Wir flogen jetzt schon eine ganze Weile und mir brannte eine Frage auf der Zunge, die ich Lloyd schon seit Tagen stellen wollte. Anscheinend fiel das jetzt auch ihm auf, denn er sah mich an und meinte: "Alles in Ordnung?" Ich nickte, schüttelte kurz darauf aber wieder den Kopf. "Zane hatte einen Streit erwähnt, als sie da waren und auch du hattest über ihn gesprochen. Worum ging es in dem Streit?", fragte ich ihn, woraufhin er nach vorne sah und gedankenverloren den Jet steuerte.
Ich hatte schon mit keiner Antwort mehr gerechnet, da fing er an zu sprechen: "Die anderen hatten den Verdacht, dass ich dich sehr mögen würde, was sich später ja auch bestätigte, weil ich so oft bei dir war, allerdings wollte ich es zu diesem Zeitpunkt noch nicht war haben und darüber gerieten wir in Streit. Ich hab einige Dinge gesagt, die ich heute bereue, aber ich wusste eben erst wirklich was ich für dich empfand, als du entführt wurdest. Ich hatte einfach Angst, dass mein Herz gebrochen werden würde, so wie damals mit Harumi. Es tut mir leid, Yuki."
Nachdem er mit seiner Erzählung geendet hatte umarmte ich ihn, wenn auch so, dass er den Jet noch steuern konnte."Ich würde dich niemals verletzen Lloyd", versicherte ich ihm und er lächelte: "Ich weiß." Er drückte mir noch einen leichten Kuss auf den Scheitel, dann löste ich mich wieder damit er sich konzentrieren konnte. "Wohin fliegen denn eigentlich?", fragte ich ihn nach einer Weile neugierig. Aber er grinste nur: "Wird da jemand ungeduldig? Du weißt schon, was das Wort 'Überraschung' bedeutet?" "Natürlich weiß ich das, aber es ist fies, dass du mir gar nichts sagst", murrte ich.
Nach einer weiteren Stunde, in der wir geschwatzt und gelacht hatten, landete er den Jet und wir stiegen aus. Die Landschaft kam mir sehr bekannt vor. "Lloyd? Wo sind wir hier? Ist das..", fragte ich misstrauisch, doch er beendete meinen Satz: "Perlmont. Richtig."
Meine Heimatstadt. Schon viel zu lange war ich nicht mehr hiergewesen, zu viele Erinnerungen verbanden mich mit diesem Ort, sowohl gute als auch schlechte und doch stand ich nun hier.Nachdem ich langsam meine Fassung wieder hatte fragte ich ihn, immer noch auf den Wald, in dem ich meine halbe Kindheit verbracht hatte, starrend:"Wieso genau hast du mich her gebracht?" Ich merkte wie er mich von hinten umarmte und seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte. "Ich wollte den Ort kennenlernen, an dem du aufgewachsen bist, ausserdem glaube ich, dass du dich noch nicht von allem verabschieden konntest", murmelte er in mein Ohr.
Lächelnd drehte ich meinen Kopf zur Seite und blickte in Lloyds strahlend grüne Augen. "Danke", flüsterte ich und lehnte mich nach hinten, gegen ihn. "Vielleicht zeigst du mir ja mal alles?", fragte er etwas schüchtern, weshalb ich mich wiederwillig von ihm löste und seine Hand nahm. "Na dann komm, was möchtest du als erstes sehen?", fragte ich ihn und hoffte insgeheim, dass er nicht mein altes Zuhause sehen wollte. Doch Lloyd kannte mich mitlerweile gut genug, um zu wissen, was ich wollte und was nicht.
Nach kurzem Überlegen nahm ich seine Hand und zog ihn mit mir auf einen Feldweg. "Wo gehen wir hin?", fragte Lloyd überrascht und ich antwortete:"Einen alten Freund besuchen." Ungefähr zwanzig Minuten liefen wir über den Feldweg, früher war ich ihn immer mit dem Fahrrad gefahren, bis wir an einem großen Tor ankamen, welches ich ohne zu zögern durchquerte. Nun waren wir an einem Ort, der für mich jahrelang mein zweites Zuhause gewesen war: der Reiterhof. Zielstrebig lief ich auf den Stall zu und trat ein, sofort entdeckte ich einen roten Lockenschopf. "Melia?!", fragte ich ganz erstaunt, woraufhin sie von ihrer Putztasche aufsah. Ungläubig sah sie mich an und murmelte ein:"Yuki?!"
Wenige Sekunden verbrachten wir in einer Starre, bevor wir uns gleichzeitig losrissen und aufeinander zustürmten um uns zu umarmen. "Nachdem ich gehört hatte was passiert war hab ich mir so Sorgen gemacht! Vorallem, nachdem du dich nicht mehr gemeldet hast! Ich dachte dir wäre auch was passiert!", schluchzte meine beste Freundin, nachdem wir uns gelöst hatten. Schuldbewusst sah ich auf den Boden:"Ich weiß, es tut mir leid. Es ist nur einfach so viel passiert, aber ich weiß, dass das keine Entschuldigung ist." Lächelnd zog sie mich in eine erneute Umarmung und flüsterte mir zu:"Ist schon gut, ich versteh das ja, aber möchtest du mir nicht diesen gutaussehenden Typen, der da hinten wie bestellt und nicht abgeholt steht, vorstellen?" Leicht errötete ich, drehte mich dann aber um und meinte:"Lloyd, das ist meine beste Freundin Melia, Melia, das ist mein Freund Lloyd."
Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Melia mich an. "Freund wie fester Freund?", fragte sie verwundert. Leicht errötet nickten Lloyd und ich und er kam zu mir und legte einen Arm um mich. "Und ich dachte immer du findest Jungs total doof und willst niemals einen Freund haben", grinste Melia, wofür sie einen Rippenstoß kassierte. "Hast du mir was nicht erzählt?", fragte Lloyd provokant grinsend und ich wusste schon jetzt, dass die beiden sich blendend verstehen würden. Doch mir fiel etwas wichtiges ein, der Grund weshalb wir her kamen. "Weißt du wie es meinem großen Jungen geht?", fragte ich Melia deshalb neugierig und spürte Lloyds empörte Blicke auf mir. Gekonnt ignorierte ich sie und beobachtete, wie Melia betreten auf den Boden sah. "Kurz nach dem du verschwunden warst...", begann sie, "Ist er abgehauen. Ich habe um ehrlich zu sein keine Ahnung wo er ist oder wie es ihm geht, Lea und Sam auch nicht" Ich erstarrte und sah sie geschockt, mit weit aufgerissenen Augen, an. Dann rannte ich los. So schnell ich konnte. So weit ich konnte. Er war weg. Der, der für mich einst wie ein Bruder gewesen war, mich immer tröstete wenn es niemand anderes zu tun vermochte und nun war er verschwunden.
Bitte komm zurück,
Wakan.
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(963 Wörter)
Joah, ist ein bisschen pferdelastig, wird aber noch schlimmer. Ist halt ne Geschichte von mir, da ist mit zu rechnen, dass es seltsam wird.
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Ninjago- In my life || Lloyd G. ff || deutsch
Fanfiction*Abgeschlossen* "Life isn't a straight line, it's a trail with many curves, turns and obstacles. But it's worth to take it, because you don't know what's behind the next corner maybe you'd regret giving up." NatStoryCat, inspiriert von Meister Wu Yu...