Prolog

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Prolog.

Ich hatte mich gerade beruhigt, da mein Freund einfach aus heiterem Himmel Schluss gemacht hatte! Er hatte mir kein Grund genannt, sondern einfach angerufen, als ich auf den Weg nach Hause war. Einfach so: "Hey Baby, bist wieder frei." Dann hat dieses Arschloch aufgelegt und mich mit meinen Tränen alleine gelassen. Ich fuhr also mit rasanter Geschwindigkeit nach Hause. Dabei beachtete ich nicht die Geschwindigkeitsschilder. Ich riskierte es sogar, von den Bullen oder so angehalten zu werden. Diese Momente bei Mädchen sind so schlimm. Wirklich, er war nicht der erste gewesen. Ich hatte davor schon einen Freund gehabt, trotzdem tat es weh! Dieses Arschloch, ich hatte vor wenigen Tagen ihm meine Unschuld geschenkt!

Gerade als ich in die Einfahrt meines Zuhauses angelangt war, wurde die Tür aufgerissen und eine Frau kam heraus gerannt. Ich kannte sie nicht. Sie scheint ängstlich und alles an ihr schrie: 'bloß hier weg'. Ich stieg aus mein Auto (Audi r8) und sah kurz hinter ihr her.

Das kommt mir ein bisschen komisch vor...

Dann ging ich zur Tür und machte sie auf und bereute es im nächsten Moment. Ich hörte Geschrei von oben, dann wurde etwas geworfen. Ich schloss schnell die Tür und ging leise hoch, um zu lauschen.

Ich weiß, sowas tat man nicht, aber schließlich wohnte ich hier doch?

"Du mieses Arschloch! Wie kannst du das mir nur antun! 17 Jahre verheiratet, ein Kind im Anmarsch und Du gehst mir fremd?!", schrie meine Mum und ich war geschockt. Nicht wegen dem Kind, sondern wie meint sie das, fremdgehen?! Das soll wohl ein Witz sein! Wo sind die Kameras? Nun konnte ich die Szene sehen. Auf den Boden lag eine kaputte Vase, meine Mum mit ihrem kugelrunden Bauch und mein Dad stand in Boxershorts da. Meine Eltern haben recht früh geheiratet, da Mum mit mir schwanger wurde, als sie 18 war. Daraufhin ging alles schnell, sie zogen zusammen und ich kam. Bisher hatten wir alle eigentlich ein gutes Leben geführt. Bis jetzt.

"Maddy, hör mir doch zu, ich kann das erklären!", sagte mein Dad und klang nervös und ängstlich. So hatte ich ihn noch nie erlebt. "Erklären?! Das brauchst du nicht, ich habe alles mit meinen Augen gesehen, du Arschloch!", schrie meine Ma ihn an.

Ich hielt mich im Hintergrund und betrachtete die ganze Situation mit großen Augen. Ich gab keinen Mucks von mir, aber als meine Ma sich umdreht und mich da lauschen sah, waren ihre einzigen Worte: "Pack deine Sachen, Alex!" Ich nickte nur wie betäubt, drehte mich um und begab mich in die Richtung meines Zimmers. Doch dann fing der Streit wieder erneut an. Es tat mir im Herzen und in den Ohren weh. "Du kannst mir meine Tochter nicht wegnehmen!", schrie Dad und kam in meine Richtung. "Und wie ich das kann! Dich als Vater braucht sie nicht!"

Ich wollte in diesen Streit nicht auch noch hinein gezogen werden, doch ich wurde mit einem festen Griff daran gehindert, weiter zu laufen. „Es ist auch meine Tochter!", schrie er nun direkt neben mir. „Frag sie doch, wohin sie will! Ich sag dir nur eins, dich würde sie in dieser Situation nicht nehmen!", schrie meine Mum direkt auch und packte sich meinen anderen Arm. Dann wurde es leiser und beide sahen mich an. Ich zögerte und wollte gar nichts sagen, doch sie forderten es schon förmlich heraus. „Es tut mir leid Dad, aber ich gehe mit Ma", verkündigte ich nach längerem Schweigen. Dad's Mund fiel schon beinahe auf und er sah mich geschockt an. „Alexandra!", murmelte er genauso geschockt. „Ich liebe dich wirklich, aber du hast Ma verletzt und ich bleibe bei ihr", sagte ich nun mit mehr kraft in der Stimme. Er nickte und ließ zögerlich meinen Arm los. Dann ging ich die Treppen hoch, zog ich meine Tür auf und schloss sie direkt hinter mir. Ich musste erstmal alles verdauen. Dann wurde mir bewusst, was hier ablief. Ziemlich spät, denn schon kamen die Tränen. Mein Vater hatte meine Mutter betrogen, mein alles geliebter Vater, der meiner Mutter jeden Morgen gesagt hatte, dass er sie liebte, tat ihr so etwas an. Es lagen schon Kartons bereit und ich bepackte sie mit dem wichtigsten. Es wurde im Flur ruhig, unten wurde eine Tür zugeschmissen und schon fuhr ein Auto weg. Dann klopfte es an meiner Zimmer Tür. "Schatz, mach die Tür auf", sagte meine Ma und ich tat es. Sie nahm mich in den Arm und flüsterte Sachen, wie 'Es wird alles gut' und 'Wir fahren hier weg'. Während ich heulend in ihren Armen nickte. Dann sollte ich die restlichen Sachen einpacken und so viel wie möglich in mein Auto schleppen. Am Ende war es Rand voll und Ma sagte, dass wir die restlichen Sachen noch holen kommen werden, wenn wir etwas eigenes gefunden hatten. Ich fragte sie nur, wohin wir fahren sollten. Ma erwiderten nur, Sie habe eine Freundin in Florida und gab mir ihre Adresse, die ich ins Navi eingab. Die Fahrt würde 4 Stunden dauern. Dann holte ich meinen Hund, der sich währenddessen die ganze Zeit versteckt gehalten hatte, ging mit ihr noch eine Runde durch den Wald und machte sie auf den Beifahrersitz Fest. Sie war ein Deutscher Schäferhund und erst 8 Wochen alt, jedoch recht schlau für ihr Alter. Ich hab sie Ally genannt.

Und so wurde mein Leben einfach so zerstört. Wir zogen nach Florida, zu einer Freundin meiner Ma, die ich nicht mal kannte. Nie fiel ein Wort über diese sogenannte ‚Freundin', doch ich nahm es hin. Da würden wir erst mal für ein paar Wochen wohnen, bis wir etwas Festes hatten. Toll, damit fing alles an und dafür hasste ich meinen Vater. Natürlich konnte ich ihn nicht für immer hassen, doch in diesen Moment hasste ich ihn. Okay, hass war ein zu hartes Wort, aber besser konnte ich meine Gefühle momentan nicht beschreiben.

Achja, stelle mich auch noch kurz vor, mein Name ist Alex (eigentlich Alexandra) Parker, wurde aus meinem normalen Leben heraus gerissen und wusste noch nicht, was auf mich zukam. Was wiederum bedeutete, mein Leben spielte sich wie in einem Buch ab. Chaotische Liebe, böse Buben und sonstiges. Ich wurde einfach so an diesem Tag aus meinem Gewohnten Leben herausgerissen. Leicht war dies jedoch überhaupt nicht.

I'm ready to love you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt