Es waren weitere Monate vergangen, bis er dann seine Sachen packte und in den Wagen stopfte, der gleich wegfahren würde.
Weg von mir. Weg von unserer ungeborenen Tochter. Aber vor allem, weg von mir. Inzwischen hatten wir nämlich auch mitgeteilt bekommen, dass es eine Tochter sein würde, die wir bekommen würden.
Gerade als er die Tasche in den Wagen stopfte und sich zu mir umdrehte, musste ich mir die Tränen wegblinzeln.
Mir gelang es, dennoch konnte ich den traurig Blick, der mein Gesicht zierte, nicht verbergen.
Er kam zu mir zurück, umfasste mein Gesicht mit seinen großen Händen und gab mir einen Leidenschaftlichen Kuss, der mir einen Moment den Atem raubte.
Dann unterbrach er ihn, doch behielt seine Hände an meinen Wangen. Dann lehnte er seine Stirn an die meine, sah mir in die Augen einen kurzen Moment, bevor er diese schloss.
„Ich liebe dich", meinte er leise, damit der fremde Fahrer, der ihn abholte, uns nicht hören konnte.
„Und das weißt du. Wir haben jede Menge zusammen durchgemacht und stehen hier. Und hätte ich es vorher gewusst, hätte ich wirklich alles anders gemacht", flüsterte er und die Traurigkeit war herauszuhören.
Ich schluckte und nickte nur sachte.
„Es tut mir so leid. Aber ich werde mich beeilen. Und vielleicht bekommen ich es sogar hin... ach ich will dir keine Hoffnungen machen, falls es nicht klappen sollte. Doch wir werden Briefe austauschen! Ich werde dir so viel erzählen, wie ich es darf. Aber bitte, warte auf mich und lass mich... uns nicht fallen. Ich liebe dich extrem..."
Nun spürte ich, wie leichte tränen, meinen Augen entweichen und hinunter fielen. Sachte fuhr Conner mit seinen Daumen über meine Tränen.
„Und bald stehen wir hier und küssen uns, weil ich wieder daheim bin. Bei dir und unserer Tochter", beendete er und strich mit seiner Hand, die er vorher von meiner Wange nahm, über meinen Bauch.
Dann ließ er komplett von mir ab, gab mir noch einen noch Leidenschaftlicheren Kuss, bevor er in Richtung Auto ging.
„Ich liebe dich", sagte ich noch, bevor er ins Auto stieg. Er grinste und stieg dann ein.
Der Fremde Fahrer zückte seinen Hut und sagte zur Verabschiedung: „Ma'am."
Dann stieg er ebenfalls ein und sie fuhren davon. Weit weg von mir... von uns.
Und so begann es. Jede zweite Woche bekam ich einen Brief von ihm. Einen Brief, der mich immer zum Weinen brachte.
Einmal stand dort drin. „Diese faulen Säcke sind so extrem nervig. Und weißt du was noch schlimmer ist? Dieser Kack Ort an dem ich, ohne dich, bin. Obwohl ich ehrlich sein muss, und sagen muss, das es besser so ist. Hier ist es mehr als nur gefährlich. Du bist Zuhause besser aufbewahrt. Dort wo ich gern sein möchte. Mit dir und unserem Kind. – Ich liebe dich."
Conner hatte versucht, bei der Geburt dabei zu sein, doch leider bekam er in dieser Zeit keinen Urlaub, sodass ich, mit meinem Vater und meiner Mutter, alleine auf mich gestellt war.
Denn mein Vater fiel um und wurde somit Ohnmächtig, und meine Mutter musste sich dann um ihren Ex-Mann kümmern.
Meine Mutter hatte nach der Geburt ein Foto von mir und meiner Tochter gemacht. Das hatten wir dann noch am selben Tag weggeschickt, mit dem Datum und die Uhrzeit.
Zwei Wochen kam die Antwort. „Gott! Ich vermisse dich so unglaublich! Und dich mit unserer Tochter zu sehen, hat mich umgehauen. Ich hab erstmal damit angegeben! Und danach geweint – wie unmännlich das auch klingen mag.
Doch gerne wäre ich bei der Geburt dabei gewesen. Und es tut mir noch mehr leid, dass es nicht so gekommen ist.
Ich liebe euch."
Ein Jahr darauf, bekam Conner Urlaub und das waren die schönsten Tage seit langem.
An diesen Tag, waren unsere Eltern ebenfalls anwesend.
„Ist Emma wirklich so Anstrengend?", fragte Kylie, die meine Tochter, auf den Arm hielt und sie sachte hin und her wog.
Ich sah auf den Schreihals. „JA!"
Meine Ma fing an zu lachen. „Schatz, du warst genauso schlimm. Wie wäre es, wenn ihr zu uns in die Nähe zieht? Wir könnten euch helfen. Du kannst endlich als Anwältin Arbeiten gehen, mehr schlaf bekommen und alles Drum und Dran", schlug Kylie vor.
Ich zuckte mit den Schultern, doch dann kam Conner in die Küche. Hatte das gesagte von seiner Mutter gehört.
„Ich fände die Idee gar nicht mal so schlecht. Zumal ich in wenigen Tagen wieder zurück muss. Außerdem wäre es gut, weniger Lasten auf deinen Schultern zu tragen. – nicht das unsere Tochter eine Last wäre, nur wolltest du doch immer Anwältin werden. Dann nutz die Chance, die unsere Eltern dir geben!", meinte er und sah mich an.
Und tatsächlich hatte ich dem zugestimmt – nachdem ich den Haufen Rechnungen, auf dem Küchentisch, liegen sah.
Und dann waren die Tage auch schon wieder vorüber. Conner packte seine Sachen und fuhr wieder weg und ich blieb Zuhause.
Ein Jahr später.
Ich fuhr in unsere Einfahrt, nahm Emma aus dem Kindersitz hinten und hob sie in meine Arme. Dann nahm ich noch meine Handtasche vom Sitz und ging, mit Emma in den Armen, zur Haustür.
Ich schloss die Tür auf und schmiss die Handtasche so gleich auf die Kommode.
Mit meinem Fuß, schloss ich die Tür hinter mir, die mit einem rums, in die Angeln ging.
Dann ging ich zur Küche. „Mama...", fing Emma an, doch da ich sowieso nicht viel verstehen würde, was sie mir gleich versuchen würde zu sagen, unterbrach ich sie.
„Du bekommst gleich dein Brei", murmelte ich Müde.
„Mama, Mama, Mama!", fing sie jetzt an zusagen und ich verdrehte genervt die Augen. Erwiderte jedoch nichts.
„Etwas gereizt heute, findest du nicht", hörte ich eine bekannte Stimme hinter mir sagen.
Langsam drehte ich mich um, tränen liefen bereits meine Wange hinab. „Gott...", kam es nur von mir, ehe ich Emma hinab ließ und mich in die Arme von Conner fallen ließ.
Ich drückte ihn eng an mich, wollte ihn am liebsten nie mehr los lassen.
Conner hielt mich fest, sagte mir immer wieder, wie sehr er mich liebte.
Und irgendwann ließen wir voneinander ab, weil Emma an meiner Hose zog und fragend zu Conner sah.
Erneut nahm ich Emma in die Arme, und sagte dann: „Dein Daddy ist wieder zuhause."
-
„Was machst du hier?", fragte ich Conner, und schloss die Tür zu Emmas Kinderzimmer.
„Das hört sich ja beinahe so an, als würdest du nicht wollen, dass ich hier bin", meinte er.
„Was redest du denn da? Ich bin mehr als nur glücklich!", fing ich an und gab ihm einen Leidenschaftlichen Kuss. „Doch du hast doch kein Urlaub bekommen, für dieses Jahr", beendete ich meinen Satz.
„Nein. Ich wurde verlegt, in ein Krankenhaus hier ganz in der Nähe!", meinte er und ich sah ihn überrascht und ungläubig an. „Du verarscht mich!"
„Nein, Babe... Ich bin wieder Zuhause!!!!", verkündete er stolz und breitet seine Arme schon mal aus, bevor ich in diese Sprang und ihn küsste.
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I'm ready to love you
ChickLitLangsam hatte ich ein wirklich komisches Gefühl in der Magengegend. Irgendwas stimmte hier nicht. Doch ich riskierte es, indem ich wieder Geschwindigkeit aufnahm und losfuhr. Doch dieser tat es mir gleich. Dann kam auch schon die Kurve. Ich wollte s...