Dicke Luft

698 22 9
                                    

„Lass den Kopf nicht hängen, die richtige kommt noch.", lächelte ich Raf aufmunternd zu. Emmi quietschte auf seinen Armen und wedelte mit ihren Händen hin und her. Raf nahm eine ihrer Hände im seine und küsste ihre Handinnenfläche. „Du bist so süß, ich könnte dich auffressen.", sagte er strahlend und deutete an ihre Hand zu essen, was sie nur noch mehr aufschrieen ließ. Lächelnd sah ich Raf dabei zu. Er konnte definitiv mit Kindern umgehen und ich freute mich schon zu sehen wie er mit seinen eigenen Kindern so rum alberte. Ich war so auf die beiden konzentriert, dass ich nicht mit bekam wie Marten sich wieder zu uns gesellte. „Also wenn du nicht mit Kindern kannst, weiß ich auch nicht. Such dir endlich mal ne vernünftige Frau und nicht immer diese Nutten.", sagte er zu Raf. „Aber am wichtigsten ist dass du mit ihr redest. Überalles! Und vor allem Weihe sie in deine Pläne mit ein.", stichelte ich gegen Marten und funkelte diesen böse an. „Jetzt fang doch nicht hier damit an.", motzte er gleich drauf los. „Müsste ich doch gar nicht wenn du mir das mal früher erzählt hättest, dass du aus dem Dolls aussteigen willst bzw. dass du es für dich schon entschieden hast.", fuhr ich ihn an. „Kannst du nicht bis zuhause warten?", zickte er zurück. „Du musst auch gar nicht bis zuhause warten, sondern kannst direkt zu John gehen und da pennen heute Nacht!", wurde ich lauter.

„Pass auf wie du mit mir hier draußen redest!", knurrte er und seine ganzes Wesen veränderte sich. „Lass den Macho Arsch gefälligst auf dem Kiez! Wenn du damit nicht klar kommst dass ich dir meine Meinung sage, dann geh! Aber denk nicht dass ich undankbar bin nur weil du deinen Worten taten folgen lässt. Im Gegenteil, ich weiß das zu schätzen, aber ich weiß auch wie wichtig dir dieser scheiß Stripschuppen ist. Gerade deswegen hättest du mal mit mir reden können, wieso du gerade auf den Laden verzichten willst.", beendete ich den Monolog. Marten sah mich einfach nur an, atmete tief durch und sah dann zu Emmi und Raf. „Sie ist der Grund warum ich da raus will und weil ich die Sache mit dem Finanzamt endlich vom Tisch haben will. Die fehlenden Barentnahmen und Steuern kann ich damit locker begleichen. Wenn ich das Dolls komplett abgebe bin ich aus allem raus verdammt.", erklärte er sich. „Du schläfst heute bei John.", blieb ich knallhart. Ich war stocksauer, immerhin hätte er mit mir wirklich darüber reden können. Auch wenn es sein Geschäft ist/war, hätte ich ihn nie dazu gezwungen seine Anteile zu verkaufen. „Hör auf jetzt so rum zu zicken. Lass uns zuhause weiter reden.", startete er einen neuen Versuch. „Ich kann mal anfangen rum zu zicken!", fing ich an lauter zu werden.

„Yo Leute, entspannt euch. Fahrt beide bisschen runter und klärt das morgen.", versuchte Raf zuschlichten. „Das wird jetzt geklärt!", presste ich hervor und Marten schüttelte nur den Kopf. „Er hat recht. Das bringt jetzt nichts.", gab er genervt von sich. „Fick dich Marten!", sagte ich, drehte mich einfach um, feuerte Choppers Leine auf den Boden und ging. Mir war egal was die beiden oder Außenstehende über mich dachten, mir ging es ums Prinzip. Seit wann verheimlichten wir Sachen voreinander? Vor allem so wichtige. Wütend lief ich nach Hause und knallte die Wohnungstür zu.

Mehrere Stunden vergingen, bis die Wohnungstür aufgeschlossen wurde und ich mehrere Stimmen hörte, die unsere Wohnung betraten. „du kannst gleich wieder gehen von Frieling!", brüllte ich aus der Küche und bückte mich um Chopper zu kraulen, der gerade schwanzwedelnd um mich herum rannte. „Du kannst jetzt mal langsam den Ball flachen halten. Ja, ich hätte mit dir darüber reden können/müssen. Aber am Ende des Tages ist es meine Entscheidung. Denkst du ich habe mich damit leicht getan? Ich musste mich entscheiden. Entweder aus dem Dolls raus oder aus dem Club. Ist doch klar, dass ich dann die einfachere Lösung nehme oder?", motzte er mich an. Ich sah ihm direkt in die Augen und erkannte dass er sich damit wirklich schwer tat. Er liebte beides. Das Dolls und den Club. Es war eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera, trotzdem hätte ich ihn gerne dabei unterstützt. „Du pennst auf der Couch!", war alles was ich dazu sagte und versuchte mich an ihm vorbei zu quetschen. „Du haust jetzt nicht ab!", stellte er sich noch mehr in den Türrahmen und sah auf mich herab. „Du hast mir gar nichts sagen! Außerdem hast du dein Versprechen bereits gebrochen, dass ich niemals alleine nach Hause gehe.", warf ich ihn an den Kopf. „Mag sein, aber wärst du bei mir geblieben, hätten wir das sofort klären können.", tat er es ab. „Dreh dir ruhig alles so wie es dir passt. DU wolltest das Zuhause klären, nicht ich!", versuchte ich mich zu beruhigen. Am Ende des Tages wusste ich dass ich maßlos übertrieben hatte, aber ich war ein Sturrkopf. „Hör endlich auf rum zu bocken wie eine 5 jährige. Ich sehe ja ein,dass ich mit dir hätte reden müssen, aber ich dachte du freust dich, wenn ich es dir dann sage, wenn alles in trockenen Tüchern ist.", seufzte er resignierend.

„Rede einfach das nächste Mal.", gab ich nun endgültig auf und ließ die Schultern hängen. Kaum sah ich an, zog er mich an der Hüfte zu sich und umarmte mich. „Wenn jeder Zoff so ist mit dir, will ich nicht wissen wie Emmi mal drauf ist.", murmelte er an meinen Kopf. „Das wird tausend Mal schlimmer.", lachte ich und schlang meine Arme um ihn. „Zwei Superzicken dann. Fanatisch!", sagte er sarkastisch und küsste meine Stirn. „Wenn hast du noch alles mitgeschleppt?", fragte ich und löste mich etwas von ihm. „John und Raf. Haben Sushi mitgebracht, so als Friedensangebot.", grinste er und ich verdrehte nur die Augen. „Schokolade oder Eis wäre effektiver gewesen. Aber ich will mich mal nicht beschweren.", zwinkerte ich ihm zu. „Geh schon rein, ich komm gleich. Mach Emmi nur schnell ne Flasche. John hat schon Windeln gewechselt.", sagte er und schob mich in den Flur. „JOHN HAT WINDELN GEWECHSELT?", schrie ich mit Absicht laut durch die Wohnung und sofort ertönte seine Lache aus dem Wohnzimmer. „Klar! Was denkst du denn von mir? Das ich zwar ne Tochter habe, aber Cleo immer hab machen lassen?", fragte er mich als ich mich neben ihm fallen ließ und ihn kurz umarmte. Raf saß neben ihm mit Emmi auf dem Schoß.

„Guck mal Bella, da ist die Mamma.", sagte Raf und zeigte auf mich. Als er mich dann mit seinen warmen braunen Augen an sah wurde wir warm ums Herz. „Ach Rapha, sieh bloß zu dass du was vernünftiges endlich bekommst. Du wärst ein toller Vater.", sagte ich verträumt und bekam im selben Moment einen Klaps auf den Hinterkopf. Irritiert drehte ich mich um und sah in die meeresblauen Augen von Marten in denen sich Belustigung widerspiegelte. „Hör auf andere bekannte Männer vor meinen Augen anzuschmachten.", grinste er frech. „Willst du echt wieder von vorne anfangen? Ich sag nur die halb nackten Weiber ausm Dolls.", spielte ich mit und zog eine Augenbraue hoch. „Digga! Geh da nicht drauf ein! Reicht schon wenn ich mich mit Mary pausenlos wegen sowas am Arsch hab.", grätschte John dazwischen und lag halb Couch mit Emmi auf dem Bauch. „Ein Wunder dass dich überhaupt noch Weiber anbaggern mit deiner Wampe.", teilte ich gehen hinaus, worauf er anfing zu lachen. „Ha! Lieber ne Wampe als ausgelutschte Titten nach ner Schwangerschaft.", feuerte er zurück. „Lieber ausgelutschte Titten als Sex auf Viagra und dann trotzdem nicht durchhalten können.", spielte ich mein Ass aus und sah ihn triumphierend an. „Ich bring sie um alter. Wieso erzählt Mary dir sowas?", fragte er und bespaßte Emmi nebenbei. „Weil wir immer noch Frauen sind und uns austauschen müssen. außerdem seid Marten und du Cousins, da muss man schonmal Parallelen analysieren.", stellte ich klar und Martens räuspern zog meine Aufmerksamkeit auf ihn. „Was hast du ihr denn so erzählt?", harkte er nach. „Dass du nen solide 6 bist. John schwangt wohl je nach Tagesform, zwischen 4 und 8.", merkte ich unbeeindruckt an und schnappte mir ein Stück Maki Sushi. Marten und John sahen sich an und sprachen dann gleichzeitig los. „Ihr redet nicht mehr über uns!". Raf und ich fingen beide an zulachen. „Werden wir ja noch sehen. Gerade weil ihr beide die größeren Waschweiber seid.", lachte ich weiter und sah Marten entschuldigend an. „Ich liebe dich auch Baby!", sagte er nur, setzte sich dann hinter mich und umarmte mich. „Du schläfst trotzdem auf der Couch!", erinnerte ich ihn nochmal, was ihn aufseufzen ließ ehe er meine Schulter küsste und sich mein Stück Sushi aus meinen Stäbchen klaute.

Tada!!!!
Da sind sie wieder, die Traumfamilie🥰
Hoffe euch hat es gefallen🫶

Omg ihr tollen Menschen ihr🥹🥹
Wir haben die 4K geknackt 😨😭😍
Ganz viel Danke und Liebe dafür ❤️ Mich freut es jeden Tag aufs neue, dass euch die Story so gefällt. Ari, Emmi und Marten sind mir so sehr an Herz gewachsen, dass ich euch mehrere Idee haben wie es weiter gehen könnte und am Ende entscheide ich es doch spontan😅 Aber genau das scheint die Story auch so beliebt bei euch zu machen. Also nochmal tausend Danke an jeden Read, Vote und Kommi ❤️❤️

Liebe
Eure Steffi🧡

Tu es für mich || Marten81 FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt