Onkel Raf

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Den restlichen Tag verbrachten wir zum größten Teil der Couch. Gerade waren wir mit Chopper und Emmi draußen, weil Chopper gefühlte Stunden rumgejault hat vor der Wohnungstür. Emmi gefiel es jedesmal spazieren zu gehen und Chopper blieb immer mal wieder stehen und schaute, mit den Vorderpfoten auf dem Wagenrand abgestützt, in den Kinderwagen um zusehen ob es seiner kleinen Schwester gut ging. Marten staunte nicht schlecht, als er sah wie sehr Chopper sich auf Emily geprägt hatte. „Ich sag dir kein fremder wird sie je anfassen, wenn wir mit Chopper unterwegs sind.", stellte er fest und legte einen Arm um mich und schob mit dem anderen weiter den Kinderwagen. „Na davon gehe ich doch aus. Hab keine Lust, dass irgendwelche Fans von John und dir, sie anfassen oder Fotos machen.", stellte ich klar und sah zu ihm hoch. „Soweit kommt's noch. Bin eh überrascht, dass bis jetzt noch nichts bei Insta los getreten worden ist, weil man uns zusammen gesehen haben könnte.", merkte er an und ich musste ihm recht geben. Bis jetzt hatten wir bzw. Marten es nicht öffentlich gemacht. Weder dass wir zusammen waren noch dass wir mittlerweile Eltern waren.

„Lass uns da lieber nichts heraufbeschwören und die Zeit genießen so wie sie ist.", sagte ich und kuschelte mich etwas mehr in seine Seite rein. Dafür dass wir schon Juni hatten, war es an manchen Tagen echt frisch, obwohl die Sonne in ihrer vollen Pracht schien und nur vereinzelt Wolken zusehen waren. „Hast ja recht. Wollen wir langsam wieder zurück? Ich krieg Hunger.", fragte er mich und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel. „Ja, lass uns umdrehen. Deine Tochter müsste auch bald Hunger bekommen.", grinste ich ihn an, worauf er mir die Zunge rausstrecke und den Mittelfinger zeigte. Lachend warf ich den Kopf nach hinten und erntete einen verwunderten Blick von Emmi. „Mama hat sie nicht mehr alle. Sie ist nur neidisch weil wir den gleichen Biorhythmus haben.", beugte er sich in den Kinderwagen vor und strich ihr mit dem Zeigefinger über die Wange. „Seid wann kennst du denn Wörter wie Biorhythmus?", ärgerte ich ihn weiter. „Du findest den Weg ja alleine nachhause ne.", sagte er, drehte sich mit dem Kinderwagen um und lief im Schnellschritt los. „Dein Ernst? Bist du jetzt echt beleidigt?", rief ich ihm hinterher und schlenderte mit Chopper an der Leine gemütlich hinter den beiden her. „Wir sehen uns zuhause!", brüllte er über seine Schulter und streckte den Kopf schmollend hoch. „Dein Herrchen hat einen an der Waffel.", sagte ich zu Chopper und tätschelte seinen Kopf.

„Das hab ich gehört!", kam es von Marten. „Ich dachte du bist schon längst über alle Berge.", ließ ich nicht locker und sah ihn herausfordernd in die Augen. „Denkst du wirklich ich lass dich alleine nach Hause laufen?", kam es sanft von ihm als ich zu ihm aufgeholt hatte. „Hab ja Chopper bei mir. Wäre jetzt kein Problem für mich gewesen.", lächelte ich leicht und sah ein kleines bisschen Schmerzen in seinen Augen. „Ich sag dir jetzt mal was. Egal und ich meine wirklich ganz egal wie sehr wir uns mal in der Öffentlichkeit streiten sollten. Ich lass dich niemals alleine zurück! Wir werden immer zusammen nach Hause gehen. Ob wir Chopper bei haben oder nicht. Du wirst bis ich tot umfalle und ich in deiner Nähe bin, nie alleine nach Hause gehen! Verstanden?", machte er klar. Ich sah ihn an und war sprachlos. Klar, weiß ich dass ich mich immer auf ihn verlassen kann. Aber sowas direkt zuhören, lässt mich ihn noch mehr lieben. Ohne zu antworten, schlang ich meinen Arm um seinen Nacken und zog ihn zu mir runter, nur um ihn zu küssen. Alles was ich für ihn empfand steckte ich diesen Kuss und Marten erwiderte ihn ohne zu zögern.

„Ich liebe dich Marten.", hauchte ich an seine Lippen, als wir uns lösten. „Ich liebe dich auch Baby. Sobald ich draußen bin fahren wir weg. Irgendwo hin, ganz egal wo. Nur wir beide.", flüsterte er zurück. „Und was ist mit Emmi?", harkte ich nach. „Die Jungs machen das schon. Zwei Wochen werden die ja wohl hinkriegen.", sagte er und ich glaubte mich zu verhören. „Spinnst du? Zwei Wochen? Bei den Jungs? Auf gar keinen Fall! Nur über meiner Leiche!", gab ich entsetzt wieder und wie Marten anfing zu grinsen. „Entspann dich, war ein Joke. Aber ein langes Wochenende hier raus tut uns beiden mal gut. Meine Eltern werden sich freuen wenn sie Emmi nur für sich haben.", beruhigte er mich und ich atmete erleichtert aus. „Mach nie wieder so ne Scherze! Klärst du das dann wenn es soweit ist?", fragte ich und er nickte nur, während er seinen Arm wieder um meine Schulter legte und wir aus dem Park raus liefen.

Wir waren keine 20 Meter aus dem Park raus, als ein schwarzer Masarati und ein schwarzer Benz meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Kaum hatte ich die Nummernschilder erkannt, stiegen auch schon die Besitzer aus. „Schatz, guck mal was machen den Chico und Raf hier?", fragte ich und deutete auf die beiden. „Keine Ahnung.", zuckte er mit den Schultern und blieb stehen. Raf und Chico begrüßten sich und kamen dann auf uns zu. „Yo Marten, was geht?", begrüßte Raf ihn als Chico mich umarmte. „Alles gut bei dir? Was machst du hier?", begrüßte er ihn auch. „Hab Termine mit John und dachte ich guck mal wie es euch geht. Hey Ari, gut schaust aus.", plapperte Raf mit seinem Wiener Akzent los und drückte mich einmal herzlich. „Danke du auch du Supermodel.", gab ich ihm zurück. „Yo Digga, ich muss mit dir kurz sprechen wegen dem Verkauf von deinen Anteilen im Dolls.", grätschte Chico dazwischen. Perplex schaute ich zwischen den beiden hin und her. „Du verkaufst deine Anteile im Dolls? Wieso erzählst du mir das nicht?", bombardierte ich ihn sofort und bekam nur einen entschuldigten Blick. „Chico du Spast! Ich erklär dir das später okay? Komm gleich wieder.", wich er aus und lief mit Chico ein paar Meter weg. „Dein ich komm gleiche wieder kenne ich mittlerweile von Frieling!", schrie ich ihm hinter. „Hey, lass gut sein. Deswegen müsst ihr euch jetzt echt nicht streiten Amore.", sagte Raf drückte meine Hand einmal. „Hast ja recht.", hab ich nach und drehte mich dann zu Emmi um, die gerade angefangen hatte zu weinen. „Hey mein Schatz. Alles gut, Papa kommt gleich wieder. Aber guck mal wer zu Besuch ist. Onkel Raf, sag mal hallo Emmi.", sprach ich mit verstellter Stimme und hob sie aus dem Kinderwagen.

Raf machte große Augen und strich ihr vorsichtig über die Wange. „Ciao Bambini. Genauso süß wie deine Mutter.", sagte er und brachte Emmi damit mit dem weinen aufzuhören. „Du Charmeur, sogar kleine Babys verfallen dir. Willst du sie mal nehmen?", lachte ich und hielt ihm die Kleine entgegen als er freudestrahlend nickte. Ich beobachtete ihn eine Weile und sprach dabei meine Gedanken offen aus. „Kind steht dir Raphael. Das du immer noch nicht die eine gefunden hast ist echt traurig.". „Ja, aber im Moment hab ich für all das keine Zeit. Ich will mich nicht immer teilen oder entscheiden müssen.", erklärte er sich und eine gewissen Enttäuschung lag in seinem Blick.

Woahhh,
Habt ihr damit gerechnet? Ich hoffe ja, dass die beiden sich jetzt nicht richtig in die Haare kriegen🫣

Meinungen oder Anregungen?
Immer her damit 😌😊

Liebe 🫶
Steffi🧡

Tu es für mich || Marten81 FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt