Deal oder Deal?

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John und Raphael gingen weit nach Mitternacht erst nach Hause. Raf hatte Emmi problemlos ins Bett gebracht und schwärmte des Rest des Abends von ihr. Ich hatte ich mich, kurz bevor die beiden gegangen waren, schon ins Bett gelegt. Der Tag hatte mir Kopfschmerzen hinterlassen, weshalb ich ab einem gewissen Punkt, kaum bis keine Geräusche mehr ertragen konnte. Die Art von Kopfschmerzen waren immer grenzwertig. Entweder waren es nur Kopfschmerzen oder es wurden Nackenschmerzen gepaart mit Migräne und Übelkeit, welche sich in Kotzen entwickelte. Da ich bis jetzt keine Nackenschmerzen hatte, blieb die Migräne hoffentlich aus. Ich war gerade kurz davor ins Land der Träume ab zudriften, als die Schlafzimmer vorsichtig auf ging. „Baby? Schläfst du schon?", fragte Marten leise und vorsichtig und setzte sich auf die Bettkante auf meiner Seite. „Fast. Wieso?", fragte ich halbschlafend. „Wollte wissen ob du noch was brauchst.", sagte er und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Nein, alles gut. Bis auf eine Sache.", ließ ich ihn wissen. „Okay, was ist es?", fragte er abwartend. „Komm endlich ins Bett! Ich will kuscheln.", sagte ich und stieß Sohn mein Knie in die Hüfte, damit er sich bewegte. Er lachte, stand auf, zog sich bis auf die Boxershorts aus und legte sich dann hinter mich ins Bett.

Ich drückte meinen Rücken gegen seine Brust und legte seinen rechten Arm um meine Hüfte und verschränkte unsere Finger. „Schlaf gut Schatz. Ich liebe dich.", flüsterte er in mein Ohr und küsste meinen Hinterkopf. „Ich liebe dich auch, gute Nacht.", gab ich zurück, küsste seine Finger und seufzte ein letztes Mal aus, ehe ich ein schlief.

Am nächsten Morgen wachte ich alleine im Bett auf. Als ich mich umdrehte und Martens Bettseite anfasste war diese eiskalt. Er war also schon länger wach, oder er war schon auf dem Rückweg zum Knast. Einen Moment blieb ich liegen und hörte in die Stille der Wohnung, in der Hoffnung, dass es doch noch ein Lebenszeichen von Marten gab. Kaum hatte ich mich mit dem Gedanken, wieder allein zusein mit Emmi, abgefunden, schepperte es auf einmal. Ich sprang aus dem Bett und lief in die Küche. Was ich da sah ließ mich laut auf lachen. Marten hatte anscheinend versucht mich mit Frühstück zu überraschen, was an sich auch geklappt hätte, wäre ihm der Topf nicht auf den Fliesenboden geknallt. „Jetzt lach doch nicht so man.", quengelte er rum und sah mich etwas genervt an. „Dir auch einen schönen Guten Morgen Babe. Hast du dich verbrannt?", fragte ich ihn und machte den Herd aus, bevor ich mir seinen Fuß ansah. „Nee, ist nicht schlimm, die Eier waren eh fertig, hatte die eben erst abgeschreckt. Das Wasser war lauwarm. Morgen Baby. Sollte eigentlich ne Überraschung werden.", sagte er, küsste mich kurz und hob die restlichen Eier auf. „Bin trotzdem überrascht und ein Vorteil hat es. Wir müssen die Eier nicht mehr pellen.", grinste ich und Marten verdrehte nur die Augen.

Zusammen deckten wir den Tisch, ich wickelte Emmi schnell und Marten machte ihr noch schnell ein Fläschchen warm. „Mensch hast du einen Durst Mausi.", flüsterte ich in ihr Ohr. „Kommt ganz nach Papa.", sagte Marten stolz. „Super, dann weiß ich ja, wer von uns beiden sie stockbesoffen vom Kiez aufsammeln darf.", lachte ich und fixierte ihn. „Na du. Wer sonst.", feixte er. „Ganz bestimmt nicht. Ich bring sie noch zum kotzen, weil ich dann extra wie ne besenkte Sau fahre.", gab ich zu und Marten fing auch an zu lachen. „Na dann sind wir beide raus und sie wird John anrufen oder Alex.", stellte er fest und dem konnte ich nur zustimmen. „Danke dass ich im Bett schlafen durfte.", bedankte er sich und ich sah ihn mit zusammen gezogenen Augenbrauen an. „Wirklich? Dafür bedankst du dich? Ich hätte dich auch ohne Kopfschmerzen im Bett schlafen lassen, das weißt du aber auch. Du weißt auch, dass ich ohne dich nicht schlafen kann. Also bedanke dich für sowas nie wieder.", sagte ich und er sah nachdenklich auf sein halbes Brötchen.

„Marten, was ist los?", fragte ich und legte meine Hand auf seine. Er zuckte kurz zusammen, sah auf unsere Hände und dann zu mir hoch. „Eigentlich wollte ich dir keine Hoffnungen machen, aber... nachdem wir uns gestern so angezickt haben wegen dem Dolls, denke ich dass ich dir sagen sollte, dass ich eventuell früher entlasse werden.", sagte er bedrückt. „Okay, aber das ist doch gut. Auch wenn es bisschen merkwürdig ist. Versteh mich nicht falsch, aber die haben dir vor ein paar Wochen erst den offenen Vollzug gestrichen, wegen dem Finanzamt und jetzt kannst du wahrscheinlich komplett raus? Ich meine ich würde mich freuen, wenn du endlich wieder richtig zuhause bist, aber trotzdem ist es komisch.", sagte ich und drückte seine Hand leicht, da er schon wieder starr vor sich hin blickte. „Ich weiß auch nicht was das soll, aber es wäre endlich mal wieder was gutes, seit der Geburt.", antwortete er und sah zu Emmi, die gerade mit der Gurkenscheibe auf meinem Teller spielte.

„Weißt du was? Wir essen auf und dann gehen wir nochmal ne große Runde mit Chopper und Emmi. Danach machen die beiden einen Mittagsschlaf und in der Zeit machen wir es uns nochmal im Bett gemütlich. Was sagst du, Deal oder Deal?", drückte ich seine Hand nochmal und er nickte nur und gab mir einen langen Kuss. „Ich liebe dich.", hauchte gegen meine Lippen und lehnte seine Stirn gegen meine. „Ich liebe dich auch.", erwiderte ich und legte meine Hand in seinen Nacken und kraulte ihn kurz. „Wieso hörst du jetzt auf?", knurrte er und seine Augen waren fast schwarz. „Weil wir einen Deal gerade geschlossen haben. Essen, spazieren, Mittagsschlaf fertig machen und dann kommst du auf deine Kosten.", blieb ich standhaft und aß mein halbes Brötchen auf.

Die nächsten Stunden liefen genauso wie geplant. Marten und ich verloren uns mehrmals in einander und Emmi schlief die ganze Zeit über ruhig in ihrem Bettchen, während Chopper wie immer davor lag und schnarchte. „Das nächste Mal machen wir das gleich so und bleiben das ganze Wochenende alleine hier, ohne irgendjemanden rein zu lassen.", schnaufte ich und ließ mich aufs Bett fallen. „Du bist nicht mehr in Form Baby. Kriegen wir nächstes Wochenende aber schon wieder hin.", zwinkerte er mir zu und zog mich fest an seine Brust. „Du bist selber nicht mehr in Form mein lieber. Aber du hast eine gute Entschuldigung dafür, von daher will ich mal nicht so sein. Außerdem freu ich mich schon auf nächstes Wochenende.", sagte ich und sah ihn an. Er erwiderte meinen Blick und strahlte mich an. „Ja normal dass du dich darauf freust dich von mir wieder regelmäßig durch ficken zu lassen.". „Du bist so ein Bauerntrampel. Du weißt ganz genau was nächstes Wochenende ist.", boxte ich ihm in den Bauch. „Au, türlich weiß ich was nächstes Wochenende ist. Was war da nochmal?.. Aua, okay okay, war ein Witz. Hör auf mich zu schlagen man. Wir machen Samstag was du willst. Meine Eltern nehmen Emmi und wir haben unseren Jahrestag für uns.", sagte er, nachdem ich ihm noch paar Mal gegen den Bauch geboxt hatte. „Na bitte geht doch. Dass ich dir immer erst nachhelfen muss.", kicherte ich und Marten stürzte sich wieder auf mich.

Er hatte sich gerade zwischen meinen Beinen positioniert, küsste mich und wollte sich gerade wieder in mich versenken, als dass Babyphone los ging. Chopper winselte und Emmi schrie wie am Spieß. Sofort sprangen wir beide aus dem Bett und rannte zu Emmi. Ich nahm Emmi auf den Arm und versuchte sie zu beruhigen doch sie wollte einfach nicht. Selbst als Marten ihren Kopf küsste und immer wieder über ihren Kopf streichelte. Aus dem Augenwinkel sah ich eine kleine Bewegung im Bettchen. Als ich genauer hin sah, wusste ich warum sie weinte. „Marten da ist ne Wespe in ihrem Bett", sagte ich und sah mir Emmi genauer an. Ihr rechte Fuß war glühend heiß und rot. „Chopper hat eine an der Schulter erwischt.", meinte Marten. „Wie eine hat ihn erwischt?", ich sah ihn, als er auf den Teppich deutete. „Ich fahr mit Emmi ins Krankenhaus und du mit Chopper zum Tierarzt. Mach die Fenster zu. Ich hab keine Lust noch mehr von dem Dreckszeug hier drin zuhaben.", fluchte ich vor mich hin und lief mit Emmi auf dem Arm vorsichtig ins Schlafzimmer. Ich legte sie kurz auf Bett und zog mir schnell was an. Marten folgte kurz darauf, tat es mir gleich und zusammen verließen wir die Wohnung. Am Parkplatz trennten wir uns und fuhren zu den Ärzten.

„Frau Marks, zum Glück sind Sie so schnell gekommen. Sieht aus als hätte die Kleine eine Allergie. Ich verschreib Ihnen was, für den Notfall. Wir haben den Stacheln aus dem Fuß entfernt und versucht so viel Gift wie möglich raus zu ziehen. Ich gebe Ihnen noch ein Antibiotikasaft mit zur Vorsorge. Sollte sich ihr Zustand auch nur irgendeiner Weise verschlechtern, kommen Sie bitte sofort wieder her.", sagte der leitende Oberarzt der Notaufnahme und drückte mir den Saft und das Rezept in die Hand. Ich bedankte mich und fuhr dann mit einer wesentlich ruhigeren Emmi nachhause. Marten war seit zwei Stunden wieder zuhause und hatte somit weitaus mehr Glück gehabt mit der Wartezeit als ich. Die Notaufnahme war wie immer brechend voll, aber mit einem weinenden Baby auf dem Arm, verging die Zeit noch langsamer als sonst. Kaum hatte ich geparkt, kam mir Marten entgegen. Ich erzählte ihm die Kurzfassung und ließ mich gegen seine Schulter fallen. „Ich hab über all Fliegengitter ran gemacht. Dürften jetzt keine Wespen oder Bienen mehr rein kommen. Ansonsten wissen die Jungs Bescheid und besorgen zur Not was stabileres die Woche über. Chopper hat auch Antibiotikum bekommen, ne Dosis für ganze Woche um ihn brauchst du dich also nicht kümmern, außer er verhält sich komisch.", sagte er und küsste mich. „Alles klar, essen wir noch zusammen bevor du los musst?", fragte ich ihn und er nickte. „Pizza?", fragte er mich. „Pizzaaaaa!!!", antwortete ich euphorisch und brachte ihn zum Lachen, während er Emmi aus dem Kindersitz holte und wir zusammen nach oben gingen.

😍😍😍 diese beiden 🧡
Arme Emmi und armer Chopper. Was Marten wohl für das nächste Woche geplant hat??🤔

Ganz viel Liebe

Eure Steffi 🫶🧡

Tu es für mich || Marten81 FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt