihren Willen zu brechen. Nun würden sie mit ihrem Leben dafür bezahlen. Kaum hatte sie durchgeatmet, wurde ihre Sicht wieder klar und keine Sekunde später, schnitt sie sich durch die Angestellten ihres Vaters durch: aber nur durch die, die ihr gefährlich werden konnten. All diese armen Männer hatten nicht den Hauch einer Chance gegen sie. Sie kämpfte nicht menschlich. Ihre Bewegungen waren zu schnell, als das ein menschliches Auge ihnen auch nur ansatzweise folgen, geschweige denn kontern könnten. Somit war es ein leichtes, doch ihr schwierigster Gegner sollte schließlich noch folgen.
Michikatsu trainierte gerade im Innenhof, als er im Tempel die Schreie der Samurai hörte, weshalb er sofort sein Katana schnappte und hinein stürmte. Doch er war zu spät und der Anblick, der sich im bot, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Vor seinen Füßen befanden sich 20 Samurai, die den Boden des Anwesen mit ihrem Blut färbten. Einigen fehlten die Gliedmaßen, anderen gleich der ganze Kopf. Und mitten in diesem Blutbad erkannte er seine Schwester, die gerade ihr Katana mit einem Schwung vom Blut befreite und es wieder in die Scheide steckte. Mit einem leeren Blick drehte sie sich schließlich zu ihrem völlig erstarrten Bruder an, der sein Katana mit zitternden Händen auf sie richtete. Er zitterte vor Wut, aber vor allem vor Angst. Wie konnte sie noch immer so übermächtig sein? Nein, sie konnte definitiv kein Mensch sein – In seinen Augen war sie definitiv ein Monster.

Was hast du getan, Asa? Wieso hast du all diese...unschuldigen Männer getötet?!", rief er ihr zu, hielt aber dennoch einen sicheren Abstand zu ihr, da er sich nicht sicher war, ob sie nicht auch in seine Einzelteile zerstückeln würde.

,,Weil ich sonst nie eigenständig geworden wäre. Du kannst das nicht verstehen, Brüderchen. Du wurdest nie deiner Freiheit und deines Willens beraubt, wenn du dich gegen Vater aufgelehnt hattest. Daher..werde ich dich auch verschonen: Damit du Vater erzählen kannst, wer all seine Männer getötet hat und das ich mich nun vollkommen gegen ihn wende. Ich werde ein Samurai und werde allen Menschen in Not helfen. Und niemand wird mich davon abhalten können."

,,Das...kann ich so nicht zulassen. Mord steht...unter Todesstrafe. Und wenn...Vater nicht hier ist, dann werde ich dich wohl...", doch bevor er seinen Satz zu Ende bringen konnte, steckte ihr Katana bereits in seinem Bauch, weshalb er sofort Blut spucken musste und direkt zu Boden fiel, als sie ihre Klinge aus seinem Fleisch zog.

Ich habe dich gewarnt, Brüderchen. Du hast..nach wie vor keine Chance gegen mich.", sagte sie mit einem kalten Unterton, ehe sie ihr Katana wieder in die Scheide steckte und im nächsten Moment verschwunden war.

Sie holte Akari aus ihrem Versteck und verschwand kurz darauf mit ihr aus dem blutbeschmierten Tsugikuni-Anwesen.
Ihren älteren Bruder ließ sie am Boden zurück, der anfing zu weinen und vor lauter Wut kaum noch wusste, wie er sich verhalten sollte. Doch bei einem Gedanken war er sich ganz klar: Er würde noch einmal gegen sie kämpfen und gewinnen. Koste es, was es wolle.

Die beiden Damen machten sich derweil zu einem versteckten Dorf auf, das tief in den Bergen lag und zu Fuß ungefähr 3 Tage entfernt war. Auf ihrer Reise konnte Asa bereits ihr Versprechen einlößen und einige Menschen vor Dämonen retten, die angesichts ihrer Stärke sofort Angst bekamen und lieber versuchten zu fliehen, anstatt zu kämpfen. Auch Akari war beeindruckt davon, wie Asa kämpfte und war ganz froh, sie an ihrer Seite zu haben. Ohne sie, wäre sie bestimmt schon hundert Tode gestorben. Und dann waren sie endlich angekommen: Im Dorf der Schwertschmiede. Asa wurde direkt von dem Oberhaupt empfangen und bekam erklärt, wie das Leben hier war. Und der Deal war ganz einfach: Asa beschützte das Dorf und durfte dafür hier in Frieden leben, mit der Garantie, dass ihr Vater sie hier niemals finden würde. Asa ließ sich auf diesen Deal ein und fing nun ihr Leben hier an.

Etwa 2 Jahre vergingen, in denen Asa ihren Schwertkampf perfektionieren und ihre Techniken gegen die Dämonen ausbauen konnte. Sie lebten ein ruhiges Leben, jeden Tag sah sie die selben Personen, mit denen sie sich super verschwand und es verging kein Tag, an dem sie sich nach zuhause sehnte. Ganz im Gegenteil: Sie war froh es endlich hinter sich lassen zu können. Doch gerade dann als sie dachte, ihre Familie endlich vergessen zu haben, tauchten auf einmal ihre beiden Brüder in dem Dorf auf, die zu den sogenannten Säulen gehörten. Besser gesagt: Die stärksten Dämonenjäger, die Japan zu bieten hatte. Asa hatte bereits von dieser Gruppe gehört, doch weil sie eine Frau war, war sie sich sicher, dass diese Männer sie niemals aufnehmen würden. Doch das ihre beiden Brüder dort waren, machte sie ganz und gar sprachlos. Auch die beiden staunten nicht schlecht, als sie ihre Schwester nach so langer Zeit wieder einmal zu Gesicht bekamen. Vor allem Yoriichi war erfreut sie wieder zu sehen. Bei Michikatsu sah das allerdings anders aus. Diesen Tag wo sie ihn fast umgebracht hatte, würde er wohl niemals vergessen. Daher wurde schnell klar, dass die Geschwister nicht mehr viel miteinander zu tun hatten und sich lieber voneinander fern hielten. Es frustrierte sie sogar, ihre beiden Brüder nach all der Zeit wieder zu sehen. Die Personen, die ihr nie geholfen hatten und stets die Augen vor dem verschlossen hielten, was man ihr antat. Statt also mit allen Säulen gemeinsam zu essen, verzog sie sich lieber in den Wald, um nach ein paar Dämonen zu suchen, um ein wenig Frust abzulassen. Während sie so in Gedanken versunken durch den Wald spazierte, stoppte sie, als sie plötzlich ein Rascheln vernehmen konnte. Direkt hielt sie inne und hörte genauer hin, ehe sie sich in die Richtung begab, aus der sie das Geräusch hörte. Sie kam an einer Lichtung an, die mit dem Licht des Mondes geflutet war. In der Mitte dieser stand ein riesiger Stein und darauf saß ein schwarzhaariger Mann, dessen roten Augen bei ihrem Anblick aufblitzten.

Hallo Asa, ich habe schon so lange darauf gewartet, dass wir uns endlich persönlich kennenlernen."

Me & the DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt