Chapter 2

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Bei May angekommen brachte sie mich in mein Zimmer und meinte ich könne mir alles so einrichten wie ich will. Während ich also erst einmal mein weniges Hab und Gut auspackte und in die Schränke und Komoden räumte, dachte ich über dass nach, was sie mir gesagt hatte, als ich sie danach fragte, ob sie denn nicht wisse, dass ihr Bruder und ihre Schwägerin tot seien.

"Weißt du Yuki", hatte sie gesagt, " wenn jemand stirbt ist trauern schon erlaubt, es ist sogar gut wnn du trauerst, dann weißt du, dass du noch ein Mensch bist, was durch die Trauer oft in Vergessenheit gerät, aber du darfst dich nicht von der Trauer auffressen  lassen. Deine Eltern hätten nicht gewollt, dass du ewig traurig bist und mit niemandem mehr sprichst oder zu tun haben willst, daher gehe ich nicht auf Beerdigungen und versuche auch nicht allzu traurig zu sein. Das solltest du auch probieren, sonst wirst du dein lebtag nicht mehr glücklich", hatte sie mir geraten und dabei aufmunternt gelächelt.

Vielleicht hatte sie ja recht? Aber nach allem was passiert ist kann ich doch nicht einfach aufhören traurig zu sein, dass ist als würde ich sie vergessen, oder?

Ich nahm mir eines meiner Lieblingsbücher und setzte mich auf den kleinen Balkon, der an mein Zimmer angrenzte. Er war gerade groß genug, dass eine kleine Bank und ein Tischchen dort Platz fanden und man trotzdem noch um den Tisch herum laufen konnte. Auf eben jener Bank machte ich es mir jetzt bequem und las, bis May mich zum Abendessen rief. Schnell klappte ich das Buch zu und ging rein, auf dem Weg zur Tür legte ich es noch auf meinem Schreibtisch ab, der praktischerweise gleich unter dem Fenster neben der Balkontür stand. So schnell ich konnte, und doch ohne zu trampeln, lief ich die Treppe in das untere Stockwerk der Wohnung. Generell war Mays Wohnung relativ hübsch und das nicht nur von der Einrichtung, die sie wirklich sehr kunstvoll und doch mit Stil gewählt hatte. Die Wohnung hatte zwei Stockwerke, die über eine kurze Treppe miteinander verbunden waren. Im oberen waren das Bad und mein Zimmer und im unteren, welches deutlich größer war, da das obere in einer Dachschräge lag, waren Mays Schlafzimmer, das Wohnzimmer und die Küche mit anschließendem Esszimmer. Der Weg von der Küche, und somit auch vom Esszimmer, ins Wohnzimmer war offen, ging allerdings um ein Eck. Von der Küche bis ins Wohnzimmer reichte eine große Fensterfront, die etwa auf Hüfthöhe begann. Dadurch war eigentlich der komplette Wohnbereich relativ hell.

Jetzt setzte ich mich zu May an den Tisch und lauschte dem Radio, in dem gerade die Nachrichten liefen, während May uns von dem Shakshuka schöpfte.

"Und wieder einmal ist es den Helden unserer Stadt gelungen den Tag zu retten!", rief die übermotivierte Nachrichtensprecherin, "Diesmal war es zum Glück nichts allzu großes und nur außerhalb der Stadt bei den Reisfeldern, aber wer weiß was ohne die Ninja noch alles passiert wäre. Wir können alle froh sein, ..."

Weiter hörte ich ihr nicht zu, sondern sah verwundert zu May. "Wer sind diese Ninja?", fragte ich und sah sie verwirrt an. Sie setzte sich gerade hin und sah zu mir, "Das sind ein paar Leute, die die Stadt beschützen. Ich will dir ja nicht zu viele Grenzen auferlegen oder den Ninja gegenüber undankbar erscheinen, vorallem da sie vor wenigen Monaten erst die Stadt zuerst von Garmadon und seiner Mottorad-Gang und später von den Oni befreit haben, aber du solltest dich lieber von ihnen fernhalten. Wo sie sind, sind Bösewichte und Gefahr und ich möchte nicht, dass dir etwas passiert.", meinte May mit einer Ernsthaftigkeit in der Stimme, die ich so bisher noch nicht von ihr gehört hatte. Und ich hatte schon wieder eine Gemeinsamkeit mit meinem Vater entdeckt: Sie hatte den selben Beschützerinstinkt.

Nach dem Essen verkroch ich mich wieder auf den kleinen Balkon, der jetzt schon mein Lieblingsplatz ist, und las weiterhin in meinem Buch. Irgendwann legte ich es allerdings weg und genoss den Blick auf die Skyline von Ninjago im Sonnenuntergang. May hatte mir beim Essen, nachdem das Thema Ninja vom Tisch war, noch versprochen Morgen mit mir shoppen zu gehen, da ich ja kaum noch Sachen hätte. Allerdings hatte sie auch gesagt, dass sie nur vormittags Zeit hätte, da sie danach in ihre Kunstgalerie musste. Als die Sonne nun schon eine ganze Weile untergegangen war und ich mit einem Blick auf die digitale Anzeige meines Handys, welches ich an jenem verhängnisvollen Tag zum Glück mit zu Melia genommen hatte, bemerkte, dass es schon zweiundzwanzig-Uhr-dreißig war, machte ich mich bettfertig und ging schlafen. Dies war die erste Nacht in meinem neuen Zuhause.
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(804 Wörter)

Wie war Chapter 2?

Kritik? Verbesserungsvorschläge?

Ich weiß, ist auch nicht viel länger als das erste Kapitel, wenn die Geschichte spannender werden, werden die Kapitel länger, ich will nur nicht, dass es sich zieht. 😅

Ninjago- In my life  ||  Lloyd G. ff || deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt