Chapter 1

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Graue Häuser zogen an mir vorbei. Grau und Triest. Aber genau dieses grau beschrieb die Farbe meines Lebens passend. Nur die bunten Graffiti an den Wänden, zerstörten das ewige Grau. In meinem Leben gab es allerdings keine Farbe mehr, nicht einmal einen einzigen Graffiti Klecks.

Ich sah die Leichen der beiden noch genau vor mir. Sie waren zwar schwarz und verkohlt, aber man konnte trotzdem erkennen, dass er sich beschützend über sie geworfen hatte, auch wenn das bei einem Feuer wenig brachte. Ich war nicht da gewesen um ihnen zu helfen, auch wenn ich wahrscheinlich nicht viel hätte ausrichten können, die Schuldgefühle nagten trotzdem an mir. Wenn ich daran dachte, dass vielleicht alles anderst gekommen wäre, wenn ich noch 18 Stunden früher anderst gehandelt hätte? Sie nicht angeschrien und beschimpft hätte, nicht zu meiner  damals besten Freundin Melia gerannt wäre um mich bei ihr auszuheulen,was für Arschlöcher sie doch waren, obwohl alles eigentlich meine schuld war. Ich hatte mich benommen wie ein Kleinkind. Dass meine Schulnoten schlecht waren, weil ich die ganze Zeit mit Teakwondo und Reiten verbrachte war allein meine schuld, und dass sie mir in folge dessen das Ultimatum stellten zwischen einem zu wählen war auch meine schuld.

Aber jetzt war es für alles zu spät. Meine letzten Worte an meine Eltern waren die wohl schlimmsten meines Lebens gewesen. Ich hatte sie angeschrien dass ich sie nie wieder sehen wollte und hatte meinen Willen bekommen. Man sollte vorsichtig sein mit dem was man sich wünscht, es könnte in Erfüllung gehen. Aber wer hätte damit gerechnet, das ausgerechnet in der Nacht, die ich bei Melia verbrachte, ein Feuer in unserem Haus ausbrach und meine Eltern im Schlaf überraschte? Niemand, und doch fühlte ich mich schuldig. Wäre ich dagewesen hätte ich es vielleicht rechtzeitig bemerkt. Aber ich war nicht da. Ich hatte mich, aus Trotz meinen Eltern gegenüber, bei meiner besten Freundin verkrochen und das war nun der Preis. Ich musste in eine fremde Stadt, weit weg von meiner Heimat, zu einer mir völlig fremden Frau, die mir vom Jugendamt nur auf einem Papier gezeigt und als meine Tante vorgestellt wurde, ziehen. Nach dem Feuer hatte ich zu allen Personen um mich herum den Kontakt abgebrochen, auch zu Melia, und sprach nur noch das Nötigste.

Langsam fuhr der Zug in den großen Bahnhof ein, ich packte meine Kopfhörer wieder ein und stand auf. Ein freundlicher Mann aus meinem Abteil holte mir meinen Koffer von der Ablage und ich dankte ihm mit einem Nicken. Ich raffte meine große Sporttasche, meinen Rucksack und meinen Koffer zusammen und machte mich auf den Weg richtung Ausgang. Dabei hatte ich nur die Dinge, die das Feuer überstanden hatten und die, die mir das Jugendamt gab, da ich kaum noch etwas hatte.

Auf dem großen, überlaufenen Bahnsteig sah ich mich nach der Frau auf dem Foto des Jugendamtes um, die ja meine Tante war. Plötzlich sah ich zwischen der Menschenmenge einen roten Schopf auf und abwippen und reckte meinen Hals. Vorsichtig bewegte ich mich auf ihn zu und sah, das er zu einer Frau um die Mitte vierzig gehörte. Die Frau von dem Bild. Vom Jugendamt wusste ich, das ihr Name May Kennedy war. Auf dem Bild hatten ihre Gesichtszüge denen meines Vaters schon geähnelt, doch so in echt sah man es gleich, dass sie seine Schwester war. Lächelnd und winkend kam sie auf mich zu und zog mich in eine Umarmung, bei der ich mich unweigerlich versteifte. Sie wusste schon, dass ihr Bruder und ihre Schwägerin erst gestorben waren? Warscheinlich nicht, sonst wäre sie ja wohl auf der Beerdigung gewesen. Oder? Aber sie nimmt mich bei sich auf, da muss sie doch eigentlich wissen, dass ihrem Bruder und seiner Frau etwas zugestoßen sein muss. Diese Frau war für mich ein einziges Rätsel und während ich darüber nachdachte, was ich von ihr halten soll, hatte sie meinen Koffer geschnappt, mir eine Hand auf den Rücken gelegt und schob mich fröhlich plappernd zum Ausgang.

Auf dem Parkplatz bugsierte sie meine Sachen und mich in einen orangenen VW Käfer, setzte sich hinter das Steuer und fuhr los.  Ich drehte mich noch einmal um und sah durch die Heckscheibe die große Aufschrift des Bahnhofs.

Ninjago City Central Station
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( 696 Wörter)

Das war das erste Kapitel dieses Buches, wie warst?

Verbesserungsvorschläge werden gerne angenommen.

Und ich weiß, war n bissl kurz, dich folgenden Kapitel werden länger 😊

Ninjago- In my life  ||  Lloyd G. ff || deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt