Kurayami Kibutsuji

321 19 0
                                    

Ich konnte kaum etwas sagen, da sah ich nur noch, wie sie mit ihren Katana auf mich zustürmte und mir meinen Kopf abtrennte.

,,Kurayami, was habe ich dir gesagt?"
„Niemals die Tür öffnen ohne dich..."
„Richtig, und jetzt geh wieder rein, mit Tante Hikari spielen. Der Herr und ich müssen miteinander reden."
„Na gut Mami."

daraufhin tappte der kleine Junge wieder hinein, weshalb Nisshoku zu mir hinaus trat und die Tür hinter sich schloss. Das Katana befreite sie kurzerhand von meinem Blut, ehe sie es wieder in die Scheide steckte und ihre Arme vor der Brust verschränkte, bevor sie mich mit kritischen Blick musterte.

„Bist du jetzt schon so verzweifelt, dass du mir nachspionieret? Bis zu mir nach Hause? Ernsthaft?"

Mein Kopf war mittlerweile wieder nachgewachsen, weshalb ich direkt meine Hände hob.
Ihre Schnelligkeit war unglaublich. Sie war dazu imstande mich zu köpfen, bevor ich überhaupt reagieren konnte. Das machte mir zum einen Angst, andererseits überkam mich wieder das Gefühl der Bewunderung für sie, wie damals, als sie mich fast in meinen eigenen 4 Wänden umgebracht hatte, obwohl sie noch so geschwächt war.

„Ich...bin nicht hier, um dich anzugreifen. Ich komme mit friedlichen Absichten."

„Aha. nur ist mir das ziemlich egal, Muzan. Du hast es mir damals deutlich genug gemacht, dass du mich nicht brauchst. Also wurde ich unabhängig. Und jetzt...knapp 4 Jahre später, stehst du vor meiner Tür und willst reden? Spar dir die Luft: Ich will es gar nicht hören. Geh zurück zu deinen Untertanen und...lass mich einfach in Ruhe."

Das war klar und deutlich. Dennoch würde ich so schnell wohl nicht aufgeben. Als sie sich von mir wegdrehte um wieder hinein zu gehen, ergriff ich reflexartig ihr Handgelenk und versuchte all die Gedanken in meinem Kopf zu ordnen.

„Dieser...dieser Junge...ist er...mein Sohn?",war das erst Beste, was mir einfiel.

Kurz stoppte sie, ehe sie sich wieder zu mir drehte und mir ihren Blick schenkte, nach dem sie ihren Arm aus meinen Griff gezogen hatte.

„Ein Kind hat immer einen Vater, der für ihn sorgt. Aber du warst ja nicht mal da, als seine Mutter schwanger war. Stattdessen hast du sie einfach weg geschickt und sie beschimpft. Also..mag sein, dass er deine Gene hat, aber...sein Vater zu sein...das hast du garantiert nicht verdient. Und jetzt..verschwinde. Sonst bring ich dich endgültig um."

„Ich...es tut mir leid! Ich hatte Panik, Nisshoku. Und...wahnsinnige Angst. Ihr Tsugikuni Geschwister...seid die Einzigen, die mich umbringen können. Und als ich in dieser Nacht deine Brüder vor mir sah...da habe ich..nur an mich und mein Überleben gedacht. Ich...hatte ja keine Ahnung, dass du schwanger warst. Warum...hast du es mir nicht gesagt?"

„Vermutlich...weil ich auch an das Wohl meines Kindes gedacht habe. Du hättest ihn nur..als Versuchskaninchen benutzt, um mit ihm deine Ideologie zu verwirklichen."

„Kann er denn..?"

Zögernd nickte sie daraufhin.

„Er kann. Daher...habe ich alles dafür getan, damit er ein normales Leben führen kann. Trotzdessen das er ein Dämon ist."

Das, was ich da hörte, konnte ich überhaupt nicht glauben. Ich hatte einen Sohn und dieser war auch noch in der Lage in der Sonne zu leben? Dennoch wollte ich nichts überstürzen, immerhin wollte ich ihre Geduld mit mir nicht zu sehr strapazieren.

„Ich möchte...mein Verhalten von damals wieder gut machen, Nisshoku. Bitte....gib mir noch eine Chance. Denn wir hatten doch ein Versprechen, oder nicht? Und...ich bin noch immer auf der Suche. Gemeinsam..könnten wir sie finden und dann mit unserem Sohn..gemeinsam ein normales Leben führen."

„Muzan...du verstehst es immer noch nicht ganz, was? Man kann als Dämon nicht normal leben. Das Kurayami noch nicht gestorben ist, liegt lediglich an Hikari, meiner Hausfrau, die für ihn bürgt, dass er niemanden verletzt. Im Kindesalter mag das noch reichen, aber sobald er ein Erwachsener ist, wird man sich ebenfalls vor ihm fürchten und versuchen zu töten. So lange du also kein Gegenmittel dafür findest, das uns wieder zu Menschen macht, gibt es kein Wir. Deshalb...solltest du dich endlich entscheiden was du willst. Ein Leben als Superwesen oder...als ein gewöhnlicher Familienvater? Erst wenn du bereit bist, dich für uns zu ändern, werde ich dich ihn als seinen Vater vorstellen. Aber wir...werden uns ganz sicher nicht nach dir richten, Muzan. Mein Sohn...wird kein Mörder."

Das waren ihre letzten Worte zu mir, ehe sie mich in der Dunkelheit der Nacht draußen stehen ließ und wieder hinein zu unserem gemeinsamen Kind ging.

Somit gab sie mir also eine Wahl: Entweder ich entschied mich wirklich für meine kleine Familie oder ich ignorierte sie und zog meinen eigentlichen Plan weiter durch, der jedoch wahnsinnig einsam sein würde.

Ich brauchte Zeit, um mich entscheiden zu können. Es sprach wenig dagegen, je länger ich darüber intensiv nachdachte und der Gedanke daran, ein Zuhause zu haben, wo jeden Tag die Frau und das Kind auf einen warten würden, erwärmte mein Herz.

Somit berief ich meine 6 hochrangigen Dämonen in meine Minka, um mit ihnen über das weitere Vorgehen zu sprechen und ihnen endlich von meiner Geschichte mit Nisshoku zu berichten.

Me & the DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt