Me & the Devil

Ein Versprechen fürs Leben

- POV Muzan

Durch meine Entscheidung all die Kämpfe und das Blutvergießen hinter mir zu lassen, wandelte sich mein Leben um 180 Grad und ob ihr es mir glaubt oder nicht, aber mir gefiel diese Seite des Lebens viel besser.

Nisshoku stellte mich unter anderem unseren menschlichen Freunden vor, besser gesagt die Eltern von Kurayamis Klassenkameraden, die anscheinend von unserem Geheimnis wussten - Es war ja auch nur schwer zu übersehen. Zwar verrieten wir nicht, dass ich der Drahtzieher hinter all diesen Dämonen war, doch anscheinend vertrauten sie Nisshoku so sehr, dass sie auch mich akzeptierten und mich mit jedem Treffen noch herzlicher empfingen, was mich schwer verwirrte.

Anfangs wurde ich nicht so richtig warm mit den Menschen, doch je mehr ich sie kennenlernte, desto mehr schwand mein Hass gegen diese. Ich realisierte, dass sie gar nicht so anders waren und sie genauso ein Recht darauf hatten zu leben, wie ich. Also ließ ich mich schlussendlich auf das Ganze ein und freundete mich ebenfalls mit den Menschen an, woraufhin ich auch Nisshoku beweisen konnte, wie ernst mir unsere Familie war.

Auch unsere Liebe erfuhr dadurch einen zweiten Frühling, weshalb ich mir mit jedem Tag mehr an ihrer Seite sicher sein konnte, dass ich sie zu meiner Frau machen wollte, um ihr somit den ultimativen Liebesbeweis darzubieten.

Doch wie konnte ich ihr einen Antrag bieten, den sie nicht abschlagen konnte?

Ich war überfragt, weshalb ich mir doch tatsächlich Hilfe von einem Menschen holte. Und zwar von einen meiner neu gewonnenen Freunden: Takeda.

Er war bereits mit seiner Frau verheiratet, besaß 4 Kinder und ein eigenes Grundstück.
Somit konnte ich mich in der Nacht ungestört mit ihm in seinem Garten treffen und ihn von meinem Vorhaben und Ratlosigkeit berichten.

„Es ist eigentlich ganz einfach: Du suchst einen Ringschmied auf, den du zum Beispiel in großen Städten finden kannst. Diese bezahlst du, damit er dir einen schönen Ehering schmiedet. Sobald du diesen hast, bereitest du etwas romantisches für deine Liebste vor. Vielleicht....ein gemeinsames Essen oder..ihr besucht einen Ort, den ihr gerne gemeinsam besucht. Und wenn der Zeitpunkt passt...fragst du es geradeaus. In den meisten Fällen warten die Frauen nur darauf endlich zu heiraten. Zumindest bei uns Menschen. Aber...Dämoninen sollten sich in der Hinsicht wohl nicht unterschieden. Jeder sehnt sich schließlich nach einem Partner fürs Leben."

Das Gespräch half mir schon mal um einiges weiter, weshalb ich mich bei ihm bedankte und wir schlussendlich noch ein wenig über das Familienleben philosophierten.

Somit stand mein Plan und bereits am nächsten Tag leitete ich alle Vorbereitungen in die Wege.

Als ich schlussendlich unsere Ringe in der Hand hielt, entschied ich mich, sie noch ein wenig zu verzieren: Ich färbte sie mittels meines Blutes Rot und ritzte unsere Initialen in das Edelmetall, ehe ich mir ein Werk zufrieden anblickte. Jetzt musste ich nur noch den perfekten Ort für meinen Antrag finden und der war schnell gefunden: ich entschied mich für die Blumenwiese, wo wir unseren ersten Kuss vor mehreren Jahren hatten.

Unter dem Vorwand, die Lilie mit ihr suchen zu wollen, konnte ich sie schließlich auf diese Wiese locken, weshalb sie mir einen verwirrten Blick schenkte, als sie erkannte, auf welcher Wiese wir uns hier befanden.

„Und du bist dir sicher, dass wir die Lilie hier finden können? Irgendwie...hab ich in Erinnerung, das wir hier bereits waren und nichts gefunden haben."

„Hm....du hast Recht. Aber dafür...habe ich auf dieser Wiese etwas anderes gefunden, dass mir noch mehr bedeutet, als diese Lilie."

Nach diesem Satz kniete ich mich vor ihr hin und nahm ihre zarte Hand.

„Und zwar die Liebe meines Lebens, die ich nie wieder verlieren möchte. Deshalb..wollte ich dich fragen..willst du meine Frau werden, Nisshoku?"

- POV Nisshoku

Als er sich vor mich kniete, legte ich meine freie Hand über meinen Mund, da ich mir schon vorstellen konnte, was er vor hatte. Demnach stiegen mir direkt Tränen der Freude in die Augen, als ich seine nächsten Worte vernahm, musste aber auch ein bisschen schmunzeln, als ich bemerkte, wie schüchtern und verlegen er all dies sagte. Und nach dem er seine Ideologie, seine Dämonen und seinen Hass gegenüber Menschen für mich und Kurayami aufgegeben hatte, konnte ich gar nicht anders, als ihm wieder endgültig zu vertrauen und gab ihm daher als Antwort ein schnelles Nicken.

„Ja...natürlich, ich will!"

Nach meiner Einwilligung, sah man ihm förmlich die Erleichterung an, ehe ich ihn zurück auf seine Beine zog und mich in einem tiefen und langen Kuss mit ihm verlor. Wer hätte gedacht, dass Muzan Kibutsuji je zu so etwas im Stande war?

Somit kehrten wir überglücklich nach Hause zurück, wo die anderen beiden bereits schliefen, wir jedoch noch unsere Liebe in physischen Kontakt umwandeln wollten: Quasi die Kirsche auf der Sahnetorte.

Als wir fertig waren und ich mich erschöpft in seinen Armen wiederfand, strich ich mit meinen zarten Fingern sanft über seinen Brustkorb und verlor mich ein wenig in meinen Gedanken.

„Worüber denkst du nach?"
„Darüber...wie wir uns den Segen meiner Brüder holen können..sie werden..bestimmt nicht damit einverstanden sein, wenn ich dich heirate."
„Nunja was das betrifft....einer deiner Brüder...ist bereits auf meiner Seite."

Als ich das hörte, setzte ich mich direkt auf und sah Muzan mit überraschten Augen an, ehe ich 1 und 1 zusammenzählen und wissen konnte, wer das war.

,,Sag nicht..Michikatsu.."

Muzan setzte sich daraufhin ebenfalls auf und strich sich die schwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht.

„Nach dem Kampf gegen deine Brüder...suchte er mich erneut mit der Bitte auf, ihn zu einem Dämon zu machen, um endlich seine Geschwister übertreffen zu können. Ich war froh darum und er ist auch äußerst stark..aber..bei weitem nicht so stark wie Yoriichi, geschweige denn wie du."

Kurz räusperte er sich.

„Und was deinen anderen Bruder betrifft...Er ist aufgrund seines Alters verstorben. Michikatsu..beziehungsweise Kokushibu, wie sein Name nun lautet, wollte ihn zu einem Kampf herausfordern.
Er hat ihn fast geköpft, doch nach diesem Schlag, starb Yoriichi noch im Stehen an Altersschwäche."

„Und....das erzählst du mir alles erst jetzt? Das ist...furchtbar."

,,Ja...tut mir leid. Wir haben nie über deine Brüder geredet und von selbst..wollte ich das Thema nicht aufbringen."

Kurz atmete ich tief durch, ehe ich mir durch meine langen, dunkelroten Haare fuhr und danach wieder zu Muzan blickte.

„Ist schon okey...auch wenn mich das gerade alles ein wenig überfordert. Aber gut...dann werde ich eben nur Michikatsu fragen. Eher gesagt: Wir. Und wenn er sein Ok gibt, dann..können wir bedenkenlos heiraten."

Als dann nun auch geklärt war, kuschelte ich mich zurück in seine Arme und schlief schließlich ein.