Von Feinden zu Liebhabern

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Ich weiß gar nicht mehr, wie viel Zeit vergangen war, seit dem ich zu einem Dämon wurde. Es könnten Wochen, Monate oder sogar Jahre sein. Da ich nur noch nachts die Minka verlassen konnte, schlief ich tagsüber und wurde Nachtaktiv, bis die Sonne allmählich dämmerte. Meine Erinnerungen an mein früheres Leben hatte ich nun vollkommen vergessen. Das Einzige, woran ich mich klar erinnern konnte, waren die Worte von Muzan. Sie brannten sich förmlich in mein Gedächtnis ein - Er akzeptierte mich als Kämpferin und ließ mir dahingehend jeglichen Freiraum. Keine Ahnung, warum mir das so nahe ging, aber ich nahm mir fest vor, ihn nicht zu enttäuschen. Ich würde seine helfende Hand werden, die mit ihm jeden besiegen würde, der sich uns in den Weg stellt. Denn wir hatten einen Plan: Wir wollten die blaue Spinnenlilie finden, die uns beide Immun gegen das Sonnenlicht machen würde. Doch diese lästigen Teufelsjäger hinderten uns stets daran. Doch mittlerweile hatte ich meine blutige Dämonenkunst vollständig unter Kontrolle. Zum einen nutzte ich die Sonnenatmung, die ich einst erlernte im Schwertkampf, um das Blut meiner Opfer auf die Klinge zu bekommen. Danach war es ein leichtes: Ich leckte das Blut von der Klinge und lähmte somit jeden Muskel in ihren Körper, so dass ich sie ohne weitere Probleme umbringen konnte. Aber nicht nur ich wurde stärker: Sondern auch Muzan. Mittlerweile gingen wir stets gemeinsam trainieren, oder auf Menschenjagd und konnten somit unsere Stärke maximieren. Ich hatte mich an mein neues Leben gewöhnt und konnte mir nichts schöneres vorstellen. Auch waren Muzan und ich uns näher gekommen. Durch unser gemeinsames Kämpfen gegen die Teufelsjäger, wuchsen wir mit jedem gewonnen Kampf noch ein Stückchen mehr zusammen, bis wir schlussendlich ein perfekt eingespieltes Team waren.

Und, bist du bereit, Nisshoku?"

Gib mir nur eine Minute.",antwortete ich ihm, als wir aufbrechen wollten, um ein weiteres Mal nach der blauen Spinnenlilie zu suchen.

Ich warf mir mein weiß-rotes Gewand über, dass er mir geschenkt hatte, als ich meinen ersten Teufelsjäger getötet hatte, steckte mein Katana in die Scheide und band mir meine ewig langen Haare zu einen Zopf zusammen, so dass wir aufbrechen konnten. Wie immer gingen wir los, als es bereits nachts war, so dass wir ungefähr 12 Stunden Zeit hatten, bis die Sonne wieder aufging.

Wo geht es dieses Mal hin?"

In den Norden. Ein paar meiner Dämonen meinten, dass sich dort in den Bergen die Blume versteckt. Allmählich wäre..es wirklich an der Zeit, dass wir sie finden."

Früher oder später..werden wir sie finden, da bin ich mir sicher, Muzan.",sagte ich zu ihm, ehe wir los liefen.

Dank unserer Geschwindigkeit dauerte es gerade einmal 1 Stunde, bis wir in den Norden Japans gekommen sind. Doch auch wenn wir schnell dort waren, die versprochene Blume fanden wir ein weiteres Mal nicht, weshalb die Laune von Muzan mit der Zeit immer schlechter wurde. Dieser Mann ließ sehr gerne einen Frust heraus, weshalb er sich auf die Knie warf und auf den Boden einschlug.

Es kann doch nicht sein, dass diese verdammte Blume nirgends zu finden ist!",schrie er frustriert und sein ganzer Körper zitterte vor Wut.

Also lief ich auf ihn zu, ging in die Hocke und nahm sein Gesicht in meine Hände. Eindringlich starrte ich ihm in seine blutroten Augen, weshalb er sofort ruhig wurde. Kaum hatte sich sein Blick gelockert, fing ich an ihn leicht anzulächeln.

Und wenn schon? Selbst wenn es noch hundert Jahre dauern würde...wir werden sie finden, Muzan. Das ist mein Versprechen an dich. So wie du mir versprochen hast, mich kämpfen zu lassen. Und wenn...wir sie nicht finden sollten, bin ich einfach nur froh, dich an meiner Seite zu haben."

Während diese Worte meinen Mund verließen, sah er mich mit großen Augen an. Wie ein kleiner Junge, der zum ersten Mal ein Kompliment hörte. Mittlerweile wusste ich genauestens über seine Vergangenheit Bescheid, wie einsam er sich fühlte und wie sehr er darunter litt nicht mehr an das Sonnenlicht zu können. Natürlich vermisste ich auch die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut, aber der Gedanke daran gemeinsam mit Muzan diese Blume irgendwann zu finden, erwärmte mein Herz deutlich mehr. Kaum hatte ich also meinen Satz zu Ende gesagt, legte er seine Hand ebenfalls an meine Wange und zog mich schlussendlich in einen langen Kuss. Dieser Kuss fühlte sich so verdammt gut an, dass wir beinahe vergessen hatten, das langsam aber sicher die Sonne aufging, weshalb ich mich schnell wieder löste, als er gerade den Kuss intensiveren wollte.

Wir sollten...nach Hause gehen. Die Zeit spielt gegen uns, Muzan.",sagte ich und zog ihn danach wieder zurück auf die Beine.

Kurz bestätigte er meine Aussage mit einem Nicken, ehe wir nach Hause eilten, um es noch rechtzeitig vor Sonnenaufgang schafften. Und dort angekommen, machten wir dort weiter, wo wir aufgeführt hatten - Und nach dem Sex mit ihm, fühlte ich mich so lebendig wie noch nie in meinem Leben.

Me & the DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt