Kapitel 9 - Danke für die Hilfe

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"Bob, wo bist du?", rief eine Stimme nach mir. Es war Justus. Erschrocken nahm er mich und Peter wahr. Schnell rannte er zu uns. "Was ist passiert?", fragte er. Peter erklärte alles. "Wir müssen ins Krankenhaus, los kommt.", sagte Justus nach Peters Bericht. Vorsichtig stand ich auf. Auf je einer Seite stützen mich Peter und Justus.

Als wir endlich am Krankenhaus ankamen, war ich schon wieder komplett erschöpft. Schnell bekam ich schmerzlinderne Medikamente, die gut wirkten. Eine Ärztin guckte sich meinen Kopf und meine Brust an. Sie konnte eine leichte Gehirnerschütterung feststellen und eine Rippenprellung.

"Also, am Kopf ist es nicht so schlimm, aber ich glaube du hattest schon öfters mal eine Gehirnerschütterung, oder?", fragte sie. Ich antwortete mit Ja und guckte meine Kollegen verschwörerisch an. Bei den paar Schürfwunden klebte sie Pflaster drüber. Zu der Prellung gab sie mir nur Anweisungen, was ich besser nicht machen sollte und sie händigte mir ein Rezept für drei Medikamente für die Schmerzen am Kopf und am Oberkörper aus. Sie guckte sich schnell bei Peter alles an und konnte nur eine leichte Prellung am Bauch sehen und die paar Kratzer schnell verartzten. "Dankeschön für die Hilfe und auf Wiedersehen.", verabschiedeten wir uns von ihr. "Na hoffentlich nicht.", lächelte sie und winkte uns noch zu.

Justus guckte sich das Rezept an. "Also für zwei davon braucht man gar kein Rezept.", sagte Justus beim rausgehen. "Hä, warum denn nicht?", fragte Peter. "Na, weil man Ibuprofen und Paracetamol auch ohne in der Apotheke kriegen kann.", klärte Justus ihn auf. "Parace- was?", seufzte Peter. "Paracetamol. Das ist ein Medikament gegen zum Beispiel Kopfschmerzen oder Fieber, oder Schwindeligkeit oder...", antwortete Justus. "Okay, okay es reicht.", stoppte Peter den Ersten.

"Kollegen, ich würd jetzt nach Hause gehen. Ist schon spät und mein Kopf fängt an zu dröhnen.", sagte ich da. Meine zwei Freunde nickten verständlich und begleiteten mich nach Hause.

"Also Peter, ich seh dich morgen in der Zentrale. Bob, wenn es dir besser geht, kannst du gerne auch kommen.", sagte Justus. "Ich guck mal... Vielleicht bis morgen." Ich schloss die Tür und guckte noch durch das Küchenfenster hinter den beiden her. Peter hatte Tante Mathildas Fahrrad genommen und brachte es wahrscheinlich mit zu Justus.

Ich holte mir schnell ein Glas Wasser und ging dann vorsichtig die Treppe hoch in mein Zimmer.

Ach wie toll es ist, Detektiv zu sein. Naja, ist aber auch irgendwie meine Schuld, dass ich verletzt bin. Ich hätte ja nicht dazwischen gehen müssen... Oh doch. Ich musste. Wenn ich nicht versucht hätte einzugreifen, hätten die beiden Peter womöglich noch entführt oder so.

Ich ging noch schnell ins Bad und zog meinen Pyjama an. Ich nahm noch eine Kopfschmerztablette und trank ein Glas Wasser. Dann schlief ich auch schon ein.

"Hallooo Bob, wach auf.", sagte eine Stimme neben mir. "W-was ist?", murmelte ich. "Komm schon.", hörte ich etwas erneut. Ich schreckte hoch. Peter grinste mich an. "Na du Faulpelz. Gut geschlafen?", fragte er. Ich verzog mein Gesicht. "Bis eben ja.", antwortete ich zerknirscht. "Also geht's dir besser?", lachte Peter. Ich nickte und ließ mich wieder auf den Rücken fallen.

"Wie bist du eigentlich hier rein gekommen? Und warum bist schon um äh... halb 9 hier?", fragte ich Peter verwundert. "Also ich bin durchs Fenster in der Küche rein und ich bin schon hier weil... ähm... weiß ich gar nicht so genau. Wollte einfach mal schauen wie es dir jetzt geht.", antwortete Peter. "Achso okay... Mir geht's eigentlich wieder gut.", sagte ich.

Er wollte wissen wie es mir geht. Ich könnte ihn jetzt küssen... Stop, ich übertreibe.

Ich drehte mich auf die Seite und guckte zum Fenster. "Sag mal, hast du schonmal was von LGBTQ+ gehört?", fragte ich plötzlich. "Hä, wie kommst du denn darauf jetzt? Aber ja, habe ich.", sagte Peter. "Oh ähm,", ich überlegte,"meine Cousine meinte sie könnte vielleicht äh Bisexuell sein." Peter nickte: "Aha, das ist cool. Ich kenne bisher niemanden der dazu gehört."

Keiner von uns beiden sagte etwas. Es entstand eine unangenehme Stille. "Ach ja, ich wollte dir auch noch die Medikamente geben. Ich hatte das Rezept ausversehen eingesteckt und da dachte ich, ich könnte sie dir direkt mal holen.", brach Peter das Schweigen. Ich lächelte: "Danke, also für Alles." Peters Augen funkelten mal wieder direkt in meine Augen. Ich verlor mich komplett in ihnen.

Bitte lass ihn in mich verliebt sein, bitte.

"Willst du jetzt gleich mit in die Zentrale?", fragte Peter mich da. Ich verzog mein Gesicht: "Ich würde ja gerne, aber nur wenn du mich fahren könntest?" Peter grinste. "Klar kann ich das." Peter ging schon runter zum Auto, während ich mich schnell anzog.

Kurze Zeit später saßen wir beide im Wagen auf dem Weg zu Justus.
Natürlich stellte ich am Radio direkt den Musik-Sender ein und es kam ein Lied was ich definitiv kannte. "Peter, weißt du wie das Leid heißt?", fragte ich ihn. Peter zuckte mit den Schultern. "Du bist doch der Musik-Profi." Ich überlegte so stark wie ich konnte, doch ich kam nicht drauf. "Ist das nicht "Love of my Life" von der Band "Queen"?", sagte Peter ein paar Sekunden später. Ich schlug mir an den Kopf. Etwas zu doll, denn es tat ganz schön weh. "Mist, das tat weh. Aber wie bin ich nicht selbst drauf gekommen? Ist doch klar, dass das Queen ist."
Peter fing an zu lachen. "Oh man Bob, du kannst manchmal so komisch sein." Auch ich lachte nun.

Wir fuhren noch 5 Minuten und dann waren wir schon beim Schrottplatz angekommen. Schnell liefen wir zur Zentrale. Justus war schon da.

"Morgen Kollegen.", begrüßte Justus uns. "Super, dass es dir besser geht Bob." Peter und ich setzten uns aufs Sofa. "Wir müssen alles was in den letzten 24 Stunden passiert ist besprechen.", fing Justus an.

"Also Peter ist verschwunden, weil er sauer auf Bob war. Dann hat Bob in gesucht und mich irgendwann gefragt mitzuhelfen. Dann hat Bob Peter gefunden.", sagte Justus und tippte alles in den Rechner ein. "Nun zum spannenden Teil: Peter du wurdest aufgehalten. Und zwar von Sierra und Michael Cranstaw. Die beiden wussten anscheinend wer du bist und wollten dich über unseren Fall ausfragen. Dann wurden sie handgreiflich und schließlich wollte Bob dazwischen gehen. Dann gab es eine schlimme Schlägerei und die Geschwister sind am Ende abgehauen."

"Hast du es jetzt mal Just?", fragte Peter schon ungeduldig. "Ja, jetzt kommen wir zu den einzelnen Schritten, wer was machen wird. Also ich werde zum Präsidium fahren und Inspector Cotta über die zwei Hochverdächitgen ausfragen. Peter und Bob ihr fahrt gemeinsam zur Cole-Mine."
Wir schauten uns an. "Find ich gut, also dann los, oder?", sagte Peter. Ich grinste: "Also von mir aus." Justus setzte einen ernsten Blick auf mich und Peter. "Was immer mit euch los ist, bitte lasst es aus unseren Fällen weg. Also Peter, du verschwindest nicht und Bob, du versuchst Peter nicht zu ärgern. Ist das klar?"
Wir beide nickten. "Komm weg hier Bob, sonst überlegt Justus es sich noch anders.", sagte Peter und zog mich vom Sofa bis hinaus   auf den Schrottplatz.

"Na dann, los geht's.", lächelte ich und Peter und ich stiegen in meinen Käfer. "Warum fährst du nicht los?", fragte ich den Zweiten. "Bob, versprichst du mir, dass niemals etwas zwischen uns kaputt gehen kann." Ich guckte ihn verwirrt an. "Ich meine, dass wir uns nach einem Streit immer vertragen werden, okay?", sagte Peter. Er hielt mir seinen kleinen Finger hin. Ich musste mir ein Lachen verkneifen. "Jaha, ich weiß, dass das komisch ist, aber ich will nicht das wir uns irgendwie verlieren könnten..." Ich nahm meinen kleinen Finger und verhackte ihn mit seinem. "Pinky Promise. Versprochen.", lächelte ich. Peter lächelte zurück und drückte dann aufs Gas. Es ging los zur Cole-Mine.

Die drei ??? und der Schrei der Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt