Chapter 18

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Er war weg. Mein bester Freund, mein Bruder. Viele hatten immer gesagt, Wakan sei nur ein Pferd, aber sie hatten sich geirrt. Es gab kein anderes Pferd, das so treu und mitfühlend war, wie er. Ich hatte ihn mit acht von meinen Eltern bekommen, damals war er sechs. Wir hatten eine sehr tiefe Bindung gehabt und nun war er weg und niemand wusste wo er war.

Schluchzend saß ich auf einem Strohballen, im hintersten Teil des Heulagers, und dachte darüber nach wie ich ihn finden könnte. Auf einmal senkte sich der Strohballen neben mir ein wenig ab und als ich den Geruch von Sommerwiesen vernahm, wusste ich sofort wer es war.

Sanft legte Lloyd einen Arm um mich und zog mich an sich. Wie eine ertrinkende klammerte ich mich an ihn. Melia war einfach die beste. Nach all der Zeit wusste sie noch genau wo ich mich verstecken würde und wen ich brauchte und hatte mir deshalb Lloyd geschickt. "Willst du mir von ihm erzählen?", fragte er vorsichtig und strich mir sanft über die Wange.

Kurz sah ich ihn dankbar an, dann lehnte ich mich wieder gegen seinen kräftigen Körper und begann zu erzählen:"Wakan und ich haben uns vor acht Jahren kennen gelernt. Er war ein Geburtstagsgeschenk meiner Eltern, zu meinem achten Geburtstag. Seitdem waren wir beste Freunde, sogar besser als Melia und ich, aber sie ist meine menschliche beste Freundin, er war für mich sogar so etwas wie ein Bruder. Wir haben viele Abenteuer erlebt und er war mir immer treu. Deshalb kann ich auch kaum glauben, dass er einfach so weg ist."

Gegen Ende begann ich wieder zu schluchzen und Lloyd drückte mich noch näher an sich."Vielleicht war er traurig oder sogar enttäuscht, dass du einfach gegangen bist, oder er wollte dich suchen. Zumindest hat Lassie das mit ihrem Herrchen gemacht ", meinte er nachdenklich und ich musste, bei dem Vergleich mit Lassie, auf lachen. Lloyd war einfach zu süß.

Nachdem ich mich beruhigt hatte gingen wir zurück zu Melia, die uns besorgt ansah, was vielleicht auch daran lag, dass Lloyd einen Arm um mich gelegt hatte und ich mich an ihn lehnte, als würde ich jeden Moment zusammen brechen. Manchmal war es echt gut, dass er so gut durchtrainiert war, jeder andere hätte mein Gewicht, auch wenn ich nicht sonderlich schwer war, nicht so einfach und fast jeden Tag an sich gelehnt, ausgehalten. Ein weiterer Grund, weshalb ich ihn so wahnsinnig liebte.

Wir verabschiedeten uns von Melia, ich musste ihr versprechen mich zu melden, dann gingen wir weiter, denn ich wollte Lloyd noch viel mehr von meiner einstigen Heimat zeigen. Als nächstes liefen wir durch die Innenstadt und ich zeigte ihm alles, von dem kleinen Café indem ich immer mit meinen Schulfreundinnen saß, bis zur Bibliothek, in die ich vor allem im Winter gerne ging. Doch schließlich endete unsere Tour vor einem Ort den ich gerne gemieden hätte: dem Friedhof.

"Sind dort deine Eltern?", fragte Lloyd und blickte zu dem, in niedrigen Steinmauern eingefassten, Friedhof hinüber. Zögernd nickte ich, woraufhin er meine Hand fester nahm und mich auf das gusseiserne Tor zu zog. "Lloyd? Was wird das!?", rief ich leicht hysterisch und aus meiner Starre erwachend. "Du musst dich verabschieden, sonst wirst du nie deinen Frieden finden", sagte er über die Schulter gewannt. Er hatte es bemerkt. Natürlich hatte er es, wie könnte eine fürsorgliche Person wie er, es nicht bemerken. Meine Albträume.

Wie in Trance ließ ich mich von ihm durch die Reihen an Gräbern führen, bis wir schließlich in einer der hintersten Reihen, vor einem kargen grauen Stein, hielten. Ich war erst einmal hier gewesen und das war an der Beerdigung, damals war ich allerdings so in meiner Trauerstarre gefangen gewesen, dass ich mich nicht verabschiedet hatte. Jetzt stand ich erneut vor ihrem Grab, doch heute würde ich nicht so feige sein.

Langsam kniete ich mich vor das Grab und wischte den Schmutz darauf weg. Ich spürte, wie Lloyd neben mir in die Hocke ging und einen Arm um mich legte. "Beklager. Jeg skulle ikke ha sviktet deg, og jeg håper du vil tilgi meg. En dag vil vi se hverandre igjen, og jeg håper at jeg kan gjøre deg stolt da. Men ikke vær trist, jeg har fått venner og Lloyd vil alltid ta vare på meg. Det vet jeg fordi jeg stoler på ham. Mor, far, jeg gleder meg til den dagen vi ser hverandre igjen, selv om jeg håper det er i en fjern fremtid. Hadet! ", sprach ich in der Sprache unserer Vorfahren und spürte Lloyds verwunderte Blicke auf mir. Als er seinen Namen hörte blickte er neugierig und nun fragte er mich:"Was hast du gesagt und was war das für eine Sprache?"

Lächelnd antwortete ich:"Das war die Sprache meiner Vorfahren, aber was ich gesagt habe... das wüsstest du wohl gerne." Grinsend erhob ich mich:"Übrigens, du hattest recht, jetzt geht es mir tatsächlich viel besser." Nun auch lächelnd kam er auch wieder hoch und stellte sich dich vor mich. Verträumt sah ich in seine grünen Augen, sie waren wie ein Strudel aus grün, der mich drohte in sich zu verschlucken, wenn ich mich nicht losriß und doch war genau das das letzte was ich gerade wollte. In meiner Trance hatte ich nicht bemerkt, wie er mir immer näher gekommen war, erst jetzt, als er kurz vor meinen Lippen stoppte, fiel es mir auf und das auch nur, weil in seinen Augen plötzlich Unsicherheit aufblitzte. Geistesgegenwärtig handelte ich, später konnte ich nicht mehr genau sagen warum, und überbrückte die letzten Zentimeter zwischen uns. Zaghaft legte ich meine Lippen auf die seinen und spürte wie er den Kuss erwiderte, als habe er nur darauf gewartet. Ein Feuerwerk an Gefühlen explodierte in mir, doch hauptsächlich waren es Glück und Aufregung, die da gerade durch meinen Körper pumten. Zögernd legte er seine Hände auf meine Hüften und ich meine auf seine Brust. Selbst durch seine Jacke und seinen Pullover konnte ich sein Herz schlagen spüren, als wäre er gerade einen Marathon gelaufen, doch ich vermutete, dass es um mein Herz gerade nicht viel anders stand.

Nach einer Weile lösten wir uns und lehnten uns Stirn an Stirn, mit geschlossenen Augen. "Jetzt schuldet du mir was, dass war nämlich mein erster Kuss", hörte ich ihn sagen und wusste, dass er im Moment bis über beide Ohren grinste. "Tja Mister, falsch gedacht", erwiderte ich ebenso grinsend, "das war nämlich auch mein erster Kuss" "Dann sind wir ja qitt", stellte er, leicht enttäuscht, fest und gab mir noch einen kurzen Kuss, bevor wir uns lösten und er seinen Arm um mich legte. "Lass uns zurück nach Hause gehen", schlug er vor und ich musste grinsen, wie schnell er May's Wohnung doch als sein zu Hause sah.

Zusammen gingen wir zum Jet zurück und ich hatte ein Gefühl in der Brust, als hätte jemand einen Zehntonner davon herunter gehoben.

Freiheit

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(1145 Wörter)

Weiß einer von euch, welche Sprache ich, für die von Yukis Vorfahren, verwendet hab? 😁 (Leider kann ich sie nicht selber sprechen😔)

Ninjago- In my life  ||  Lloyd G. ff || deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt