Hochzeit

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Nach diesem emotionalen Abend setzte ich mich direkt mit Hikari und anderen Frauen aus unserer Nachbarschaft, am nächsten Abend, zusammen, um gemeinsam die Hochzeit zu planen.

Es kostete uns 2 Wochen, bis wir erst einmal einen Plan von allem gemacht hatten und mussten diesen dann nur noch in die Tat umsetzen.

Da sowohl Menschen als auch Dämonen erscheinen würden, opferte sich Hikari auf, für alle von uns zu kochen, da sie schließlich für beide Seiten die leckersten Gerichte zaubern konnte.

Eingeladen war die komplette Nachbarschaft, so wie Muzans hochrangigen, als auch niederen Monde, weshalb wir alle Einladungen per Brieftaube an die verschiedensten Ecken Japans schickten.

Für die Farbe unserer Hochzeit, entschieden wir uns nicht für klassisch weiß, sondern für rot und schwarz: Es war schließlich eine Hochzeit von 2 Dämonen, das würden die Götter ganz sicher nicht akzeptieren.

Mein Kleid und der Anzug von Muzan mussten daher als Sonderauftrag erst einmal angefertigt werden, weshalb es ein paar Wochen dauern würde, bis diese überhaupt fertig waren.

Stattfinden würde die Hochzeit bei uns zu Hause. Da wir logischerweise keinen Priester gefunden hatten, der zwei Teufel trauen würde, mussten wir auch noch einen eigenen Altar bauen und in unserem Garten feiern - der zum Glück groß genug war, um alle Gäste unterzukriegen.

Und schließlich war es dann so weit, dass der Tag, auf den ich so sehr hingefiebert hatte, gekommen war.

Die Nacht vor der Trauung schliefen wir getrennt, schließlich brachte es Unglück wenn der Bräutigam die Braut vor der Hochzeit noch einmal sah. Vor lauter Aufregung bekam ich dennoch keinen Schlaf: Was ein Glück also, dass Dämonen keinen Schlaf benötigten, um Energie zu haben.

Der Morgen verlief relativ stressig, die Frauen aus der Nachbarschaft weckten mich bereits, sobald die Sonne nicht mehr ihr Licht auf der Erde verstreute und sorgten binnen 2 Stunden dafür, dass ich wie die Braut aussah, die ich mir erhofft hatte. Das Make-Up fiel dezent aus, mein langes, schwarzes Kleid, das mit blutroten Details ausgeschmückt worden war, saß perfekt und unterstrich meine Figur. Die Haare ließen wir so, wie sie waren - Zwar hätte man aus ihnen, aufgrund der Länge, eine wirklich beeindruckende Frisur zaubern können, doch hatten wir weder die Zeit dafür, noch wollte ich meine Frisur großartig verändern. Das Einzige, was wir veränderten, war: Wir ließen den Zopf weg, so dass man sie in ihrer vollen Länge sehen konnte. Mittlerweile reichten sie mir bis zu meiner Hüfte und durch die Regenerationsfähigkeiten sahen sie wahnsinnig gesund aus.

Als nun alles fertig gerichtet und angezogen war, betrachtete ich mich noch einmal in meinem Spiegel.
Lange Zeit konnte ich mich selbst nicht ansehen, einfach aus Scham vor dem, was ich geworden war und vor allem hatte ich aufgrund meiner Male immer noch eine leichte Unsicherheit in mir, da sie so unnatürlich aussahen. Mittlerweile erstreckten sich die Male über meinen ganzen Körper: Fast schon wie Ranken, die um meinen Körper herum gewachsen sind. Wenn man nicht genau hinsehen würde, würde man sie vielleicht sogar für Tattoos halten. Wie dem auch sei: Heutzutage war diese Unsicherheit jedoch völlig verschwunden, weshalb ich zufrieden und voller Vorfreude mein eigenes Spiegelbild anlächeln konnte.

,,Vielen Dank...es ist wirklich wunderschön geworden."

Hikari lächelte, legte ihre Hände von hinten auf meine Schulter und lächelte durch unser Spiegelbild zu mir.

Nein, nicht es: Sondern du bist wunderschön. Muzan werden die Augen ausfallen, sobald er dich sehen wird. Und jetzt...wird es Zeit zu heiraten, Nisshoku. Die Gäste und dein Ehemann sind bereits eingetroffen."

Nun war es also so weit: Also atmete ich noch einmal tief durch, ehe ich mich bei Hikari einhakte und mit ihr und Kurayami zu unserem Garten schritt, wo bereits alle Dämonen und Menschen eingetroffen waren. Die Dämonen saßen auf Muzans Seite und die Menschen auf meiner.

Unten angekommen, sah ich meinen Bruder, der bereits auf mich wartete: Er würde mich nämlich zum Altar führen und mich in die Hände von Muzan geben.

Du schaffst das.",flüsterte mir Hikari noch einmal aufmunternd zu, da sie meine Nervosität deutlich erkannte und mich somit ein wenig beruhigen wollte.

Daraufhin verließ sie mich, setzte sich auf ihren Platz und ich hakte mich bei meinem Bruder ein, der auch recht nervös wirkte.

Nun lagen alle Blicke der Gäste auf uns, vor allem die der Dämonen: Sie hatten mich schließlich noch nie zuvor gesehen und waren daher sehr neugierig gewesen, wie denn die Herzensdame des Dämonenkönigs aussehen würde. Ihre Blicke könnten wohl deutlicher nicht sein: Sie waren beeindruckt.

Doch jetzt war keine Zeit mehr länger zu grübeln: Die Musik fing an, Kurayami lief vorne Weg und streute ein paar Rosenblätter auf den Weg, ehe ich mit meinem Bruder auf Muzan zu lief, der bereits beim Altar stand und ebenfalls nicht schlecht über mein Aussehen staunte.

Aber auch er brauchte sich nicht zu verstecken: Sein Anzug war auf mein Kleid abgestimmt, somit ebenfalls schwarz, verziert mit blutroten Akzenten, die seine Augenfarbe unterstrichen.

Gefühlt zog sich der Weg zu ihm ewig, aber als ich endlich vor ihm zum stehen kam und mein Bruder sich mit einem kurzen Nicken von mir löste, um sich ebenfalls zu setzen, konnte ich nicht anders, als Muzan voller Freude anzustrahlen.

Erst sein sanftes Lächeln war es, dass mich wirklich beruhigen konnte, weshalb mein Körper automatisch aufhörte zu zittern und sich nun wieder völlig entspannte.

Die Rede übernahm der Dorfvorsitzende, der bereits zwischen uns beiden stand.

,,Liebe Gemeinde und liebe Dämonen: Wir haben uns heute Nacht gemeinsam versammelt, um der Trauung zweier Dämonen beizuwohnen.
Somit möchte ich dich, Muzan, direkt und ohne viel Gerede fragen: Möchtest du die anwesende Nisshoku Tsugikuni heiraten und somit schwören, dass du sie lieben wirst, bis das der Tod euch scheidet?"

Entschlossen griff er nach meinen zarten Händen, blickte mir direkt in die blutroten Augen, eher nickte.

,,Ja, ich will."

Und nun frage ich auch dich, Nisshoku: Möchtest du den anwesenden Muzan Kibutsuji heiraten und somit schwören, dass du ihn lieben wirst, bis das der Tod euch scheidet?"

Eine leichte Röte stieg mir ins Gesicht, meine Augen fingen unweigerlich an vor Freude zu tränen, ehe ich nicken konnte und mit einem: ,,Ja, ich will.",zu antworten.

Dann möge man uns bitte die Ringe bringen, um diesen Akt der Liebe zu vollenden."

Daraufhin kam unser Sohn mit den Ringen in der Hand angelaufen, der uns stolz die Ringe überreichte, die wir uns gegenseitig an unsere Ringfinger steckten.

,,Muzan, sie dürfen die Braut nun küssen."

Das ließ er sich wohl nicht zwei mal sagen, weshalb er mich direkt in einen langen Kuss zog und ich nur noch hören konnte, wie die Gäste anfingen zu jubeln.

Somit war es nun offiziell, ich würde ab jetzt Nisshoku Kibutsuji heißen und die Frau von Muzan sein.
Wer hätte gedacht, dass die Götter es so gut mit mir meinen würden und mir so einen tollen Mann schenken würden?

Nach dem offiziellen Part, konnten wir schlussendlich zur eigentlichen Feier übergehen: Spiele spielen, Geschenke von den Gästen erhalten, gemeinsam essen, tanzen und miteinander reden, bis allmählich die Sonne heraus kam und somit die Feier für alle beendete.

Somit war mein Traum von der perfekten Hochzeit doch noch wahr geworden, nach dem ich nach all diesen Jahren geglaubt hätte, für mich gäbe es kein Glück mehr, da ich dafür zu viel Leid verursacht hatte.

Me & the DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt